Dieter Hoeneß bastelt am VfL-Kader

SID
Schwachstelle beim deutschen Meister: Die Abwehr machte Armin Veh in der Vorrunde sorgen
© Getty

Die Profis des VfL Wolfsburg schwitzten beim Laktattest auf der Laufbahn, doch der neue starke Mann beim deutschen Meister fehlte zum Vorbereitungsauftakt am Dienstag noch.

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"Mein offizieller Dienstantritt ist der 15. Januar. Daher war es noch kein Thema, jetzt in Wolfsburg zu sein", sagte Dieter Hoeneß, ließ aber durchblicken, dass er mit seiner Rolle als neuer Geschäftsführungsvorsitzender des VfL bereits fest verwachsen ist.

"Die Kaderplanung steht momentan im Vordergrund, da die zeitlichen Möglichkeiten aufgrund des Endes der Transferperiode am 31. Januar begrenzt sind, bin ich da natürlich eingebunden", sagte Hoeneß: "Ich spreche regelmäßig mit unserem Trainer Armin Veh und tausche mich mit unseren Scouts aus. Einen endgültigen Überblick kann ich mir aber erst verschaffen, wenn ich vor Ort bin. Wir wissen noch nicht, ob wir etwas machen. Ein neuer Spieler müsste uns wirklich weiterbringen."

Kommt noch ein Innenverteidiger?

Dennoch werden im VfL-Umfeld fast täglich neue Namen als potenzielle Zugänge gehandelt. Die Schwachstelle scheint nach 32 Hinrunden-Gegentoren, dem enttäuschenden achten Tabellenplatz in der Bundesliga und dem Aus in der Champions League klar: Ein neuer Abwehrstabilisator soll her.

Andrea Barzagli und Alexander Madlung erreichten das Niveau der Vorsaison bisher nicht konstant. Jan Simunek spielte kaum noch eine Rolle und auch Ricardo Costa, dem Veh zu einem Comeback in der Startelf verhalf, erfüllte die Erwartungen nicht vollends.

Fast folgerichtig wird über Alternativen spekuliert. Mal gilt Nationalspieler Arne Friedrich, den Hoeneß noch aus seiner Zeit bei Hertha BSC Berlin bestens kennt, als Top-Favorit. Dann sollen es den VfL-Verantwortlichen doch eher Deutschlands U-21-Europameister Benedikt Höwedes (Schalke 04) oder die beiden Brasilianer Miranda (FC Sao Paulo) und Douglas (FC Twente Enschede) angetan haben.

Vielleicht kommt aber auch niemand. "Wir müssen nicht auf Teufel komm raus etwas machen", äußerte Hoeneß. Zumal aus dem vorhandenen Personal nach den Erfahrungen der Meistersaison mehr als das bisher Gezeigte herauszukitzeln scheint.

"Haben noch einiges vor"

Dies obliegt nun Veh, der beim Trainingsauftakt auf die beiden Afrika-Cup-Teilnehmer Obafemi Martins (Nigeria) und Karim Ziani (Algerien) verzichten musste. Trotz der Ausfälle, die im für den VfL schlechtesten Fall bis zum 31. Januar beim afrikanischen Kontinental-Turnier in Angola aktiv sein könnten, und der durchwachsenen Hinrunde, geht der Coach die kommenden Wochen aber optimistisch an.

"Wir haben in der Rückrunde noch einiges vor", kündigte der zuletzt in die Kritik geratene Veh an und will seine Profis sogar am Silvestertag zum Training bitten. Dass er die zuvor alleinige Macht im sportlichen Bereich künftig mit seinem Vorgesetzten Hoeneß teilen muss, hat der Coach nach ausführlichen Gesprächen mit dem neuen Manager hingenommen.

Und auch Hoeneß sieht in der anstehenden Zusammenarbeit keine Probleme: "Da wird es keine Schwierigkeiten geben. Armin Veh wird durch mich ja eine Unterstützung erhalten." Am Mittwoch nimmt der VfL am Hallenturnier in Oldenburg teil. Am 2. Januar starten die Wolfsburger dann zu einem viertägigen Kurztrip zum künftigen WM-Spielort Port Elizabeth.

In Südafrika kommt es zu einem Testspiel gegen die Moroka Swallows (4. Januar). Nach der Rückkehr soll Hoeneß dann auch offiziell präsentiert werden.

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