Der Ohrfeigen-Fan von Gelsenkirchen - für Manuel Neuer kein Unbekannter. Der "Bild" sagte der (Noch-)Schalker: "Ich kenne den Mann! Er ist ein Freund von meinem Kumpel Nurulla. Mit Nurulla habe ich früher in der Jugend zusammen auf Schalke gespielt, er ist wie ich Torwart. Offenbar ist sein Freund früher Fan von mir gewesen - ich habe Nurulla ab und zu mal für ihn Handschuhe und Trikots von mir mitgegeben, immer alles möglich gemacht."
Doch Geschenke aus der Vergangenheit konnten den Fan offensichtlich nicht beruhigen.
"Hör' auf mit dem Unsinn"
"Ich habe ihn sofort erkannt, als ich ihn gesehen habe. Er hat mich übelst beleidigt. Ich wollte ihn beruhigen und habe versucht, seine Wange zu tätscheln und zu ihm gesagt: 'Junge, hör' auf mit dem Unsinn. Wir sind Pokalsieger geworden, lass' uns feiern!' Dann hat er mir auch schon die Ohrfeige verpasst", sagte Neuer.
Der Mann war in den letzten Wochen schon mehrfach negativ aufgefallen. Neuer erklärte, er habe ihn beim Training beschimpft und beleidigt. "Da fielen Sachen wie 'scheiß Bayern'. Ich habe das nicht weiter ernstgenommen", so Neuer.
Anzeige will Neuer nicht erstatten: "Für mich ist das Thema erledigt."
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Rummenigge setzt auf Ehrenwort
Das gilt nicht für die Schalker Bosse, wenn es um den bevorstehenden Wechsel des 25-Jährigen zum FC Bayern München geht. Aufsichtsratschef Clemens Tönnies will Neuer mit aller Macht halten - zum Unverständnis der Bayern.
Offenbar gibt es bereits eine Abmachung zwischen beiden Vereinen, dass der Deal in den nächsten Wochen über die Bühne geht.
"Ich bin überzeugt, dass sich Schalke 04 an die getroffene Vereinbarung, die wir per Handschlag besiegelt haben, halten wird. Ich kenne die Vertreter von Schalke 04 nur als Ehrenmänner und seriöse Kaufleute, so wie wir es auch sind", sagte Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge der "Bild".
Erst am kommenden Montag will der Aufsichtsrat des FC Schalke endgültig entscheiden, ob Manuel Neuer ein Jahr vor Ablauf seines Vertrages nach München verkauft wird.
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