HSV: Diese Stadt ist zu klein für uns zwei

Von Stefan Moser
David Jarolim und Neuzugang Gojko Kacar streiten um einen Platz im HSV-Mittelfeld
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OFFENSIVES MITTELFELD

Marcell Jansen, Eljero Elia, Piotr Trochowski, Jonathan Pitroipa, Mladen Petric, Paolo Guerrero, Tunay Torun, Romeo Castelen, Änis Ben-Hatira, Heung-Min Son

Eine echte Denksportaufgabe für Armin Veh. Der HSV-Trainer will mit Ruud van Nistelrooy als einziger Spitze agieren und dafür Paolo Guerrero ins Zentrum einer offensiven Dreierreihe im Mittelfeld stellen. Dafür soll Mladen Petric, bester Torjäger der letzten beiden Jahre, auf den rechten Flügel ausweichen. Der 29-jährige Linksfuß ist darüber alles andere als begeistert ("Ich bin vor allem ein zentraler Stürmer"), will sich aber auf das Experiment einlassen: "Für mich ist das erst mal eine Umstellung, aber ich werde es versuchen. Wir haben den gemeinsamen Nenner gefunden, die nächsten Wochen abzuwarten und zu schauen, wie es geht."

Mit Petric auf rechts wird das Gedränge auf Hamburgs Außenpositionen freilich nicht kleiner. Jansen hat auf links wohl die Nase vorn, damit bliebe dem ohnehin leicht kapriziösen Eljero Elia schon mal nur die Bank. Dazu kommt mit Jonathan Pitroipa ein Spezialist für die Außenbahn, der schon nach der letzten Saison über zu wenig Einsatzzeit klagte - und in der derzeitigen Situation schon mindestens zwei Konkurrenten von internationalem Format überholen müsste. Veh will den schmächtigen Dribbler aber gern halten.

Und dann wäre da noch das ewige Sorgenkind Piotr Trochowski: Er selbst wäre gerne ein Zehner - dort hat sich Veh aber fürs Erste auf Guerrero festgelegt. Seine besten Spiele machte er auf links - dort stehen Jansen und Elia vor ihm. Zuletzt musste er deshalb sowohl im Verein als auch in der Nationalmannschaft auf den rechten Flügel ausweichen - dort aber kommt er überhaupt nicht zurecht. Außerdem ist Petric ja der kommissarische Rechtsaußen.

Wie Veh das Luxusproblem löst, wird sich erst abzeichnen, wenn die WM-Fahrer wieder voll im Training sind. Fünf Spieler mit gehobenen internationalen Ansprüchen (plus den ungeduldigen Pitroipa) sind für drei Positionen aber wohl einer zuviel. Zumal dahinter mit Tunay Torun und Neuentdeckung Heung-Min Son weiteres offensives Potential schlummert. Romeo Castelen und Änis Ben-Hatria dagegen spielen unter Veh vorerst keine Rolle.

Und mittlerweile keimen auch immer wieder Spekulationen auf, nach denen Elia für einen guten Preis (ca. 15 - 20 Millionen) gehen dürfte. Sein überragendes Talent ist zwar auch in Hamburg unbestritten, allerdings hatte er in der vergangenen Rückrunde auf links Marcell Jansen vor der Nase und auf rechts doch erhebliche Probleme. Außerdem kam die leicht pubertäre Attitüde, mit der er im Sommer gegen den HSV stichelte, nicht gut an.

Transfergerüchte:

Eine kleine Schwachstelle in Hamburgs Kader ist das rechte Mittelfeld, wo mit Pitroipa nur ein gelernter Flügelspieler zur Verfügung steht. Trotzdem wird der HSV wohl nicht mehr einkaufen, sondern eher auf die Flexibilität von Petric vertrauen. Im Notfall könnte sogar Jarolim aushelfen.

Stattdessen werden noch Spieler den Verein verlassen: Als Streichkandidaten gelten Ben-Hatira, der schon in Mainz zum Probetraining war, und Castelen, der nach seiner gruseligen Verletzungsserie ausgeliehen werden soll, um Spielpraxis zu sammeln. An Elia soll indes vor allem Juventus Turin interessiert sein. Auch die Gerüchte um Trochowski und Galatasaray halten sich hartnäckig.

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