Die Fehde zwischen dem FC Barcelona und Ex-Trainer Pep Guardiola geht in die nächste Runde. Klub-Präsident Sandro Rosell hat seinen früheren Starcoach in der spanischen Presse heftig attackiert. Auch von Thiago Alcantara, den Guardiola vor wenigen Wochen zu seinem neuen Verein Bayern München gelotst hatte, zeigte sich Rosell enttäuscht.
"Wir schließen das Kapitel und vergessen ihn", sagte Rosell im Interview mit der katalanischen Zeitung "Sport" über Guardiola. Der 49-Jährige mutmaßte, dass sich Guardiola gegen Barca beeinflussen lasse: "Ich glaube, dass Pep jemanden vergiftet und dass er sich vergiften lässt."
Anfang Juli hatte es ein Wortgefecht zwischen Rosell und Guardiola gegeben. Streitpunkt war die Krebserkrankung von Guardiolas einstigem Assistenten und mittlerweile zurückgetretenem Nachfolger Tito Vilanova, den Guardiola während dessen Therapie angeblich nicht besucht haben soll.
Weiterhin beklagte der Barca-Präsident eine kühle Atmosphäre zwischen Guardiola und seinen ehemaligen Spielern und Betreuern am Rande des Uli-Hoeneß-Cup, den der FC Bayern vor zwei Wochen durch ein 2:0 gegen den FC Barcelona gewann: "Das hat mich überrascht. Man macht sich Gedanken darüber."
Bei Thiago kein "Barca-Herz"
Auch vom einstigen Barcelona-Juwel Thiago, der seit der Jugend für die Blaugrana gespielt hatte und Guardiola vor drei Wochen nach München gefolgt war, zeigte sich Rosell enttäuscht.
"Wir wollen keine Spieler, die nicht an erster Stelle an Barca denken. Thiago war so einer. Er wollte im Fußball triumphieren und nicht bei Barcelona bleiben." In Bezug auf Thiagos Stellenwert für die Mannschaft sei der Wechsel aber kein Problem: "Wir haben einen Ersatzspieler für 25 Millionen verkauft."
Guardiola hatte den FC Barcelona zwischen 2008 und 2012 zu 14 Titeln geführt. Thiago gehörte seit 2011 zum Profikader der Katalanen und gilt als einer der Lieblingsspieler Guardiolas.
Thiago im Steckbrief