Bayer will Entscheidung im Poker um Leno

SID
Bernd Leno ist seit dem Bundesligastart an Bayer Leverkusen ausgeliehen
© Getty

Bundesligist Bayer Leverkusen drängt im Poker um den vom VfB Stuttgart ausgeliehenen Torhüter Bernd Leno auf eine schnelle Entscheidung.

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"Bis Monatsende muss die Frage geklärt sein - auch im Sinne von Bernd", sagte Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser der "Bild".

Erste Verhandlungen über die Zukunft des vom VfB an den Vizemeister bis zum Jahresende ausgeliehenen Leno blieben ohne Ergebnis. Inzwischen soll Bayer sein Angebot auf sechs Millionen Euro erhöht haben, Stuttgart verlangt aber zehn Millionen Euro für den 19-Jährigen.

Stuttgart bleibt stur

"Es liegt ein Angebot der Leverkusener vor, das uns aber nicht schwindelig macht. Da müssen wir noch verhandeln. Leno ist ein Kronjuwel", meinte VfB-Präsident Gerd Mäuser, während Sportdirektor Fredi Bobic anfügte: "Wir wollen Bernd ja eigentlich nicht verkaufen, wir wollen ihn behalten."

Nach derzeitigem Stand würde Leno in der Winterpause zu den Schwaben zurückkehren. Leverkusen will das große Talent aber unbedingt halten, aber nicht um jeden Preis.

"Irgendwo ist das Ende der Fahnenstange. Wir bieten einen Haufen Geld, fast grenzwertig für einen jungen Mann, der Anfang August noch in der dritten Liga war", sagte Holzhäuser und fügte mit Blick auf Lenos weitere sportliche Entwicklung an: "Der Bernd ist uns das viele Geld wert. Er will bei uns bleiben. Ich appelliere an die Vernunft des VfB."

Leverkusen hatte Leno im August als Ersatz für den langzeitverletzten Nationaltorhüter Rene Adler geholt. Adlers Vertrag bei Bayer läuft am Saisonende aus. Leno hatte zuletzt seinen Wunsch geäußert, über den 31. Dezember hinaus bei Bayer zu bleiben.

Leno spürt Vertrauen

"Ich finde es toll, dass Bayer so viel Geld in mich investieren will. Ich fühle mich hier wohl und spüre das Vertrauen", sagte Leno der "Bild". Sein Vertrag in Stuttgart läuft allerdings bis Juni 2014. Darüber sei er sich bewusst. Daher könne er nur abwarten, was passiere, so Leno.

Mit Sven Ulreich ist der VfB auf der Torhüterposition gut aufgestellt. Zudem soll es eine Klausel in Lenos Vertrag geben, die besagt, dass er im Sommer für eine festgeschriebene Ablösesumme von drei Millionen Euro wechseln könne, falls er nicht auf eine gewisse Anzahl an Spielen kommt. Der Poker geht also in die nächste Runde.

"Kein Stil" von Holzhäuser

Stuttgarts Sportdirektor Fredi Bobic reagierte mit Unverständnis auf die Aussagen von Holzhäuser. "Wir lassen uns in dieser Angelegenheit von niemandem etwas diktieren - und schon gar nicht über die Öffentlichkeit", sagte Bobic "Welt Online": "Die Art und Weise, wie Herr Holzhäuser hier vorgeprescht ist, hat keinen Stil."

Stuttgart hatte zuletzt ein erstes Leverkusener Angebot für den 19 Jahre alten Leno ausgeschlagen und eine Ablösesumme von zehn Millionen Euro verlangt. Bayer soll sein Angebot inzwischen auf sechs Millionen Euro erhöht haben.

Bobic bezeichnete das erste Angebot der Werkself als "nicht akzeptabel" und machte deutlich, dass man Leno nur bei einer entsprechend hohen Ablöse gehen lassen werde.

"Es gibt nun mal einen bestehenden Vertrag. Und wenn das Angebot von Bayer für uns nicht akzeptabel ist, dann kommt Bernd eben zurück", sagte der Ex-Nationalspieler: "Und noch einmal: Es kann nicht sein, dass über die Öffentlichkeit versucht wird, Druck in dieser Sache zu erzeugen."

Bernd Leno im Steckbrief

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