Die Situation beim Hamburger SV könnte unübersichtlicher kaum sein. Nach dem schwachen Saisonstart bildet der Bundesliga-Dino das Schlusslicht der Tabelle. Eine Reaktion ist dringend nötig, in der Chefetage hat man sich diese nach der Entlassung von Michael Oenning von einem neuen Trainer erhofft.
Ohne Sondergenehmigung kein Cardoso
Um die Zeit, die der Verein für die Suche benötigt, zu überbrücken, wurde kurzerhand U-23-Trainer Rodolfo Esteban Cardoso installiert. Der Argentinier startete vielversprechend, der VfB Stuttgart wurde mit 2:1 geschlagen.
Doch die Übergangslösung hat einen Haken. Cardoso selbst hat keine Trainerlizenz und darf deshalb maximal 15 Tage als Cheftrainer tätig sein. Diese Frist läuft am kommenden Mittwoch aus. Das heißt konkret: Erteilt der DFB dem HSV keine Sondergenehmigung, darf Cardoso nicht mehr als Hauptverantwortlicher an der Seitenlinie stehen.
Sportchef Frank Arnesen kündigte derweil schon an: "Wir haben nicht bis Weihnachten Zeit. Beim nächsten Spiel in Freiburg sitzt ein Trainer mit Lizenz auf der Bank." Das solle aber nicht heißen, dass bis dahin ein Neuer geholt werde.
Sitzt Arnesen selbst bald auf der Bank?
Weiterhin als Favorit gilt der derzeitige dänische Nationaltrainer Morten Olsen. Bis der HSV jedoch eine endgültige Lösung serviert, wird es wohl noch etwas dauern.
Wie es in den kommenden Tagen und Wochen weitergeht, ist derzeit ungewiss. Arnesen selbst, Co-Trainer Frank Heinemann und Torwart-Trainer Ronny Teuber haben die Trainerlizenz. Möglicherweise wird einer der drei vorübergehend das Heft in die Hand nehmen, bis eine Entscheidung gefallen ist.
Doch beim DFB hat man ein Auge auf die Aktivitäten. Bereits zu Beginn der Cardoso-Lösung hatte DFL-Direktor Holger Hieronymus gesagt: "Wenn was angemeldet wird, was nicht den Tatsachen entspricht, kommt das bei uns nicht gut an. Wir haben Statuten. Auch der DFB achtet darauf, was die Klubs im Einzelfall planen."
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