Angriff
Cacau (31, im Verein seit 2003, Vertrag bis 2013): Identifikationsfigur und kleines Sorgenkind zugleich. Cacau hat im aktuellen Kader die meisten Spiele für den VfB bestritten, hat letzte Saison trotz einer Leistenverletzung durchgehalten und den VfB zum Klassenerhalt geschossen. Die nötige Operation hat er verweigert, sich erst in der Sommerpause dem Eingriff unterzogen. Nach einem sehr guten Start in die Saison begannen aber die Probleme. Cacaus Leistungen hielten mit seinen Ansprüchen nicht immer stand, die Mannschaft durchschritt ein Tal, er verlor seinen Stammplatz im 4-2-3-1, wurde unzufriedener und auf dem Feld verkrampft. Die Folge: Cacau, der an sich alles andere als egoistisch oder selbstverliebt ist, versuchte die Spiele alleine zu gewinnen und verrannte sich dabei in sinnlosen Einzelaktionen. Die wiederum riefen sofort die Kritiker auf den Plan, innerbetriebliche Störungen mit einigen Kollegen formten schnell das Bild vom Ego-Cacau. Durch den Zukauf von Vedad Ibisevic hat sich seine Lage kaum verbessert, auch im Hinblick auf die EM. Nächstes Jahr wird er 32 sein, sein Vertrag auslaufen. Wie es dann weitergeht, ist momentan ziemlich ungewiss.
Julian Schieber (23, wieder im Verein seit 2011, Vertrag bis 2013): Im letzten Spiel für seinen alten Arbeitgeber im Mai kam das Unheil: Schieber verletzte sich schwer, ein Muskelbündelriss. 15 Assists hatten sich in seinem Lehrjahr beim Club angesammelt, eine enorme Quote. Aber auch Ansporn für seine Rückkehr zu seinem Heimatklub. Schieber wollte aber zu schnell zu viel, trainierte früher als erlaubt und erlitt den erneuten Rückschlag. Danach gesellte sich eine Schambeinentzündung dazu. In der Hinrunde war er deshalb überhaupt kein Faktor. Trotzdem offerierte ihm der VfB in der Winterpause ein neues Vertragsangebot. "Mehr Vertrauen kann man nicht bekommen", sagte Trainer Labbadia damals. In der Rückrunde ist Schieber jetzt wieder mehr im Geschehen, wenngleich auch noch nicht voll dabei. Die Fitness ist wieder zurück, er will spielen - kommt aber an Ibisevic und Okazaki kaum vorbei, wenn beide fit sind. Seine Lage weckt Begehrlichkeiten anderer Vereine, Köln soll ihn schon als Podolski-Nachfolger im Blick haben. Interessiert sei er daran nicht. Nach der Saison werde er sich mit dem VfB zusammensetzen. Schieber will in Stuttgart bleiben. Er braucht dafür aber eine vernünftige Perspektive.
Mittelfeld: Von Bah bis Traore
Stuttgarts kompletter Kader im Überblick