In der Vorrunde war Sven Bender einer der Garanten für den Erfolg der Borussia und mitverantwortlich dafür, dass der BVB mit nur elf Gegentreffern die beste Abwehr der Liga stellt.
In Leverkusen musste der 21-Jährige allerdings in der Halbzeit verletzungsbedingt in der Kabine bleiben. Die Diagnose am Montag ergab: Innenbanddehnung im linken Knie. Ein Einsatz am Samstag gegen Stuttgart ist nicht ausgeschlossen.
Im Interview spricht Bender über das Titelrennen, die Gründe für die Stärke des BVB und das Dortmunder Selbstbewusstsein.
SPOX: Die Auswärtsstärke ist bei inzwischen neun Siegen gegenüber einer Niederlage ja fast schon erschreckend. Wie erklären Sie sich das, Herr Bender?
Sven Bender: Ehrlich gesagt, war mir das gar nicht so bewusst. Aber es stimmt, auswärts läuft es wirklich extrem gut. Wir wollen auch auswärts jedes Spiel gewinnen. Dass es momentan so gut klappt, ist natürlich überragend.
SPOX: Worin liegt das Erfolgsgeheimnis?
Bender: Vielleicht darin, dass wir sowohl zu Hause als auch auswärts ein ähnliches Spiel aufziehen und uns nicht unbedingt am Spiel des Gegners orientieren. Aber ein richtiges Geheimnis gibt es nicht, es läuft halt momentan perfekt.
SPOX: Auch die Rückrunde hat der BVB nun mit einem beeindruckenden Sieg beim Verfolger begonnen. War das schon meisterlich?
Bender: Auf jeden Fall war es ein sehr guter Auftritt von uns. Wir haben die gute spielerische Linie der Leverkusener frühzeitig gestört und haben selbst unsere Stärken ausgespielt. Kompaktes Auftreten, Pressing und zielstrebiges Spiel nach vorne sind unsere Stärken. Das hat sich bei den Toren auch ausgezahlt. Wir haben das ganze Spiel über sehr gut und diszipliniert gestanden und von daher war der Sieg absolut verdient.
SPOX: Wie gut tut der Sieg dem Selbstvertrauen? Immerhin haben Sie sich mit einer Schlappe in Frankfurt in die Winterpause verabschiedet.
Bender: Unser Selbstbewusstsein hat damals überhaupt nicht gelitten. Wir haben die Niederlage schnell abgehakt. Auch die Winterpause kam uns gelegen, um im Trainingslager etwas durchzuschnaufen und wieder neue Konzentration zu finden. Wir verfolgen Spiel für Spiel unseren Plan und ziehen unser Ding durch, so wie gegen Leverkusen. Unser Selbstvertrauen ist nach wie vor sehr groß.
SPOX: Auch ohne Kagawa und Barrios, der nur von der Bank kam, scheint die junge Mannschaft schon so gut, dass sie diese Lücken problemlos schließen kann. Ist es auch die mannschaftliche Geschlossenheit, die den BVB so stark macht?
Bender: Das ist momentan tatsächlich unsere große Stärke. Wir haben eine enorme Qualität, sowohl um Spieler zu ersetzen als auch als Alternativen von der Bank. Es zahlt sich momentan auch aus, dass Spieler eins zu eins ausgetauscht werden können und füreinander in die Bresche springen können.
SPOX: Bei einer Niederlage in Leverkusen wäre der Vorsprung auf sieben Punkte geschrumpft. Nun liegen Sie mit 13 Zählern vorn. Wie sind Sie vorher mit dem Druck umgegangen?
Bender: Wir waren vorher relativ entspannt, denn wir waren uns sicher, dass wir auch gegen eine Spitzenmannschaft wie Leverkusen sofort bestehen können. So selbstbewusst sind wir als Tabellenführer inzwischen.
SPOX: Wie war es, mal wieder gegen ihren Bruder Lars zu spielen?
Bender: In erster Linie ist es ein ganz normales Bundesligaspiel. Aber es ist natürlich schon schön zu sehen, dass er bei einem Top-Klub wie Leverkusen auch regelmäßig zum Einsatz kommt. Das freut mich sehr für ihn.
SPOX: Die Euphorie im Umfeld ist nicht erst nach dem Sieg in Leverkusen riesig. Die Fans träumen zu Recht von der Meisterschaft. Wie gehen Sie damit um?
Bender: Für uns ist das natürlich gut und wir sind darüber sehr glücklich. Aber von der Meisterschaft zu sprechen wäre noch zu früh. Wir versuchen Woche für Woche die Konzentration hochzuhalten und bereiten uns jetzt schon wieder auf das Spiel gegen Stuttgart vor.
SPOX: Was erwartet Sie nun gegen Stuttgart?
Bender: Das wird ein hartes Stück Arbeit, denn Stuttgart steht mit dem Rücken zur Wand. Aber wir werden top vorbereitet in diese Partie gehen und ich bin mir sicher, dass wir mit unseren tollen Fans im Rücken auch gegen den VfB bestehen werden.