Was wird aus Miro, Ze, Owo & Co.?

Von SPOX
Viele Stars ohne Vertrag: Rost, Wolf, Ze Roberto, Klose, Owomoyela (v.l.)
© Getty

Die laufende Saison ist lange noch nicht vorbei, aber die Bundesliga-Manager zerbrechen sich schon die Köpfe über die anstehende Spielzeit. Denn die Kaderplanung ist bereits in vollem Gange: Wer bleibt im Verein, wer wechselt das Trikot? Teil II der Bundesliga-Profis mit ungewisser Zukunft: Von Hoffenheim bis Dortmund.

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1899 Hoffenheim

Ramazan Özcan (26, im Verein seit 2010)

Situation: Stand bereits in der österreichischen Nationalmannschaft, in Hoffenheim ist er jedoch hinter Starke, Haas und Grahl nur noch die Nummer vier.

Tendenz: Wird vermutlich nach Österreich zurückkehren.

David Alaba (18, im Verein seit 2011)

Situation: Bis zum Sommer ausgeliehen von den Bayern, aber 1899 arbeitet emsig daran, ihn für eine weitere Saison behalten zu können.

Tendenz: Die Bereitschaft der Bayern hängt wohl davon ab, was der neue Cheftrainer plant.

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SC Freiburg

Simon Pouplin (25, im Verein seit 2008)

Situation: Ging als Nummer eins in die Saison, verletzte sich aber schwer am Knöchel und wurde seitdem von Oliver Baumann sehr gut ersetzt. Wurde im Februar erneut operiert und fällt weiter auf unbestimmte Zeit aus.

Tendenz: Schwierig. Coach Robin Dutt sagte, der weitere Heilungsverlauf Pouplins werde beobachtet. Im November bezeichnete Dutt den Franzosen noch als seine Nummer eins,  allerdings macht Baumann seine Sache richtig gut und ist zudem noch fünf Jahre jünger. Vieles hängt von Pouplins Gesundheitszustand ab.

Manuel Salz (25, im Verein seit 2009)

Situation: Freiburgs Nummer drei, der aufgrund der Pouplin-Verletzung vorübergehend zur Nummer zwei aufstieg. Trotzdem noch kein Pflichtspieleinsatz in dieser Saison.

Tendenz: Vieles, um nicht zu sagen alles, hängt von Pouplins Situation ab. Bleibt der Franzose, dürfte sich Salz eine neue Herausforderung suchen - mit 25 Jahren ist er schließlich auf Spielpraxis angewiesen.

Pavel Krmas (31, im Verein seit 2007)

Situation: Eine langwierige Wadenverletzung hielt den Tschechen nahezu die komplette Saison vom Training ab, erst seit knapp drei Wochen trainiert er wieder mit dem Team. Gegen Bremen saß er auf der Bank. Krmas fühlt sich "körperlich wieder richtig fit".

Tendenz: Die Zukunft des 31-Jährigen liegt nicht in Freiburg. "Der Klub hat mir das Signal gegeben, dass Pavels Vertrag nicht verlängert wird", sagte sein Berater Dirk Pietroschinsky. Mit Beg Ferati hat der SC bereits einen neuen Innenverteidiger für die neue Saison geholt.

Daniel Williams (21, im Verein seit 2010)

Situation: Der Abwehrallrounder galt zu Saisonbeginn als Geheimtipp für die Rechtsverteidigerposition, bestritt bisher aber nur zwei Spiele von Beginn an. Im Dezember warf ihn ein Meniskusanriss weiter zurück.

Tendenz: Williams hat eine Zukunft beim SC. Beide Seiten einigen sich auf eine Vertragsverlängerung.

Nicolas Höfler (20, im Verein seit 2010)

Situation: Unumstrittener Stammspieler im Regionalliga-Team, wartet noch auf sein Debüt bei den Profis.

Tendenz: Eines der größten Talente der Freiburger Nachwuchsabteilung. Verlängert beim SC, ein Ausleihgeschäft ist nicht ausgeschlossen.

Tommy Bechmann (29, im Verein seit 2008)

Situation: Der Däne tastet sich nach seiner Knorpelverletzung im Knie langsam wieder ran und ist jetzt wieder im Teamtraining. Stand in dieser Saison erst neun Minuten auf dem Platz.

Tendenz: "Es gab noch kein Gespräch mit Dirk Dufner, meine Zukunft ist offen", sagt Bechmann. Er wolle sich dem Trainer zeigen, "aber auch anderen Klubs". Klingt stark nach Abschied.

Scipon Bektasi (20, im Verein seit 2009)

Situation: Fünftbester Torschütze der Regionalligamannschaft. Der Stürmer kam gegen Nürnberg in Minute 88 zu seinen ersten Bundesligaminuten in dieser Saison.

Tendenz: Cisse wird kaum zu halten sein, Bechmann wird eher gehen. Bektasi könnte kommende Saison öfter bei den Profis reinschnuppern. Bleibt beim SC.

Wer ist wo im Gespräch, wer wechselt wohin? Das alles täglich in Rund um den Ball

Hamburger SV

Ze Roberto (36, im Verein seit 2009)

Situation: Wenn alles passt, hat er immer noch genug Sprit im Tank, um eine sehr gute Rolle in der Bundesliga zu spielen und eine Führungspersönlichkeit beim HSV zu sein. Querelen jedoch bekommen dem Brasilianer und seinen Leistungen nicht gut. Er ist zwar ein exzellenter Teamspieler, aber kein Krisenmanager.

Tendenz: Viel wird davon abhängen, ob ihm der HSV eine verlockende Perspektive aufzeigen kann. Gibt es ein klares fußballerisches Konzept? Was hat Frank Arnesen vor? Eine Fahrt ins Blaue und womöglich eine weitere Chaos-Saison wird sich der elegante Brasilianer nicht antun, auch wenn der HSV ihn gerne noch ein Jahr behalten würde. Da lässt er seine Karriere dann doch lieber in der Heimat ausklingen.

Ruud van Nistelrooy (34, im Verein seit 2010)

Situation: Hat eine Achterbahnfahrt von Saison hinter sich. Die Vorrunde war unter dem Strich gut, doch seit dem Theater im Winter um eine mögliche Rückkehr zu Real Madrid, ist der Torjäger isoliert. Unter Ex-Coach Veh bekam er nur noch Spielzeit in kleinen Dosen verabreicht und konnte sich kaum mehr in Szene setzen. Oenning setzt offenbar wieder auf ihn, doch die Nummer eins ist er längst nicht mehr.

Tendenz: Das Tischtuch schien zerschnitten, doch van Nistelrooy selbst erklärte jetzt, sich einen Verbleib vorstellen zu können. Ob das zu den Plänen des HSV passt, ist sehr zu bezweifeln. Eine Rückkehr nach Eindhoven stand mal im Raum.

Collin Benjamin (32, im Verein seit 2001)

Situation: War Ende der Vorrunde drauf und dran, sich auf der rechten Abwehrseite unentbehrlich zu machen, ehe ihm (mal wieder) eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung machte. Kam in den letzten beiden Spielzeiten nicht einmal mehr dazu, seinem Ruf als stets loyalem und vielseitig einsetzbarem Notnagel gerecht zu werden.

Tendenz: Nach zehn Jahren bei den Rothosen ist im Sommer Schluss. Der HSV hätte Benjamin behalten, aber nur als Stand-by-Profi mit Aussicht auf einen Trainerjob. Doch der Namibier hat noch höhere Ambitionen und lehnte dankend, aber konsequent ab.

Piotr Trochowski (27, im Verein seit 2005)

Situation: Mit Stagnation ist seine jüngste Entwicklung noch beschönigend umschrieben. Kommt in dieser Saison häufig nur als Joker und zuletzt vermehrt gar nicht mehr zum Einsatz. Scheint wie kaum ein anderer Spieler beim HSV unter den Querelen im Umfeld, den Trainer- und Systemwechseln zu leiden.

Tendenz: Der HSV wird nicht viel investieren, um Trochowski bei der Stange zu halten. Gerade im Hinblick auf einen Kostenabbau ist jeder Großverdiener zu hinterfragen. Die Zeichen stehen auf Abschied. Der AC Florenz scheint ernsthaft interessiert zu sein.

Frank Rost (37, im Verein seit 2007)

Situation: Sportlich über jeden Zweifel erhaben, willens und in der Lage, auch noch mindestens ein Jahr dranzuhängen. Nach seiner jüngsten Generalabrechung mit dem alten Vorstand wird wieder einmal viel davon abhängen, wie die neue Vereinsführung, inklusive Trainer, seinen "charakterlichen Wert" als Führungsspieler einschätzt: Unbequemer, sarkastischer Quertreiber oder mündiger und lautstarker Anführer?

Tendenz: Entweder Rost oder Jaroslav Drobny werden wohl gehen. Sollte Oenning Trainer bleiben, ist eine Vertragsverlängerung mit Rost nicht ausgeschlossen, zumal er bei vielen Fans mittlerweile als Integrationsfigur gilt.

Eric Maxim Choupo-Moting (21, im Verein seit 2004)

Situation: Kam nach seiner einjährigen Ausleihe nach Nürnberg zu Saisonbeginn zurück, schaffte aber auch unter Veh nicht den erhofften Leistungssprung. Gilt als hoch veranlagt, hat aber kein klares Profil und vor allem: zu viel Konkurrenz. Wollte und sollte im Winter schon nach Köln wechseln, der Transfer scheiterte nur an einem defekten Faxgerät.

Tendenz: Wird den HSV im Sommer verlassen.

Tunay Torun (20, im Verein seit 2006)

Situation: Schien im vergangenen Jahr unter Bruno Labbadia kurzzeitig seinen Durchbruch zu schaffen, rückte dann aber, auch auf Grund eines Kreuzbandrisses, wieder ins zweite Glied. Bilanz in dieser Saison: Zweimal Startelf und ein Kurzeinsatz gegen Köln.

Tendenz: Jung, talentiert, engagiert - aber bislang leider zu ungefährlich vor dem Tor. Selbst im Fall einer radikalen Verjüngung des Kaders hat Torun vorerst kaum Chancen auf einen Stammplatz. Sollte ein passender Verein anfragen, dürfte er Hamburg wohl verlassen. Stuttgart ist angeblich interessiert.

Romeo Castelen (27, im Verein seit 2007)

Situation: Machte in den letzten drei Jahren nur 15 Spiele für den HSV, das letzte im September 2009. Immer wieder lassen neue Verletzungen seine Comeback-Träume platzen, zwischenzeitlich drohte sogar die Sportinvalidität.

Tendenz: Der HSV bewies immer wieder Geduld, Castelen kämpfe sich immer wieder vorbildlich zurück - nur um dann wieder einen Nackenschlag einzustecken. Mittlerweile haben sich beide wohl auf eine Trennung im Sommer verständigt.

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