Schalke 04: In zehn Jahren schuldenfrei

SID
Schalke-Boss Clemens Tönnies (l.) im Gespräch mit Manager Horst Heldt
© Getty

Schalke 04 hat sich ein hohes Ziel gesetzt: Spätestens im Jahr 2022 will der Klub endlich schuldenfrei sein. "Das werden wir auch schaffen. Die finanzielle Konsolidierung unseres Vereins ist alternativlos", sagte Finanzvorstand Peter Peters am Sonntag auf der Jahreshauptversammlung in der Emscher-Lippe-Halle. Und erntete Applaus der 2791 anwesenden Mitglieder.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Nach der erfolgreichen Saison mit dem dritten Platz und der damit verbundenen Qualifikation für die Champions League verlief die Jahreshauptversammlung anders als in früheren Jahren fast schon harmonisch. Nur beim Thema Dauerkarten gab es Kritik am Klub und der Preispolitik.

Die Preise für Dauerkarten will Schalke in den kommenden Jahren zum Teil drastisch erhöhen. "Schalke muss die Einnahmen steigern, und dazu gehören auch die Kartenpreiserhöhungen. Auch wenn ich verstehen kann, dass das einigen Leuten nicht gefällt", sagte Peters und kündigte an, für Härtefälle eine Lösung finden zu wollen.

249,5 Millionen Euro Verbindlichkeiten

Denn Schalke braucht dringend Geld. Zwar habe der Klub, mit 109.000 Mitgliedern der zweitgrößte in Deutschland und der siebtgrößte auf der Welt, den Umsatz steigern und die Finanzverbindlichkeiten um 32 Millionen Euro reduzieren können. Doch der Jahresüberschuss in Höhe von knapp fünf Millionen Euro ist Peters noch zu gering. Der Konzern hat immer noch 249,5 Millionen Euro Verbindlichkeiten, der Verein selbst 163,75 Millionen Euro.

Einen kleinen Seitenhieb wegen des geringen Überschusses in Richtung Ex-Trainer Felix Magath konnte sich Peters nicht verkneifen. "Grund dafür sind die zu hohen Personalkosten", sagte Peters. Außerdem habe das kaputte Dach der Arena den Verein mit insgesamt sieben Millionen Euro belastet.

In der Vergangenheit war das Dach unter anderem nach starkem Schneefall mehrmals beschädigt worden. Außerdem gab sich der Verein ein "Leitbild", in dem zentrale Werte und Ziele des Klubs festgehalten werden, wie zum Beispiel eine klare Position gegen Rassismus und Gewalt. Eine klare Position bezog dann auch der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies, der einen Aufruf gegen die Gewalt in den Stadien und für einen runden Tisch startete. "Null Toleranz gegen Gewalttäter: Man muss den Anfängen wehren", sagte Tönnies.

Asamoah und Assauer in die "Ehrenkabine" aufgenommen

Zum Schluss der Veranstaltung gab es dann noch einmal einen bewegenden Augenblick, als der frühere Schalker Gerald Asamoah und Ex-Manager Rudi Assauer einstimmig in die Schalker "Ehrenkabine" aufgenommen wurden.

Assauer war von 1981 bis 1986 und von 1993 bis 2006 Manager der Königsblauen. In seine Zeit fiel der Gewinn des UEFA Cups 1997. Außerdem war der 68-Jährige maßgeblich für den Bau der Arena verantwortlich.

Bis zuletzt hatte der Klub gehofft, den an Alzheimer erkrankten Assauer auf der Versammlung begrüßen zu können. "Assauer hat mich nach Schalke geholt, es wäre ein Traum gewesen, mit ihm diese Ehrung entgegenzunehmen", sagte Asamoah, der von 1999 bis 2010 auf Schalke gespielt hatte. Der 33-Jährige habe noch am Morgen Kontakt zu Assauer gehabt, der ihn gebeten habe, ihm ein Video von der Versammlung mitzubringen. "Das werde ich natürlich gerne machen", sagte Asamoah.

Schalke 04 in der Übersicht

Artikel und Videos zum Thema