In Gladbach muss Michael Frontzeck vor dem Bayern-Spiel eine Grundsatzentscheidung treffen. Frankfurt geht wohl mit Rambo ins Derby gegen Mainz. Köln freut sich auf die Zukunft und Mirko Slomka muss mal wieder improvisieren.
Borussia Mönchengladbach: Es ist keine wirklich gelungene Saison bislang für Rob Friend. Der Kanadier plagt sich immer wieder mit Verletzungen herum und stand bislang erst fünfmal über 90 Minuten auf dem Platz. Gegen die Bayern kehrt der Angreifer nach überstandener Muskelverletzung wieder in den Kader zurück, für einen Startelfeinsatz reicht es aber wahrscheinlich noch nicht. Ganz verzichten müssen die Fohlen auf den gesperrten Karim Matmour, für den Marco Reus wieder über die rechte Seite kommen könnte. Neben Bobadilla würde dann Roberto Colautti stürmen. Der Israeli verlässt Gladbach allerdings nach der laufenden Saison. Die mutigere Variante wäre, stattdessen den 19-jährigen Patrick Herrmann als Matmour-Ersatz beginnen zu lassen. Mit nun 37 Punkten hat die Borussia eigentlich ja auch nichts zu verlieren.
Eintracht Frankfurt: Gegen Berlin bewiesen die Hessen, mittlerweile eine gefestigte Mannschaft zu sein. Zweimal kam die Skibbe-Elf nach Rückstand zurück und rettete immerhin einen Punkt. Der allerdings ist zu wenig für die Europa-League-Hoffnungen der Eintracht. Und so ist die Saison drei Spieltage vor Schluss mehr oder weniger gelaufen. Wohl auch für Caio, der mit Muskelfaserriss ausfällt. Der Brasilianer war als hängende Spitze zuletzt gut drauf. Wer für Caio gegen Mainz beginnt, hängt vor allem von Alex Meier ab. Der 27-Jährige kam zuletzt im defensiven Mittelfeld auffallend gut zurecht, ist aber auch weiter vorne wertvoll. Zwei Optionen stehen Skibbe daher zur Verfügung: Bringt er Meier auf der Sechs, beginnt Martin Fenin als Caio-Vertreter. Entscheidet er sich für den offensiven Meier, darf Ricardo Clark, Spitzname Rambo, ran.
VfL Bochum: Sorgen hat Heiko Herrlich derzeit genug. Eine der größten ist die Besetzung der Doppelsechs. Milos Maric ist gesetzt, für den verletzten Christoph Dabrowski hat der VfL-Coach bislang allerdings noch keinen geeigneten Ersatz gefunden. Weder Andreas Johansson noch Youngster Patrick Fabian genügten zuletzt den Ansprüchen. Eine ernsthafte Option wäre für Herrlich Mimoun Azaouagh, doch der ist nach seinem Handbruch gerade erst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen. Herrlich muss also wieder improvisieren. Geht es nach den Anhängern, soll Innenverteidiger Mergim Mavraj eine Chance erhalten. Herrlich selbst dagegen bevorzugt wohl eher den gelernten Rechtsverteidiger Marc Pfertzel.
1. FC Köln: Rechnerisch kann der FC zwar noch absteigen, neun Punkte und 20 Tore Vorsprung auf Platz 16 sind allerdings realistisch betrachtet kaum noch zu verspielen. Damit steht fest: Erstmals seit 1998 sind die Rheinländer wieder drei Jahre in Folge erstklassig. Und das nach einer durchwachsenen Saison, in der es die eine oder andere Enttäuschung gab. Von Podolski hatten sich viele mehr erhofft, Novakovic konnte eigentlich nie an seine Form des Vorjahres anknüpfen. Doch es gab durchaus auch positive Personalien: Der 21-jährige Matyschuk ist der Aufsteiger der letzten Wochen, der 19-jährige Taner Yalcin zeigte gegen Bochum, dass er einer werden kann. Und: Eines der hoffnungsvollsten Talente des FC gab gegen den VfL sein Bundesliga-Debüt: Reinhold Yabo, 18, wurde kurz vor Schluss eingewechselt. Die nächste Saison kann kommen.
FC Schalke 04: Felix Magath hat in dieser Saison schon für viele Überraschungen gesorgt. Eine davon ist Christoph Moritz. Der 20-Jährige kam aus der zweiten Mannschaft von Alemannia Aachen, stand am ersten Spieltag plötzlich in der Startelf und in der Folge regelmäßig von Beginn an auf dem Platz. Mittlerweile allerdings ist Moritz' Stammplatz die Bank. Nach dem 24. Spieltag kam der Mittelfeldspieler nur zu drei Kurzeinsätzen, zuletzt saß er dreimal in Folge 90 Minuten lang draußen. Moritz' Problem: Mit Peer Kluge kam im Winter ein weiterer Konkurrent, an dem Moritz nun nicht mehr vorbei kommt. Felix Magath kritisierte Kluge zuletzt zwar öffentlich, spielen durfte der Ex-Nürnberger aber trotzdem stets.
SC Freiburg: Durch den Sieg gegen Nürnberg kann der SC wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Darauf, aktiv am Erfolg mitwirken zu dürfen, musste Ivica Banovic verzichten. Wieder einmal. Der Kroate ist raus bei den Breisgauern. Dabei war er vor allem im ersten Saisondrittel einer der Leistungsträger und teilweise sogar bester Freiburger. Nun sitzt Banovic allerdings regelmäßig auf der Bank. In den letzten fünf Partien kam er gerade mal 19 Minuten zum Einsatz. Coach Robin Dutt setzt direkt vor der Abwehr auf Julian Schuster und davor mit Makiadi und Flum auf torgefährlichere und vor allem dynamischere Akteure.
Hannover 96: Bei 96 ist die Euphorie nach dem Sieg über Schalke verflogen. Schuld ist nicht nur die 0:7-Klatsche beim FC Bayern, sondern auch die aktuelle Personalmisere. Djakpa holte sich die fünfte Gelbe ab, Andreasen muss nun doch operiert werden, Ya Konan zog sich einen Muskelfaserriss zu, für Lala, Kone und Elson ist die Saison bereits beendet - also wieder mal alles auf Null für Trainer Slomka vor dem Auswärtstrip nach Leverkusen.
Formstarke Alternativen gibt es kaum. Der Sturm muss gänzlich neu formiert werden, wofür vor allem Stajner und Schlaudraff in Frage kommen. Hanke verschlief unter der Woche das Training und wird als Belohnung wohl kaum einen Platz in der Startelf erhalten. Djakpa wird wie schon in München von Rausch ersetzt. Und vielleicht erhält ja nun auch Kapitän Arnold Bruggink mal wieder eine Chance. Der Niederländer saß in München 90 Minuten auf der Bank und stand zuletzt am 27. Spieltag in der Startelf.
Der 32. Spieltag im Überblick