Der Vorstandschef von Rekordmeister Bayern München will den Spielkalender verändern, einen Versicherungsschutz für Profis und generell mehr Mitsprache für die Klubs.
Wichtigste Forderung Rummenigges ist aber die Veränderung der FIFA-Bestimmungen für die Spieler-Abstellung für Länderspiele.
"Die FIFA müsste ihre Statuten ändern. Wir als Arbeitgeber können nicht mehr akzeptieren, dass uns nur par ordre de Mufti (auf Befehl von oben; d. Red.) der Kalender mitgeteilt wird, dass wir die Spieler kostenlos abstellen. Gelingt uns kein Konsens, wird irgendwann eine Beschwerde eingeleitet. Und dann gnade Gott der FIFA!", sagte Rummenigge dem Fachmagazin "Kicker".
Sollte ein Verein den Gang vor den Europäischen Gerichtshof (EuGH) wagen, da ist sich Rummenigge sicher, "würde der Klub mit Pauken und Trompeten gewinnen".
Und der Bayern-Boss hält einen Prozess für durchaus möglich, denn: "Ich bin skeptisch, dass mit der FIFA und der UEFA Lösungen im Konsens möglich sind."
Rummenigge vereinbart konkretes Vorgehen
Mit der europäischen Klub-Vereinigung ECA, in der 197 Klubs organisiert sind und deren Vorsitzender Rummenigge ist, hat Rummenigge schon konkretes Vorgehen vereinbart und "beschlossen, dass wir den Kalender und den Versicherungsschutz angreifen. Wir gehen davon aus, dass es bis 2012 Lösungen gibt. Falls nicht, schließe ich drastische Maßnahmen der Vereine nicht aus."
Eine Versicherung der Profis durch FIFA und Europäische Fußball-Union (UEFA) soll dafür sorgen, dass die Klubs beim verletzungsbedingten Ausfall eines ihrer Spieler nach einem Länderspiel großzügiger als bisher entschädigt werden. Zudem machte sich Rummenigge für eine Änderung des Spielkalenders stark.
"Eigentlich sind wir ein bisschen gaga in der Bundesliga. Die beste Zeit des Jahres, Juni bis August, verschenken wir. Wir müssten das Kalenderjahr nehmen und im Sommer durchspielen", sagte er.
Auch die Kontinental-Meisterschaften außerhalb Europas möchte Rummenigge reformieren. "Wir hatten von der FIFA das Versprechen, dass in den Jahren einer EM der Afrika-, Asien-, und Amerika-Cup gespielt werden. Einmal alle vier Jahre. Darauf warten wir alle noch."
Rumenigge: "Das ist Monopol pur!"
Außerdem warf Rummenigge den Regelhütern des International Board vor, undemokratisch zu sein. "Das ist Monopol pur, das kann nicht Bestand haben", sagte er.
Rummenigge erhielt Unterstützung von Trainer Felix Magath. "So kann es nicht bleiben, dass die Verbände Spieler beanspruchen, wann sie wollen", sagte der Coach von Schalke 04.
Auch Magath erhofft sich mehr Einfluss für die "sportlich Verantwortlichen", einen Gang vor Gericht sieht er jedoch nicht als Lösung an. "Prozessieren hilft nichts, wir müssen ein Miteinander finden", sagte er.
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