"Grundsätzlich ja. Es wird nun konkret. Am 4. Juli findet eine nicht-öffentliche Anhörung im Rahmen des Schiedsgerichtsverfahrens statt. Danach wird es zügig zu einer Entscheidung kommen", sagte Kind dem Fachmagazin "Kicker".
Die in der Bundesliga geltende 50+1-Regel verhindert, dass Investoren wie zum Beispiel in England mehr als 50 Prozent der Klub-Anteile erwerben können. Kind will potente Investoren aber zulassen und hat deshalb vor dem Ständigen Schiedsgericht des Deutschen Fußball-Bundes Klage eingereicht.
Andere Bundesligisten befürworten 50+1-Regel
"Ich bleibe jedoch bei meiner Empfehlung und meinem Wunsch, dass wir ein vertretbares Konsensmodell gemeinsam entwickeln, das die berechtigten Interessen aller Beteiligten berücksichtigt. Das ist besser als jedes Urteil", sagte Kind, dem ein Modell vorschwebt, in dem von der Deutschen Fußball Liga Einzelfälle positiv beschieden werden könnten: "Man kann da sehr viele Dinge diskutieren, um Szenarien zu vermeiden, die kritisiert werden könnten. Ich jedenfalls bin offen für jeden Kompromiss, der im Wesentlichen vertretbar ist."
96-Präsident Kind stellt mit seinem Antrag allerdings den Solidargedanken in der Bundesliga auf die Probe. Dagegen wehrt sich auch der Hamburger SV. Der HSV setzte sich zuletzt für den Fortbestand der 50+1-Regel ein und sagte deshalb das für die Sommerpause geplante Testspiel gegen den österreichischen Erstligisten RB Salzburg ab.
"Wir haben uns dazu entschlossen, weil wir uns für die 50+1-Regelung stark machen und das auch nach außen dokumentieren wollen", sagte HSV-Vorstand Oliver Scheel.
Scheel: "Müssen Vorhaben verhindern"
Der Vorstand der Hanseaten will damit ein Zeichen gegen den von Kind angestrebten Prozess um die Abschaffung der Regel setzen. "Es ist ja keine Geheimnis, dass Martin Kind im Sommer vor ein ordentliches Gericht gehen will, um die 50+1-Regelung zu kippen. Dieses Vorhaben müssen wir unter allen Umständen verhindern", sagte Scheel weiter.Doch Kind lässt nicht locker. Sollte er wie erwartet auch vor dem dreiköpfigen Ständigen Schiedsgericht von DFB und DFL scheitern, will er die Regel vor der EU-Wettbewerbskommission oder dem Europäischen Gerichtshof kippen. Dort rechnen sich seine Anwälte gute Chancen aus.
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