DFL kassiert 2,5 Milliarden Euro für Medienrechte

SID
Die Live-Übertragungen der Bundesliga werden auch in Zukunft nur im Pay-TV zu sehen sein
© Getty

Im deutschen Profifußball bricht ab dem Sommer 2013 ein neuer Reichtum aus. Denn die Deutsche Fußball-Liga (DFL) hat beim Verkauf der audiovisuellen Medienrechte einen unerwartet hohen Zuwachs auf einen Rekorderlös von 2,5 Milliarden Euro für vier Jahre erzielt.

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Um mehr als 50 Prozent auf durchschnittlich 628 Millionen Euro pro Spielzeit konnte die DFL ihre Einnahmen ab der Saison 2013/14 steigern. Bisher lagen sie im Schnitt der ablaufenden Rechtperiode bei 412 Millionen, was eine Mehreinnahme von 216 Millionen pro Saison für die Bundesliga-Vereine bedeutet.

Diese Ergebnisse präsentierte die DFL am Dienstag in einem Hotel am Flughafen in Frankfurt am Main. Die Vertreter der 36 Vereine der ersten und zweiten Bundesliga genehmigten den Vorschlag des Ligavorstandes einstimmig.

Das Schema der beteiligten Fernsehsender und ihrer Sendezeiten bleibt weitgehend unverändert: Der Pay-TV-Sender Sky fegte den Konkurrenten Deutsche Telekom beim Poker um die Liveübertragungen vom Spielfeld, im Bereich des frei empfangbaren Fernsehens bleibt die Sportschau der ARD ebenso wie das Sportstudio des ZDF. Auch der TV-Sender Sport1 (früher DSF) erwarb wieder die gleichen Rechte.

Telekom geht leer aus

Gar nicht mehr Zug kommt künftig hingegen die Telekom, die in der aktuellen, noch bis zum 30. Juni 2013 laufenden Vertragslaufzeit, über das Internet die TV-Sendung "Liga total" anbietet. Diese so genannten IPTV-Rechte für Live-Übertragungen sicherte sich ebenfalls der Sender Sky (früher Premiere), der auch bei den Web- und Mobile-TV-Rechten zugriff.

Neben Sky, ARD, ZDF und Sport1 betrat ein neuer DFL-Partner die Bühne: Der Axel-Springer-Verlag sicherte sich die Rechte an den Highlight-Zusammenfassungen für das Web- und Mobile-TV (Nutzung über Computer und Smartphones).

Wie beim laufenden Vertrag der DFL mit den Unternehmen steigen die Einnahmen kontinuierlich. 560 Millionen werden in der Saison 2013/14 kassiert, danach steigt die Einnahme pro Saison von 615 (2014/15) über 663 (2015/16) auf 673 Millionen Euro in der letzten Spielzeit, die am 30. Juni 2017 endet.

"Aus meiner Sicht haben wir einen Quantensprung erreicht", sagte Ligaverbands-Präsident Reinhard Rauball. Er rief die Klubs, die Schulden haben, auf, mit den erhöhten Einnahmen ihre Verbindlichkeiten abzubauen. Er hoffe, dass die Spielergehälter nun nicht inflationär steigen würden, erklärte Rauball.

DFB-Präsident Niersbach: "Auch Amateurfußball profitiert"

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach erklärte: "Das ist ein Abschluss, der über den Erwartungen liegt. Gleichzeitig spiegelt er die Popularität und den hohen Stellenwert des Fußballs in Deutschland wider.

Wir sind froh, dass mit den neuen Medienverträgen die wirtschaftliche Position des Profifußballs in Deutschland abermals gestärkt wird, wovon auch der Amateurfußball profitiert. Die Bundesliga nimmt ohne Zweifel in punkto Solidität, Seriosität und wirtschaftliche Stabilität die Spitzenposition in Europa, ja in der Welt, ein."

Christian Seifert, der Vorsitzende der DFL-Geschäftsführung, wertete den Abschluss als Nachweis für die Attraktivität der Bundesliga. Er räumte ein, dass die Telekom als Preistreiber in den beiden Bieterrunden für den bewährten Bundesliga-Sender Sky auftrat. Das ausgezeichnete Ergebnis habe er selbst nicht für möglich gehalten, sagte Seifert.

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