BVB: Kein Platz mehr für Owo?

Von SPOX
Patrick Owomoyela weiß nicht, wie es mit ihm beim BVB weitergeht
© Getty

Borussia Dortmund hat mit zahlreichen Grundpfeilern des Vereins bereits verlängert, in Sachen Patrick Owomoyela hingegen herrscht Unklarheit. Er hängt hinter Lukasz Piszczek fest. Die Crux: Um zu bleiben, muss er endlich spielen! Auch beim HSV, Gladbach und in Leverkusen haben Reservisten einen schweren Stand.

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Hertha BSC: Die kommenden drei Partien müssen die Berliner auf Rotsünder Andreas Ottl verzichten, der gegen Dortmund erstmals in dieser Saison fehlen wird. Da auch Fabian Lustenberger verletzt passen muss, wird wohl Raffael auf die Sechs zurückbeordert. Dort überzeugte er bereits in einigen Zweitligapartien im Vorjahr. Den offensiven Part in der Mittelfeldzentrale könnte dagegen ein Debütant einnehmen: Fanol Perdedaj. Der 20-Jährige kam in der laufenden Spielzeit zwar nur in der U 23 zum Einsatz, hat aber nun in Interimscoach Rene Tretschok einen alten Befürworter an der Seitenlinie stehen. Zumal die bisherigen Vertreter auf der Zehn - von Änis Ben-Hatira über Ronny, Tunay Torun und Patrick Ebert - allesamt kein beeindruckendes Bewerbungszeugnis ablieferten. Kurios bei der Personalie Perdedaj: Gegen Ende des vergangenen Jahres bemühte sich die Hertha bereits darum, das Nachwuchstalent in die 2. Liga zu verleihen.

Hamburger SV: Das Spiel in Köln war für Per Skjelbred mal wieder ein kleiner Lichtblick. Nach seinen Knieproblemen stand der Norweger gegen den FC immerhin erstmals in diesem Jahr im Kader des HSV. Spielen durfte der Mittelfeldmann allerdings nicht - wie so häufig in den letzten Monaten.Im Sommer als Wunschspieler des damaligen Trainers Michael Oenning verpflichtet, bestritt der 24-Jährige auch aufgrund von Verletzungsproblemen unter Thorsten Fink keine einzige Partie von Beginn an und wurde nur zweimal eingewechselt. Aussicht auf Besserung? Fehlanzeige! Deutlich näher an der ersten Elf ist da schon Oenning-Wunschspieler Nummer zwei, Ivo Ilicevic. Aber: Bislang setzte Fink auf rechts lieber auf Gökhan Töre (aktuell verletzt) oder Jacopo Sala. Trotzdem gab's für Ilicevic vom Trainer zuletzt auch Lob für gute Trainingsleistungen. Immerhin ein kleiner Lichtblick.

Borussia Dortmund: Jürgen Klopp? Vertrag verlängert. Michael Zorc? Vertrag verlängert. Hans-Joachim Watzke? Vertrag verlängert. Sebastian Kehl? Einigung steht kurz bevor. Shinji Kagawa? Klares Ziel: Vertragsverlängerung. Patrick Owomoyela? Kein neuer Stand. Der Rechtsverteidiger des BVB, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, ist nach einer Verletzung längst wieder auf der Höhe des Geschehens, drückt aber nur die Bank. An Lukasz Piszczek kommt er nicht vorbei. Das bedeutet, dass Owomoyela ab jetzt alle Pflichtspiele - inklusive eines möglichen DFB-Pokal-Finales - absolvieren müsste, damit die Klausel in seinem aktuellen Vertrag greift. Die besagt, dass sich der Kontrakt der 32-Jährige dann verlängert, wenn er 20 Partien absolviert hat. Derzeit steht er in Liga und Pokal bei lediglich fünf Einsätzen. Da sich der BVB zudem mit Julian Koch über eine Verlängerung seines Vertrags um ein weiteres Jahr geeinigt hat, ist die Zukunftsperspektive von Owomoyela offen, selbst wenn es zur einer Ausdehnung des Arbeitsverhältnisses kommen sollte.

Borussia Mönchengladbach: Was nutzt einem eine grandiose Vorbereitung, wenn eine Mannschaft sehr erfolgreich spielt, sich niemand verletzt und keiner schwächelt? Diese Frage wird sich Alexander Ring wohl derzeit stellen. Der Winterneuzugang lieferte im Trainingslager in Belek tolle Vorstellungen ab und deutete sein Talent als vielseitig im Mittelfeld einsetzbarer und darüber hinaus torgefährlicher Spieler an. Im zentralen Mittelfeld fühlt sich der Finne laut eigener Aussage am besten aufgehoben, zeigen darf er es derzeit aber nicht. Ring stand in allen fünf Pflichtspielen im Kader, wurde jedoch nie eingewechselt. Dazu besteht aufgrund des aktuellen Höhenflugs der eingespielten Borussia-Formation auch kein Grund. "Ich bin nicht gekommen, um mir hier alles anzusehen und auf der Bank zu sitzen", sagt der 20-Jährige zwar, muss sich aber weiter gedulden. Die Chancen auf regelmäßige Spielpraxis dürften durch die Abgänge von Marco Reus und Roman Neustädter wohl erst im kommenden Jahr steigen.

1899 Hoffenheim: Die Abwärtskurve, die der Saisonverlauf der Kraichgauer zeichnet, könnte man wohl fast identisch über die Leistungskurve von Ryan Babel legen. Stark angefangen, noch stärker abgebaut. Nach sechs Partien standen vier Tore für den Holländer zu Buche, seitdem kam nichts mehr vom hoch veranlagten 25-Jährigen.Bereits Ex-Coach Holger Stanislawski drohte dem Offensivspieler ob dessen Leistungsloch, ihn aus der Mannschaft zu nehmen. Letztlich war dies jedoch nie der Fall - bis auf die Pokalpartie gegen Fürth, dem letzten Spiel unter Stanislawski, stand Babel immer in der Startelf. Der neue Trainer Markus Babbel schlägt nun in dieselbe Kerbe und sagt: "Ryan Babel hat keine Einsatzgarantie. Er hat ein außergewöhnliches Talent, aber er muss im Dienst der Mannschaft arbeiten. Wenn er das macht, hat er allergrößte Chancen, wenn nicht, dann hat er ein großes Problem. Wenn einer im Training nicht vorausgeht, kann der Trainer nicht erwarten, dass er im Spiel vorausgeht". Allerdings klingt doch durch, dass Babel auch unter Babbel die Chance erhält, über Einsätze in der Startelf seine Form wieder zu finden - weil er eben zu den stärksten Akteuren des 1899-Kaders gehört.

Bayer Leverkusen: Man konnte nicht unbedingt damit rechnen, dass Ömer Topraks Start bei der Werkself so positiv ausfallen würde. Der Deutschtürke fehlte wegen einer Grippe bei nur einer der ersten 14 Hinrundenpartien und etablierte sich in der Innenverteidigung mit ordentlichen, wenn auch nicht überragenden Leistungen. Eine Anfang Dezember erlittene Beckenprellung sorgt nun jedoch dafür, dass Toprak zum Zuschauer verkommen ist. Der 22-Jährige musste drei Wochen mit dem Training aussetzen und derzeit immer noch auf sein Becken Rücksicht nehmen. Daniel Schwaab und Manuel Friedrich haben sich in Topraks Abwesenheit als Pärchen in der Zentrale einen Vorsprung erspielt. Seitdem durfte Toprak nur noch fünf Minuten ran, um den Sieg gegen Mainz über die Zeit zu retten. Angesichts der instabilen Defensive der Leverkusener - 2012 setzte es in fünf Pflichtspielen neun Gegentore - dürfte ein fitter Toprak jedoch von Trainer Robin Dutt schnell wieder eine Chance erhalten.

SC Freiburg: Ein mickriger Startelfeinsatz steht für Garra Dembele bei seinem neuen Verein bislang zu Buche. In der Hinrunde kam der Stürmer nicht an Papiss Demba Cisse vorbei, dessen legitimer Nachfolger er sein sollte. Immerhin rettete der bald 26-Jährige beim 1:1 in Hoffenheim mit einem Jokertor einen wichtigen Zähler. Nach seiner Rückkehr vom Afrika Cup - Dembele wurde mit Mali Dritter - geht es unter dem neuen Coach Christian Streich für ihn wieder von vorne los. Und die Konkurrenz im Sturm ist gewaltig: Mit Erik Jendrisek, Stefan Reisinger und den beiden Wintereinkäufen Sebastian Freis sowie Ivan Santini kämpft Dembele um den üblicherweise einen Platz im Angriff. Streich baute in allen Rückrundenpartien auf Jendrisek, der das Vertrauen mit soliden Darbietungen rechtfertigte. Dembele muss vorerst also darauf hoffen, dass Streich wie zuletzt in Wolfsburg auf zwei Spitzen setzt.

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