Etwas über fünf Wochen ist es jetzt her, dass Franck Ribery mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Rasen der Sinsheimer Arena gelegen hatte. Ihm war damals gleich klar gewesen, dass beim Zusammenprall mit Hoffenheims Andreas Beck etwas kaputt gegangen war. Wieder einmal.
Außenband- und Kapselriss im rechten Sprunggelenk. Etwa ein Monat Pause.
Jetzt steht der Franzose unmittelbar vor seinem Comeback. Am kommenden Samstag gegen Borussia Mönchengladbach soll er wieder im Bayern-Kader stehen. Gegen Nürnberg am Spieltag darauf auch wieder auflaufen.
Vorfreude und Lampenfieber
Sein Herz habe schon geblutet vom ewigen Zuschauen, hatte Ribery jüngst gesagt, doch inzwischen scheinen Vorfreude und Lampenfieber die Oberhand gewonnen zu haben.
"Meinem Fuß geht es gut. Ich trainiere jeden Tag hart, laufe viel. Und es kribbelt, wenn ich irgendwo einen Ball liegen sehe", erzählte der 27-Jährige in der "Bild am Sonntag".
Angst habe er nicht, dass ihn erneut eine Verletzung heimsuchen könnte. Und auch nicht davor, dass der FC Bayern seine Saisonziele in der Bundesliga schon verpasst haben könnte.
Meisterschaft noch nicht abgeschrieben
Auch den erneuten Gewinn der Meisterschaft hält Ribery trotz des Rückstands von zehn Punkten auf Borussia Dortmund immer noch für möglich.
"Es muss unser Ziel sein, alle Spiele bis zur Winterpause zu gewinnen. Und wenn die Mannschaft dann in der Rückrunde wieder komplett ist, und auch Arjen Robben wieder spielt, dann ist uns die Titelverteidigung durchaus zuzutrauen."
Ein großes Anliegen ist Ribery die Vertragssituation von Bastian Schweinsteiger, dessen Kontrakt 2012 ausläuft.
"Ich hoffe sehr, dass er verlängert", sagte Ribery. "Vielleicht auch bis 2015, so wie ich es im Mai getan habe. Ich verstehe mich sehr gut mit Bastian. Er ist zu einem Weltklasse-Spieler gereift. Spieler wie er sind ganz wichtig, um international noch weiter nach vorne zu kommen."
Hoeneß warnt Real
Dass Schweinsteiger tatsächlich langfristig bei den Bayern bleibt, dafür will Uli Hoeneß schon sorgen: "Bastian weiß schon, was er hier hat. Er ist ja nicht gerade ein Sozialfall. Und wenn unsere Leute dann noch entsprechend Geld benötigen vom Aufsichtsrat, werden sie es schon kriegen. Wir werden da nicht kleinlich sein, weil wir genau wissen, wie wichtig er für uns ist", sagte der Bayern-Präsident am Freitag nach dem Bayern-Sieg gegen Freiburg.
Und Hoeneß schickte gleich noch eine Warnung an potenzielle Interessenten wie Real Madrid hinterher: "Das haben die Real-Leute schon bei Franck versucht und haben sich eine blutige Nase geholt. Die müssen langsam lernen in Europa, dass sie es mit dem FC Bayern zu tun haben - und da ist es nicht so einfach."