Nerlinger hat "Hauptteil des Erfolgs"

SID
Franz Beckenbauer (r.) plädiert für eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags von Nerlinger
© Getty

Ehrenpräsident Franz Beckenbauer hat die Arbeit von Sportdirektor Christian Nerlinger ausdrücklich gewürdigt. Für ihn hat Nerlinger maßgeblichen Anteil am Höhenflug des FC Bayern.

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"Christian ist ein ein höchst solider und seriöser Arbeiter. Solange Uli Hoeneß da ist, wird der immer im Vordergrund stehen. Christian muss ein bisschen aus diesem Schatten heraus und zeigen, was er leistet. Die jetzigen Verpflichtungen hat er maßgeblich inszeniert", sagte Beckenbauer im "Kicker"-Interview über Nerlinger. Zuletzt hatte der "Kaiser" bereits gefordert, dass der Ex-Profi etwas forscher auftreten müsse.

Deshalb plädiert Beckenbauer auch für eine Verlängerung des am Saisonende auslaufenden Vertrags von Nerlinger: "Er macht einen hervorragenden Job, warum sollte er infrage stehen? Einen Hauptteil des Erfolgs muss man Christian zugestehen. Er ist mit dem Trainer für die Mannschaft verantwortlich."

Konstellation noch fünf Jahre möglich

Überhaupt kann sich Beckenbauer vorstellen, dass die Führung des FC Bayern um Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge "in der jetzigen Konstellation noch mindestens fünf Jahre zusammenarbeitet".

Dass der Rekordmeister die bisherigen Leistungen "bis Saisonende durchzieht, kann ich mir nicht vorstellen", sagte Beckenbauer weiter: "Es wäre allerdings schön, wenn man dieses Niveau halten könnte, denn dann wäre eine Teilnahme am Champions-League-Finale realistisch."

Indes sprach sich Beckenbauer für das von Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff vorgeschlagene DFB-Leistungszentrum aus: "Der Hauptteil der Ausbildung wird weiter in den Vereinen stattfinden, aber der DFB kann viel mehr tun, wenn er ein eigenes Zentrum hat: nicht nur für die Nationalspieler, sondern für seine Talente, seine Schiedsrichter oder etwa im Bereich Management mit einem Lehrstuhl. Ich plädiere für ein solches Zentrum."

Lob für Michel Platini

Viel Lob äußerte Beckenbauer einmal mehr über UEFA-Präsident Michel Platini. Der Franzose mache einen "super Job. Ich denke, Michel, wird der nächste FIFA-Präsident."

Gleichzeitig zeigte er sich über die Kritik von Bayern-Präsident Hoeneß und Rummenigge an FIFA-Boss Joseph S. Blatter verwundert: "Ich fand es schade. Da fielen Ausdrücke, die nicht passten. Man sollte das Menschliche nicht vergessen. Mit Sepp Blatter kann man doch reden."

Gespannt ist Beckenbauer, wie die UEFA das Financal Fairplay umsetzt: "Ich hoffe, dass es kein Lippenbekenntnis bleibt. Der Fußball darf nicht zum Spekulationsobjekt werden, es ist höchste Zeit für eine seriöse Haushaltsgestaltung. Ich hoffe, Michel Platini zieht das mit aller Konsequenz durch. Die Entwicklung ist nicht ungefährlich. Viele Klubs in Italien, Spanien und Frankreich sind pleite, sie hängen von Geldgebern ab."

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