Beim gefühlten Absteiger Eintracht Frankfurt ist im Aufsichtsrat ein heftiger Machtkampf ausgebrochen. Vorstandsboss Heribert Bruchhagen soll offenbar unabhängig vom Ausgang des abschließenden Saisonspiels beim neuen deutschen Meister Borussia Dortmund am Samstag zukünftig ein Sportdirektor zur Seite gestellt bekommen. Im Gespräch sind Dietmar Beiersdorfer und Armin Veh. Ein Mitglied des Aufsichtsrates soll bereits Kontakt zu Beiersdorfer aufgenommen haben.
"Falls irgendeiner mit Herrn Beiersdorfer gesprochen haben soll, dann ist das ein Alleingang gewesen. Falls es einer dürfte, dann nur ich. Ich tue das aber nicht, weil es kein Mandat vom Aufsichtsrat gibt", sagte Aufsichtratsboss Wilhelm Bender der "Bild".
Der 47-jährige Beiersdorfer war bis 2009 Manager beim Bundesligisten Hamburger SV, anschließend war er bei Red Bull als sportlicher Leiter für die Teams in Salzburg, New York und Leipzig zuständig. Am 8. April wurde er beim Getränke-Hersteller entlassen, nachdem Salzburg die Meisterschaft verpasst hatte.
Allerdings scheint es im Kontroll-Gremium auch deutliche Tendenzen geben, die Zusammenarbeit mit Bruchhagen im Falle des vierten Abstiegs nach 1996, 2001 und 2004 komplett zu beenden. "Es gibt unterschiedliche Auffassungen über die Ausrichtung. Wenn eine Entscheidung fiele, ohne Heribert Bruchhagen weiterzumachen, würden wir uns mit der Situation auseinandersetzen und die Eintracht ganz sicher nicht untergehen lassen", sagte Bender der "Frankfurter Rundschau".
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