Frage: Hamit Altintop, wie emotional war der Abschied vom FC Bayern?
Hamit Altintop: Ich war darauf vorbereitet, deswegen war es vielleicht nicht ganz so emotional. Ich habe hier viele Freunde gewonnen. Ich bin sehr dankbar, dass ich für solch einen Klub spielen und so erfahrene wie auch bewundernswerte Menschen wie Uli Hoeneß oder Karl-Heinz Rummenigge kennenlernen durfte. Dazu gehören natürlich auch die Trainer, wie Ottmar Hitzfeld oder Louis van Gaal. Es war interessant, es war schön und ich nehme für die Zukunft einiges mit.
Frage: Was bringt die Zukunft?
Altintop: Meine Zukunft liegt höchstwahrscheinlich im Ausland. Aber solange noch nichts unterschrieben ist, werde ich dazu nichts sagen. Ich hoffe, dass man bis Ende nächster Woche eine Entscheidung gefunden hat, damit ich mich mental mit der neuen Situation auseinandersetzen kann.
Frage: Was sagen Sie über die Spekulationen um Real Madrid?
Altintop: An den Spekulationen war bei mir immer was dran - egal ob aus Italien, England oder Spanien. Ich bin extrem froh, das Interesse von Real ehrt mich definitiv.
Frage: Wie geht es Ihnen gesundheitlich?
Altintop: Man muss vorsichtig sein, aber ich bin auf einem guten Weg. Optimistisch und entspannt.
Frage: Wie fällt Ihre sportliche Bilanz nach vier Jahren München aus?
Altintop: Es war mehr drin. Man muss aber auch sehen, dass ich hier nicht wirklich die hundertprozentige Unterstützung der Trainer hatte. Ich stand oft auf der Kippe. Herr van Gaal hat mich meiner Meinung nach immer wieder ignoriert, obwohl ich ordentlich gespielt hatte. Dass er mich auch noch ignoriert hat, als Robben fehlte, hat mich getroffen.
Frage: War das bei van Gaal von Anfang an so?
Altintop: Die Situation war für mich schwer einzuschätzen. Mir blieb nichts anderes übrig, als ruhig zu bleiben. Vielleicht hätte man die Situation vorher lösen sollen. Aber es ist, wie es ist.
Frage: Was gab den Ausschlag für Ihre Entscheidung?
Altintop: Dass man erst nach einer extrem langen Phase miteinander gesprochen hat und man sich dabei nicht wirklich klar verstehen konnte.
Frage: Hätten Sie sich gewünscht, dass der Verein früher mit Ihnen spricht?
Altintop: Klar hätte das das ein oder andere einfacher gemacht. Ich hatte aber von vornherein nicht die beste Ausgangsposition, weil ich nicht die Unterstützung des Trainers hatte. Ich bin den Verantwortlichen dennoch extrem dankbar. Vor allem Uli Hoeneß, der immer zu mir stand, aber leider nicht eingreifen konnte. Deswegen trennt man sich jetzt auch.
Frage: Es gab also kein Angebot, sondern man teilte Ihnen mit, dass man nicht verlängern möchte?
Altintop: Nein, es gab ein Angebot.
Frage: Aber das kam zu spät.
Altintop: Nein, letztes Jahr habe ich mich auch erst Anfang Juni entschieden. Ich will da jetzt aber nicht mehr groß drüber reden. Fakt ist: Man hat sich im Guten getrennt und wird weiterhin in Kontakt bleiben.
Frage: Sie sind mit Mesut Özil und Nuri Sahin befreundet, haben denselben Berater. Schon mit den beiden über Real Madrid gesprochen?
Altintop: Über Real Madrid braucht man sich nicht unterhalten. Real ist für jeden ein Traum - außer vielleicht man ist Real-Madrid-Hasser. (lacht) Real ist ein echter Maßstab.
Hamit Altintop im Steckbrief