Für Müllers Auge wird wohl dennoch etwas dabei sein, denn treffen wollen beide. "Ich werde alles versuchen", kündigte Gomez im "kicker" für das Abschlussspiel beim 1. FC Köln (Sa., ab 15.15 Uhr im LIVE-TICKER) an. Das Duell um die Torjägerkrone macht die Liga trotz der entschiedenen Meisterschaft auch auf den vorderen Rängen noch einmal spannend. Der Kampf der beiden Topstürmer ist gleichzeitig der zweier Spielweisen, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten.
"Ähnlich sind wir uns nicht", sagte Huntelaar bestimmt auf die Frage nach seinem großen Widersacher aus München. Gomez lauert, sucht den Abschluss im Strafraum, Huntelaar hingegen kann als wichtiger Bestandteil des gesamten Schalker Offensivspiels neben der Torjägerkanone am Samstag auch bester Scorer der Liga werden. Das wäre aber nur ein Trostpflaster.
Denn eigentlich steht Bayern Münchens Gomez mit 26 Treffern gegenüber Huntelaar unter Zugzwang, will er seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen. "Ich dachte, dass es extrem schwer würde, noch einmal 28 Tore zu erzielen. Jetzt bin ich bei 26. Das macht mich stolz", sagte der 26-Jährige.
Gomez "müllert" schneller
Zum letzten Mal ballerte sich Ulf Kirsten 1997 und 1998 zweimal hintereinander an die Spitze der Liga, zudem könnte Gomez seinen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ablösen, der als letzter Stürmer in zwei Spielzeiten über 50 Tore (55) erzielte.
Obwohl er bis zuletzt vehement die Unwichtigkeit des Titels betonte, sagte Gomez daher jetzt: "Es ist doch klar, dass wir jetzt beide die Kanone wollen."
Huntelaar, der sich mit seinem Doppelpack gegen Hertha BSC vergangene Woche an die Spitze der Torschützenliste schoss, weiß um die starke Konkurrenz. "Ich gehe davon aus, dass ich mindestens einmal treffen muss", sagte der Niederländer mit Blick auf die Partie bei Werder Bremen (Sa., ab 15.15 im LIVE-TICKER).
Denn Gomez "müllert" im Schnitt alle 91 Minuten und damit neun Minuten schneller als Huntelaar (100) - und ist in Köln zudem bei der Schießbude der Liga (71 Gegentore) zu Gast. Dass er in den letzten sechs Liga-Spielen "aus Vernunftsgründen" noch dazu viermal geschont wurde, macht ihn noch gefährlicher.
Messi und Ronaldo machen es vor
In der spanischen Liga trafen Messi (46) und Superstar Cristiano Ronaldo von Real Madrid (44) bisher über 40 Mal. "Das ist schon möglich. Aber es ist sehr schwierig", sagte Gomez. Huntelaar sieht die Chance, den ewigen Müller-Rekord zu knacken nur, "wenn wir unsere Chancen von 212 auf 350 steigern. Ansonsten wird es eng."
Egal, wer am Ende die Nase vorne hat - entweder die Schalker oder Münchner Mannschaft darf sich über einen Abend auf Kosten des Torschützenkönigs freuen. In München dürfte Gerd Müller sicherlich dazu kommen.
Klaas-Jan Huntelaar im Steckbrief