UPDATE Die nächste Wendung in der beinahe endlosen Trainersuche beim Hamburger SV?
Nachdem die Absage von Thorsten Fink am Wochenende schon als beschlossene Sache galt, schreibt die "Hamburger Morgenpost" nun, dass sich der HSV und sein Wunschkandidat doch einig seien - lediglich der FC Basel stelle sich quer.
Noch ein Treffen auf Mallorca?
Bei einem Treffen am vergangenen Montag am Hamburger Flughafen hätten HSV-Sportchef Frank Arnesen und Fink weitgehend eine Einigung erzielt.
Das "Abendblatt" schreibt, dass Arnesen und HSV-Boss Carl-Edgar Jarchow Fink danach sogar in seinem Urlaub auf Mallorca besucht hätten. Der ehemalige Bayern-Profi soll dabei einen bleibenden Eindruck hinterlassen und eindeutige Signale Richtung HSV gesendet haben.
Das Problem: Finks Arbeitgeber Basel lässt den 43-Jährigen nicht aus seinem Vertrag. Basels Vize-Präsident Bernhard Heusler konterte die Spekulationen zuletzt: "Wir haben alles besprochen und festgelegt, dass es keinen Anlass gibt, über den Abgang von Thorsten Fink zu verhandeln. Die Absage ist erfolgt, und der HSV hat sie entgegengenommen."
Fink hat in Basel noch einen Vertrag bis 2013, der keine Ausstiegsklausel beinhaltet. Frühestens nach der Vorrunde sei er zu haben, schreiben mehrere Medien übereinstimmend.
Der "Kicker" schreibt in seiner Montagsausgabe, dass es Arnesens Plan sei, trotz der Baseler Absage auf Fink zu warten. Bis zur Winterpause. Laut "Bild" hätten sich Fink und der HSV bereits auf einen Vertrag bis 2014 geeinigt.
Fink: "Bis Januar in Basel"
Fink selbst sagte "Welt online": "Der HSV hat nachgefragt, aber im Laufe dieses Halbjahres ist es schwierig. Ich möchte mich auf jeden Fall weiter auf meinen Job konzentrieren und hier gute Arbeit leisten. Bis Januar bleibe ich jetzt erst mal in Basel."
Der Name Dieter Hecking wird unter der Hand weiter gehandelt. Der 47-Jährige soll in Nürnberg eine Ausstiegsklausel besitzen, mit der er im Winter wechseln könnte. Auch Salzburgs Ricardo Moniz gilt noch als Kandidat.
Arnesen in Freiburg als "Strohmann"
Vorerst versucht es der HSV mit einer "Strohmann-Lösung": "Solange wir nicht eine Lösung haben, die uns zu hundert Prozent überzeugt, sollten wir es mit Bordmitteln versuchen", sagt Jarchow.
Heißt de facto: Der HSV wird weiter Rodolfo Cardoso als verdecktem Coach und einem "Strohmann" mit Fußballlehrer-Lizenz seine Spiele bestreiten.
Bis auf weiteres wird sich Arnesen, der die entsprechende Lizenz besitzt, in "offizieller Funktion" auf die Bank setzen - schon am Sonntag in Freiburg. Cardoso agiert offiziell als Co-Trainer.
Der HSV bestätigte das per "Twitter": "Frank Arnesen fungiert ab sofort als Teamchef. Voll verantwortlich auch auf dem Trainingsplatz."
Die DFL, die Cardoso am Dienstag untersagt hatte, weiter als Cheftrainer zu fungieren, wird den Fall aber genau prüfen.
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