Die Leiden gehen weiter: Die Knie-Operation ist der nächste Rückschlag für den gebeutelten Rene Adler. Er verpasst womöglich die gesamte Hinrunde. Bayer Leverkusen wägt deswegen die Verpflichtung eines weiteren Torhüters ab.
Es ist nicht einmal eineinhalb Jahre her, als Rene Adler an der Spitze des deutschen Fußballs thronte. Ihm gebührte die Nummer eins der deutschen Nationalmannschaft und er war es, dem aus der neuen deutschen Torwart-Generation die größten Perspektiven eingeräumt wurden.
Doch nach zahlreichen Rückschlägen folgte nun die Schocknachricht schlechthin: Wegen einer Knieverletzung fällt er Bayer Leverkusen für mindestens drei Monate aus. Es droht sogar eine Zwangspause von sechs Monaten, wie die "Bild" berichtet.
Was muss alles repariert werden?
Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler sprach deshalb schon am Dienstag von einem "harten Schlag".
Die Länge des Ausfalls hängt davon ab, wie die Operation am Mittwoch verläuft. Neben der Entfernung von Patellasehnengewebe muss womöglich auch ein Sehnenriss repariert werden.
Die Stellvertreter stehen bereit
Fabian Giefer ist nun der erste Kandidat für Adlers Stellvertreterrolle. Der 21-Jährige zeigte bei seinen bisherigen fünf Bundesliga-Einsätzen sein Talent. Er konkurriert mit dem aus Duisburg geholten David Yelldell (29), ehemaliger Schützling des neuen Bayer-Trainers Robin Dutt bei den Stuttgarter Kickers.
Je nach Verlauf der OP schaut sich Leverkusen aber womöglich nach einem weiteren Torwart um.
Rene Adler: "Operation unvermeidlich"
Am 3. Juli spürte Adler beim Testspiel gegen Red Bull Salzburg Schmerzen in seinem Knie, am Tag darauf wurde als Versicherung der US-Amerikaner Yelldell verpflichtet.
"Um die anstehende Saison beschwerdefrei absolvieren zu können, ist eine Operation leider unvermeidlich", sagte Adler damals, wahrscheinlich noch nicht ahnend, wie schwer die Verletzung tatsächlich ist.
Traum von ManUnited geplatzt
Damit erreicht Adlers Seuchenjahr einen Höhepunkt. Die WM 2010 musste er wegen einer Rippenverletzung absagen, dann spielte er eine enttäuschende Bundesliga-Rückrunde.
Parallel verliefen die Gespräche mit Leverkusen über eine vorzeitige Verlängerung seines bis 2012 laufenden Vertrags erfolglos. So zeigte sich der 26-Jährige vom Angebot über angeblich 2,6 Millionen Euro jährlich enttäuscht und sagte ab.
Angeblich auch, weil er auf ein Angebot von Manchester United spekuliert hatte. Der Premier-League-Klub entschied sich jedoch dazu, zukünftig auf den 20-jährigen Spanier David de Gea zu setzen.
Leverkusens Patient: Rene Adler im Steckbrief