Etwas überraschend, doch längst überfällig kam der Startelf-Einsatz von Ivan Perisic am Samstag in Hamburg. Ohnehin fragt man sich, warum er so selten von Beginn an ran darf, zeigt er doch praktisch jedes Mal überzeugende Auftritte, wenn er die Möglichkeit dazu bekommt.
Und so sollte es auch am Samstag geschehen: Perisic bewies wieder einmal, dass er sich auch vor der enormen Konkurrenz um Marco Reus, Mario Götze und Kevin Großkreutz nicht verstecken braucht, erzielte beide Tore für den Meister und zeigte als bester Mann seiner Mannschaft eine hervorragende Leistung.
Enttäuschung über Hamburg
Dass das am Ende nicht einmal für einen Zähler reichte, zerstörte einen perfekten Tag für Perisic: "Wenn man zwei Tore schießt und dennoch 2:3 verliert, dann kann man sich natürlich nicht freuen", berichtete er gegenüber "bundesliga.de". "Wir hatten sicherlich vier 100-prozentige Chancen. Von daher hätten wir mindestens ein Unentschieden verdient gehabt. Aber so ist Fußball."
Dabei sieht er die Schuld nicht bei der hohen Anstrengung, die durch die Champions League hinzukommt: " Diesen Rhythmus mit den "englischen Wochen" haben wir nun ja fast permanent. Wir haben einen starken Kader und der Trainer kann dadurch viel rotieren. Wir Spieler müssen uns einfach Spiel für Spiel maximal konzentrieren."
Meisterschaft noch offen
Auch auf den neuen Fünf-Punkte-Vorsprung des FC Bayern München auf den BVB kommentierte Perisic im Interview. "In der vergangenen Spielzeit lagen wir ja sogar acht Punkte hinter den Bayern und haben noch die Meisterschaft gewonnen. Da mache ich mir noch keine Sorgen", beschwichtigte er.
Die Niederlage gegen Hamburg bedeutete außerdem, dass die Serie von 31 Spielen ohne Niederlage für die Borussia beendet ist - fünf weitere Begegnungen hätten zum Rekord gefehlt.
"Vielleicht ärgern wir uns in ein paar Wochen über das Spiel in Hamburg, weil wir es mit einem Remis geschafft hätten", erzählte die Nummer 14. Er selbst hatte am zweiten Spieltag mit seiner Vorlage gegen den 1. FC Nürnberg dafür gesorgt, dass die Serie nicht schon früher riss.
Wertvoller Flügelspieler
Auch in der vergangenen Saison glänzte Perisic "nur" als Edelreservist, mit seinen sieben Toren und drei Vorlagen bei lediglich acht Einsätzen von Beginn an und sechs Spielen über 90 Minuten in der Liga sorgte er für eine großartige Bilanz und wichtige Punkte im Meisterschaftsrennen. Vor allem stach dabei natürlich der Sonntagsschuss gegen den FC Arsenal in der Nachspielzeit des 1. Champions-League-Spieltags, der Dortmund den Punkt rettete, heraus.
Neben seiner Gala in Hamburg und dem guten Spiel in Nürnberg nutzte Perisic auch den DFB-Pokal, um sich mit einem Tor in der ersten Runde gegen den FC Oberneuland in Szene zu setzen. Sollte er in dieser Manier weitermachen, ist er auch für Jürgen Klopp früher oder später ein definitiver Kandidat für einen dauerhaften Stammplatz im Mittelfeld.
Ivan Perisic im Steckbrief