Ein riesiger Schuldenberg, sportlich am Boden und feindselige Stimmung: Zum Auftakt der Jahreshauptversammlung des 1. FC Köln bekamen die Verantwortlichen um Präsident Wolfgang Overath den geballten Unmut der 3119 anwesenden Mitglieder zu spüren.
Nachdem die Vereinshymne abgespielt war, skandierten die meisten Besucher im Staatenhaus am Rheinpark "Meier raus". Manager Michael Meier wird mitverantwortlich für die Transferpolitik der vergangenen Jahre und die Verbindlichkeiten gemacht, die sich offiziell auf 24,122 Millionen Euro belaufen. Dies wurde im Geschäftsbericht für das Jahr 2009/2010 bekannt gegeben.
Unmut bei den Anhängern
"Ihr macht den FC kaputt" oder "Vorstand raus" hallte es dann aus dem Auditorium, das schon bei einem ersten Stimmungsbild mehrheitlich die graue Seite der Abstimmkarten mit der Aufschrift "Nein" in die Höhe hielt.
Nach dem 0:4 gegen den rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach waren die Kölner auf den letzten Rang abgerutscht, die Stimmung war daher besonders aufgeheizt.
Die ebenfalls anwesende Mannschaft mit Lukas Podolski und Trainer Frank Schaefer an der Spitze erhielt allerdings Applaus, besonders der Nachfolger des entlassenen Coaches Zvonimir Soldo.
Neuer Umsatzrekord
Vizepräsident Friedrich Neukirch bat in seiner Rede um einen "respektvollen und fairen Umgang", dem kamen die Anhänger zunächst nach. Zwischenrufe gab es trotzdem immer wieder.
FC-Boss Overath hatte sich nach dem Debakel gegen Gladbach am vergangenen Samstag zurückgezogen. Der 67-Jährige, seit 2004 im Amt, wirkte nachdenklich. Es war über seinen Rückzug spekuliert worden.
Der Geschäftsbericht wies neben einem leichten Jahresverlust von 443.000 Euro auch einen Rekord für das Schlusslicht aus. Der Umsatz wurde auf 72,571 Millionen Euro gesteigert. Im vergangenen Jahr hatte es mit 67,442 Millionen Euro bereits eine Bestmarke gegeben.