Raul, Christoph Metzelder, ja sogar Thomas Christiansen waren die Namen, die als mögliche Co-Trainer von Pep Guardiola beim FC Bayern gehandelt wurden. Im Prinzip wurde jeder Ex-Spieler mit spanisch-deutschem Hintergrund mal als möglicher Assistent gespielt.
Am Ende wählte Guardiola die kleine Lösung. Er bringt mit Domenec Torrent und Carles Planchart zwei Assistenten, mit Lorenzo Buenaventura einen Fitnesscoach und seinen persönlichen Vertrauten Manuel Estirarte mit nach München.
Das erste Bayern-Training unter Pep Guardiola im LIVE-TICKER
"Es ist toll, dass diese Personen bereit waren, mir zu folgen und die Herausforderung anzunehmen", sagte Guardiola bei seiner Vorstellung am Montag. Und dass der Verein denkt, dass wir die richtigen sind, erfüllt mich mit Stolz."
Domenec Torrent (Co-Trainer): Josep Guardiola wird wie Jupp Heynckes mit zwei Co-Trainern arbeiten. Der eine ist mit Herrmann Gerland ein Altbekannter. Der "Tiger" wird bleiben und Guardiola vor allem in der Anfangszeit eine wichtige Stütze sein, gerade was die Jugendspieler des FC Bayern angeht. Der zweite Mann heißt Domenec Torrent. Er ist ein enger Vertrauter Guardiolas: Das Duo arbeitete schon zusammen, als Pep noch Trainer der zweiten Mannschaft des FC Barcelona war. Der Franzose gilt als Taktik-Guru, der eine große Rolle spielte, als Guardiola in Barcelona sein perfekt funktionierendes Spielsystem kreierte. "Er wird für uns vor allem Spiele beobachten", sagt Guardiola über seine neue und alte rechte Hand. Damit übernimmt Torrent eine ähnliche Aufgabe wie Peter Hermann, der Jupp Heynckes' Auge bei der Gegnerbeobachtung war und wertvolle Tipps gab. Torrent soll schon in den letzten Monaten die Bundesliga intensiv gescoutet haben.Manel Estiarte (persönlicher Berater): Er wird nicht direkt im Betreuerstab des FC Bayern auftauchen, ist aber Guardiolas engster Vertrauter außerhalb seiner Familie und auch ein Sprachrohr des Trainers. Schon in Barcelona war er als Direktor für Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Das Vertrauensverhältnis besteht bereits sehr lange, schon die Väter waren Freunde. Der Katalane wurde zwischen 1986 und 1992 sieben Mal in Folge als bester Wasserballer der Welt ausgezeichnet, wurde in seiner Sportart Weltmeister sowie Olympiasieger und gilt als Maradona des Wasserballs. Guardiola bezeichnet ihn als einen "der wichtigsten Sportler, die Spanien jemals hervorgebracht hat". Es würde nicht überraschen, wenn Estiarte auch vor der Mannschaft sprechen würde, um die Motivation hochzuhalten und die Konzentration zu schärfen. "Die Einflüsse aus anderen Sportarten nehme ich gerne mit, er wird uns helfen", sagt Guardiola. Während seiner Zeit in Barcelona tauschte sich Guardiola auch mit Trainern der Handball-, der Basketball- oder der Futsalabteilung aus.FC Bayern: Insel der GlückseligkeitCarles Planchart (Scout): Er hat seinen Vertrag beim FC Barcelona auslaufen lassen, um Guardiola nach München folgen zu können. Dabei hätte ihn Tito Vilanova gerne in Katalonien behalten. Auch Planchart ist ein langjähriger Weggefährte und seit gemeinsamen Barcelona-B-Zeiten an der Seite des neuen Bayern-Trainers. Ähnlich wie Torrent soll Planchart die Gegner-Beobachtung übernehmen und mit Hilfe seiner Kenntnisse und Erfahrung bei Video-Analysen auch in diesem Bereich eine federführende Rolle spielen. Nicht in die Quere kommt er sich dabei mit Lars Kornetka, der von Schalke kommt. Dieser wird sich um die Video-Analysen der eigenen Mannschaft kümmern, während Planchart externe Analysen übernehmen soll. Auch in Sachen-Spielertransfers wird Planchart eine wichtige Rolle einnehmen, schon in Barcelona galt er als kompetenter Ratgeber bei der Talentsichtung.
Peps erster Tag: Und dann explodiert alles
Lorenzo Buenaventura (Fitnesstrainer): Er ist der Nachfolger von Marcelo Martins beim FC Bayern, der nach fünf Jahren in seine Heimat Brasilien zurückkehrte. Seine Tätigkeit beim FC Barcelona war an Guardiola geknüpft. Er kam mit Pep 2008 zu den Profis und verließ den Klub 2012. Während Guardiolas Sabbatical kehrte der aus Cadiz stammende Buenaventura in seine Heimat zurück. Er zählt zu den besten Fitnesstrainern Spaniens und soll auch außergewöhnliche Fähigkeiten in der Rehabilitation haben. Selbst Cristiano Ronaldo ließ sich schon von ihm behandeln. Bevor er zu Barca wechselte arbeitete er bereits für Espanyol, Atletico Madrid und die argentinische Nationalmannschaft. In Barcelonas Trainerteam soll er den besten Draht zu Lionel Messi gehabt haben.Der Bayern-Kader im Überblick