In der letzten Saison war Borussia Mönchengladbach eine der großen Überraschungen. Als Abstiegskandidat gestartet, rangierten die Fohlen nach acht Spieltagen auf Platz drei, am Ende reichte es zu einem starken vierten Platz.
Acht Spiele sind nun auch in dieser Saison gespielt, die Euphorie des Vorjahres ist inzwischen allerdings dahin. Die Realität sieht nüchtern aus: Neun Punkte hat das Team von Trainer Lucien Favre bislang erst eingefahren, zuletzt gab es eine deutliche 0:4-Pleite in Bremen.
Eberl: "Wir haben nie geträumt"
Max Eberl bleibt im "Sport-Bild"-Interview allerdings ruhig. "Wir haben immer gesagt, dass wir eine neue Mannschaft aufbauen und dass es Probleme geben kann", so der Borussia-Manager. "Es sind vielleicht bei dem einen oder anderen Träume entstanden, die nicht realistisch sind. Wir haben nie geträumt."
Dass nicht alles rund läuft, weiß allerdings auch Eberl. "Es sind Dinge passiert, die nicht gerade passend sind, ja. Aber keine Dinge, wegen denen man sagen müsste: Da brennt es aber lichterloh." Er könne beispielsweise das Verhalten von Mike Hanke, der wegen der Streichung aus dem Kader zuletzt während des Spiels das Stadion verließ, nachvollziehen. "Das sind immer noch Menschen und keine Roboter."
Eberl fordert Zeit für de Jong
Auch ein Streit wie zwischen Keeper Marc-Andre ter Stegen und Mittelfeldspieler Granit Xhaka habe es auch bei anderen Mannschaften schon gegeben, so Eberl, dem die öffentliche Kritik Xhakas an den Teamkollegen allerdings missfiel. "Jeder darf sich äußern. Nur sollte er sich dabei, bitte schön, auf sich und seine Leistung konzentrieren. Über andere zu reden gehört sich nicht. Intern ja. Aber in der Öffentlichkeit wollen wir diese Diskussion nicht haben."
Unabhängig davon ist Eberl überzeugt, dass Xhaka wie auch die anderen Neuzugänge noch einschlagen werden. "Die Entscheidungen waren richtig", so der 39Jährige, der vor allem für Luuk de Jong eine Lanze bricht: "Gebt dem Jungen Zeit!" Auch Top-Stürmer wie Mario Mandzukic, Edin Dzeko oder Klaas-Jan Huntelaar hätten in ihrer ersten Saison mit Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen gehabt.
Konter von Favres Aussagen
Mitverantwortlich dafür, dass es mit de Jong wie der gesamten Mannschaft künftig bergauf geht, ist Trainer Lucien Favre, dessen Aussage, er müsse in dieser Saison wieder "bei null" beginnen, Eberl widerspricht. "Er beginnt nicht bei null, sondern auf ordentlichem Bundesliga-Niveau - mit der Möglichkeit einer Weiterentwicklung! [...]Wir sind nicht beim FC Bayern, der niemals eklatante Abgänge zu verkraften haben wird."
Auch Favres Kommentar, er habe einige der neuen Spieler vor deren Verpflichtung nur von DVDs gekannt, kontert Eberl: "Der Trainer war bei allen Transfers involviert. Fußball ist ein Teamsport, auf und außerhalb des Platzes. Transfer-Entscheidungen werden bei uns im Team entwickelt."
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