Solbakkens Wunsch und Hamburgs Problem

Von SPOX
Kölns Trainer Stale Solbakken wünscht sich noch einen neuen Stürmer
© Imago

Rund eine Woche hat der Transfermarkt noch offen. Bis dahin haben die Klubs noch Zeit, Verstärkungen zu verpflichten oder ihre Kader auszumisten. Welcher Verein hat wo Bedarf? Wer ist im Gespräch und wer soll noch gehen? Eine Übersicht. Teil 1: Vom 1. FC Köln bis zum VfB Stuttgart.

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1. FC Köln

Die Baustellen: Ein Stürmer muss her. Fallen Lukas Podolski oder Milivoje Novakovic aus, wie schon zweimal in dieser Saison geschehen, fehlt es dem FC massiv an Alternativen. Gegen den FCK saß Youngster Mark Uth auf der Bank, von dem Coach Stale Solbakken sagt, dass er "kein Spieler für die Startelf" sei. Deshalb will der Norweger nachrüsten, doch der FC hat kein Geld. "Unser Budget ist ausgereizt", sagt Sportdirektor Volker Finke. Solbakken hofft deshalb auf einen ablösefreien oder geliehenen Angreifer. In der Abwehr wurde der Abgang von Mohamad bereits durch die Leihe von Henrique Sereno (FC Porto) kompensiert. Dahinter wird's allerdings dünn, da Kevin McKenna und Kevin Pezzoni zumindest keine dauerhafte Lösung im Abwehrzentrum sind. Keine Zukunft mehr beim FC hat Offensiv-Mann Wilfried Sanou.

Die Gerüchte: Das Interesse von Galatasaray an Podolski ist derzeit das große Thema am Geißbockheim. Die Türken wollen den Nationalspieler unbedingt und sind angeblich bereit, rund zehn Millionen Euro hinzublättern. Geld, das der klamme FC gut gebrauchen könnte, allerdings ist Podolski die FC-Identifikationsfigur schlechthin und außerdem braucht der FC ja eher einen weiteren Angreifer, als einen abzugeben. Bislang heißt es von Vereinsseite, man habe "kein Interesse an Gesprächen über einen Wechsel". Als Kandidaten für den Sturm wurden zuletzt Rob Friend (Hertha BSC), Roland Linz (Austria Wien) und Peter Utaka (Odense BK) gehandelt.

Hamburger SV

Die Baustellen: Die größten Probleme hat Hamburg nach wie vor im zentralen Mittelfeld. Es fehlt ein Spieler, der selbstbewusst und/oder talentiert genug ist, um schnell umzuschalten oder selbst Torgefahr zu initiieren. Auch defensiv fehlt es dort an taktischer Stabilität. Die mentalen Durchhänger von Westermann und Aogo haben zudem die Rufe nach vermeintlichen "Führungsspielern" wieder lauter werden lassen. Für beide Problemstellungen bietet der Markt derzeit allerdings kaum gangbare Lösungen an. Sollten sich die Verantwortlichen unter Druck dennoch für einen großen Transfer entscheiden, müsste vorher wohl erst ein Verkauf (z.B. Elia oder Jansen) den finanziellen Spielraum erweitern. Abgeben will der HSV auch weiterhin Guy Demel, für den sich aber noch immer kein Abnehmer gefunden hat. Ben-Hatira dürfte grundsätzlich wohl auch gehen, allerdings nur, wenn ein Verein (Hertha BSC) die geforderte Ablöse von rund einer Million Euro bezahlt.

Die Gerüchte: Sportdirektor Arnesen hat sich nach der Pleite in München noch einmal Geld für Transfers bewilligen lassen. Der Serbe Slobodan Rajkovic (FC Chelsea, zuletzt ausgeliehen an Vitesse Arnheim) wird wohl kommen. Eine zusätzliche Option für die Innenverteidigung, die vor allem gegen die Bayern überfordert war. Die Lücken im kreativen und gruppendynamischen Bereich befeuern dagegen weiter die Gerüchteküche: Der offensive Mittelfeldspieler Oscar, frisch gebackener WM-Held der brasilianischen U 20, wird ebenso mit dem HSV in Verbindung gebracht wie Linksverteidiger Ricardo Rodriguez vom FC Zürich. In Dänemark halten sich zudem die Gerüchte über ein Leihgeschäft mit Nicklas Bendtner (Arsenal). Arnesens Landsmann würde die Ausstrahlung des Teams zwar möglicherweise verbessern - trotzdem ist ein Transfer so gut wie ausgeschlossen.

SC Freiburg

Die Baustellen: Trotz des Stotterstarts (nur ein Punkt aus drei Spielen) eigentlich keine. In der Abwehr sitzt mit Beg Ferati ein hochgehandelter Neuzugang auf der Bank, im Mittelfeld kehrt Jan Rosenthal in Kürze wieder ins Team zurück und sollte Cisse den Verein bis zum 31. August verlassen, ist mit Neuzugang Garra Dembele sein designierter Nachfolger bereits da. Ob der allerdings auch so treffsicher wäre, sei dahingestellt. Bisher lief er noch nicht einmal von Beginn an auf. Auch beim SC scheinen sich die Zweifel zu mehren, sagte Sportdirektor Dufner doch zuletzt: "Wir suchen einen Stürmer."

Die Gerüchte: Jetzt ist es offiziell: Cisse will den SC verlassen. "Ich will weg! Ja, ich habe Vertrag. Aber ich habe auch Lust, mich auf einem anderen Niveau zu versuchen. Es ist unverändert so, dass einige Klubs an mir dran sind und Gespräche geführt werden", sagte der Senegalese in einem Interview mit dem "SWR". Wie wichtig Cisse für die Breisgauer ist, untermauert er auch in dieser Saison mit seinen vier Treffern in den ersten drei Spielen. Der Verein will rund 15 Millionen Euro für Cisse. Interesse soll es von Tottenham, Fulham, Terek Grosny und Rubin Kasan geben. Als Kandidat für den Sturm gilt Martin Fenin, der von Eintracht Frankfurt ausgeliehen werden könnte.

Seite 2: Kaiserslautern bis Berlin

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Der 2. Teil der Bundesliga-Baustellen mit den Teams von Platz 9 bis 1 folgt am Mittwoch