Wegen andauernden Knieproblemen kam Tobias Weis in dieser Saison lange nicht richtig in Tritt. Auch deshalb zogen sich die Verhandlungen um den auslaufenden Vertrag des Mittelfeldspielers über Monate hin.
Letzte Woche verlängerte Weis seinen Kontrakt in Hoffenheim bis 2012 - obwohl mit Borussia Dortmund und Bayern München zwei namhafte Klubs um ihn buhlten. Vor allem der Rekordmeister bemühte sich intensiv um den 24-Jährigen.
Konkrete Gespräche vor zwei Wochen
"Konkret wurde es mit den Bayern, die seit einem Jahr an mir interessiert waren, vor zwei Wochen. Da gab es das erste persönliche Gespräch zwischen meinem Berater und dem Verein", sagt Weis in der "Sport-Bild." "Mein Berater sagte, die Bayern würden mich verpflichten wollen. Sie sagten, ich würde von meiner Spielweise genau passen."
Fortan habe er sich Tag und Nacht Gedanken um seine Zukunft gemacht. "Ich wollte einfach abwägen, was für mich das Beste ist." Schlussendlich entschied sich der Nationalspieler für Hoffenheim und damit gegen die Bayern. Doch warum?
Weis: "Wollte mich erst weiterentwickeln"
"Natürlich wäre es toll gewesen, beim größten deutschen Verein einen Vertrag zu unterschreiben. Ich hätte es mir zugetraut. Ich bin mir sicher, dass ich bei Bayern eine gute Rolle gespielt hätte", so Weis. "Doch ich bin keiner, der seit Jahren Bundesliga spielt. Da wollte ich mich erst weiterentwickeln, bevor der große Schritt kommt."
Sein Vater habe ihn in seiner Entscheidung, in Hoffenheim zu bleiben bestärkt, der wichtigste Faktor sei allerdings Ralf Rangnick gewesen, erklärt Weis. "Er hat mich zum Bundesliga- und Nationalspieler gemacht. Er sagte, wir bauen in Hoffenheim weiter etwas auf - und ich sei bei ihm gut aufgehoben."
"Werde noch woanders spielen"
Aus diesem Grund gehe er auch davon aus, dass Rangnick auch in der kommenden Saison Hoffenheim-Coach sein wird. "Die nächsten ein, zwei Jahre greifen wir wieder an. Wir wollen zukünftig kein Mittelfeld-Team sein, sondern um die internationalen Plätze mitspielen."
Dazu "bräuchten wir noch zwei, drei erfahrene Kräfte", glaubt Weis, der künftig "vorneweg gehen, Verantwortung übernehmen und mit diesem Klub weiter mitwachsen" möchte.
Auf ewig werde er allerdings nicht in Hoffenheim bleiben: "Ich werde in meiner Karriere nach diesem Vertrag sicherlich noch woanders spielen. Das steht fest."