Im Streit um den Wechsel von Luiz Gustavo zu Bayern München hat sich Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp erneut gegen den Vorwurf gewehrt, er habe entscheidend in den Deal eingegriffen.
Mäzen Dietmar Hopp vom Bundesligisten 1899 Hoffenheim hat sich erneut vehement gegen den Vorwurf gewehrt, am Transfer von Luiz Gustavo zu Rekordmeister Bayern München ohne operatives Mandat entscheidend mitgewirkt zu haben. "Ich habe doch gar nicht in das Tagesgeschäft eingegriffen. Der Gustavo-Transfer ist genau so über die Bühne gegangen, wie es die DFL-Statuten vorschreiben", sagte Hopp dem Nachrichtenmagazin "Focus".
Derzeit überprüft die Deutsche Fußball Liga (DFL) die Rolle des SAP-Mitbegründers beim Transfer des Brasilianers Gustavo. Hopp war gemeinsam mit 1899-Manager Ernst Tanner zu den Vertragsverhandlungen nach München gereist und hatte den Wechsel von Gustavo zu den Bayern für 17 Millionen Euro perfekt gemacht. "Ernst Tanner hat den Verkauf in Abstimmung mit der Geschäftsführung und den Gesellschaftern abgewickelt. Das hatte alles seine Ordnung", meinte Hopp.
Vorwurf: 50+1-Regel verletzt
Paragraf 4 der Lizenzierungsordnung verbietet eine Fremdbestimmung der Vereine. Hopp hat zwar 99 Prozent des Stammkapitals der Spielbetriebs-GmbH eingebracht, sein Stimmrecht aber auf 49 Prozent begrenzt. Einige Kritiker hatten Hopp im Zuge des Gustavo-Transfers eine Verletzung der 50+1-Regel vorgeworfen.
Hopp hofft indes, mit den Kraichgauern in den kommenden zwei bis drei Jahren den Sprung ins internationale Geschäft zu schaffen. Allerdings sieht der Milliardär auch die Kehrseite der Medaille. "Sollten wir in die Champions League kommen, würde uns das auch ein Problem bereiten, weil es bei den Spielern sicher neue Begehrlichkeiten wecken würde", sagte Hopp, der insgesamt geschätzte 170 Millionen Euro in das Gesamtprojekt Hoffenheim (Klub, Stadion, Jugendzentrum) investiert hat.