"Kagawa ist mein Rivale"

Von Interview: Thomas Gaber
Takashi Usami (l.) wurde vom FC Bayern München für ein Jahr ausgeliehen
© Getty

Als Shinji Kagawa im Sommer 2010 zu Borussia Dortmund wechselte, wurde Takashi Usami zum besten Nachwuchsspieler der japanischen J-League gewählt. Der FC Bayern München nahm die Fährte auf und holte den 19-Jährigen in die Bundesliga. Usami ist für ein Jahr von Gamba Osaka ausgeliehen, die Bayern sicherten sich zudem eine Kaufoption. Im Interview mit SPOX spricht Usami über Landsmann Kagawa und den Druck, bei Bayern zu spielen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Im Finale des Audi Cups gegen den FC Barcelona (0:2) deutete der Japan-Import aber schon an, dass er eine gefährliche Waffe in der Offensive der Münchner werden kann.

SPOX traf Usami und seinen Dolmetscher nach dem Audi Cup in der Alllianz Arena.

SPOX: Sie haben Ihr Startelf-Debüt für den FC Bayern in der Allianz Arena gegeben. Und der Gegner hieß gleich FC Barcelona. Hätten Sie es nicht gerne etwas leichter gehabt?

Takashi Usami: Ich konnte es mir leider nicht aussuchen. Der Audi Cup ist ein super Turnier mit sehr starken Mannschaften. Jeder Spieler sollte froh sein, wenn er sich mit den Besten messen kann.

SPOX: Am Anfang und am Ende sind Sie etwas abgetaucht, dazwischen hatten Sie einige gute Szenen. Wie beurteilen Sie Ihren Auftritt?

Usami: Ich kann sicher besser spielen. So viel Usami war da noch nicht zu sehen.

SPOX: Immerhin haben Sie die Zuschauer schon mit einigen Dribblings begeistert.

Usami: Das freut mich, aber ich hoffe, den Zuschauern bald noch mehr bieten zu können.

SPOX: Setzten Sie sich da nicht zu sehr unter Druck?

Usami: Nein, ich setzte mich gerne unter Druck. Ich spiele jetzt beim FC Bayern und ich weiß, dass die Erwartungen an die Spieler bei so einem großen Verein hoch sind.

SPOX: Spüren Sie auch Druck aus Ihrer Heimat? Immerhin sind Sie der nächste Export aus Japan, der es in die Bundesliga geschafft hat und dann auch noch zum FC Bayern.

Blog Von Usami bis Leitner - die Shootingstars der Bundesliga

Usami: Nein, aus Japan spüre ich höchstens die Freude und den Stolz der Menschen, dass immer mehr Japaner in Europa spielen. Man kann den Vereinsfußball in Japan nicht mit dem in den europäischen Topligen vergleichen. Das ist ein anderes Niveau hier und dem versuche ich mich anzupassen.

SPOX: Einer ihrer Landsleute, der es auf Anhieb in der Bundesliga geschafft hat, ist Shinji Kagawa. Ist er eine Art Vorbild für Sie?

Usami: Ja, er hat sich durchgesetzt, eine tolle Saison gespielt und ist deutscher Meister geworden. Das ist toll für unser Land und unseren Fußball. Aber ich sehe Kagawa eher als Rivalen.

SPOX: Warum?

Usami: Er spielt in Dortmund, ich bei Bayern - und wir wollen in dieser Saison die deutsche Meisterschaft gewinnen. Ich möchte das erreichen, was Kagawa erreicht hat.

SPOX: Wie lange haben Sie über einen Wechsel nach Deutschland nachgedacht, als das Angebot vom FC Bayern kam, Sie zunächst für eine Saison auszuleihen?

Usami: Der Kontakt bestand ja schon länger, ich konnte mich also darauf einstellen. Als es dann konkret wurde, habe ich nicht lange überlegt, zwei Minuten vielleicht.

SPOX: Sie sind in der Offensive variabel einsetzbar. Auf welcher Position spielen Sie am liebsten?

Usami: Ich komme gerne über die Flügel, ob links oder rechts, ist mir egal.

SPOX: Diese Positionen sind bei Bayern aber sehr gut besetzt. Da spielen - wenn sie gesund sind - Franck Ribery und Arjen Robben.

Usami: Ich kann von diesen Spielern nur lernen. Und bei Bayern gibt es auf jeder Position mehrere gute Spieler. Ich möchte mich gut eingewöhnen in München, von anderen Spielern lernen und meinen Beitrag zum Erfolg leisten. Dann bin ich sehr zufrieden.

Alle Infos zum FC Bayern München