Ein Flop von der Isar

SPOX
10. Oktober 201314:40
Luiz Gustavo (r.) wagte den Wechsel vom FC Bayern zum VfL Wolfsburggetty
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Ein Viertel der Saison ist vorbei. Zeit, einen Blick auf die Neuzugänge der Bundesligisten zu werfen. Wer hat die Erwartungen erfüllt, wer enttäuscht? Gibt es Überraschungen? Der Neuzugang-Check - von Braunschweig bis Frankfurt.

Eintracht Braunschweig

Top:

Karim Bellarabi: Neben Caligiuri ruhten die größten Braunschweiger Hoffnungen wohl auf der Leihe des verlorenen Sohnes. Immer wieder lässt er sein Potenzial aufblitzen und könnte dank seiner individuellen Klasse im Abstiegskampf noch sehr wichtig werden. Auch wenn noch Luft nach oben ist. Der Treffer gegen Wolfsburg dürfte ihm Auftrieb geben.

Neutral:

Marco Caligiuri: Caligiuri war so etwas wie der Königstransfer der Eintracht. Stichwort: Bundesligaerfahrung. Der Ex-Mainzer macht sich zwar nicht schlecht, übernimmt im Braunschweiger Mittelfeld jedoch noch zu selten die ihm zugedachte, dominante Rolle und muss sich noch steigern.

Timo Perthel: Allzu hoch waren die Erwartungen an den 24-Jährigen nicht, schließlich wechselte er vom Zweitligaabsteiger aus Duisburg zur Eintracht. Perthel findet sich jedoch immer besser zurecht. Zuletzt beim Auswärtssieg in Wolfsburg stand er in der Startelf und leistete damit seinen Beitrag zu Braunschweigs erstem Bundesligasieg seit Juni 1985.

Jan Hochscheidt: Der Ex-Auer absolvierte die ersten vier Bundesligaspiele, wurde dabei zwei Mal ausgewechselt. Im September zog sich Hochscheidt allerdings einen Muskelbündelriss zu und hat seither kein Spiel mehr absolviert.

Flop:

Simeon Jackson: Eigentlich sollte der Kanadier das Angriffsspiel des Aufsteigers beleben und vorne für Gefahr sorgen. Das gelang ihm bislang überhaupt nicht. Jackson stand fünf Mal in der Startelf, wurde einmal eingewechselt. Auf seinen ersten Bundesligatreffer wartet er bislang vergebens.

Thorsten Oehrl: Wie Jackson war auch Oehrl als echte Verstärkung für den Angriff angedacht. Doch auch der Ex-Augsburger wird den Erwartungen bislang nicht gerecht, steht noch ohne Tor da. Gegen Wolfsburg kam er erst nach 80 Minuten ins Spiel.

SC Freiburg

Top:

Admir Mehmedi: Champions League. Nationalmannschaft. Mehmedi hat trotz seines jungen Alters bereits einiges gesehen. Dennoch hatte der Schweizer leichte Anlaufschwierigkeiten, kommt inzwischen aber immer besser in Fahrt. Erzielte bereits zwei Tore.

Gelson Fernandes: Der Schweizer Nationalspieler etablierte sich zwar im defensiven Mittelfeld. Ist dort mit einem enormen Laufpensum und seiner Zweikampfstärke ein echter Gewinn.

Neutral:

Francis Coquelin:Der Leih-Gunner kommt immer mehr in Freiburg an. Nach anfänglichen Problemen war er gegen die Eintracht bester Spieler auf dem Platz und hatte damit großen Anteil am Comeback der Breisgauer. Könnte gerade offensiv aber noch mehr Impulse setzen.

Mike Hanke: Mit seiner Erfahrung sollte der Stürmer die junge Freiburger Mannschaft an die Hand nehmen und den Abgang von Max Kruse kompensieren. Vier Mal wurde Hanke eingewechselt, zwei Mal stand er in der Startelf und erzielte ein Tor. Ausbaufähig!

Vaclav Pilar: Seit seinem Kreuzbandriss vor über einem Jahr hat der Tscheche kein Spiel mehr bestritten. Derzeit befindet sich Pilar weiter im Aufbautraining. War von Beginn an als Transfer mit Perspektive gedacht.

Vladimir Darida: Auch der zweite tschechische Neuzugang hat noch keine einzige Minute für den SC absolviert. Darida verletzte sich kurz nach seinem Wechsel bei der Nationalmannschaft am Syndesmoseband und fällt seither aus.

Felix Klaus: Kam wegen einer Verletzung schwer in die Saison und wurde zunächst im Regionalligateam eingesetzt. Gegen Sevilla und Frankfurt aber dabei und mit guten Ansätzen.

Flop: -

1. FC Nürnberg

Top:

Daniel Ginczek: Der Ex-Bochumer erarbeitete sich direkt den Status der unangefochtenen Nummer eins im Angriff der Franken. Ist mit Abstand gefährlichster Nürnberger - trotz nur eines eigenen Treffers. Nach einem offenen Bruch des mittleren Zehs fällt Ginczek nun allerdings für etwa sechs Wochen aus.

Makoto Hasebe: Die Blamage gegen den HSV trübt den Blick etwas. Dennoch ist Hasebes Verpflichtung bislang ein Erfolg. Der Japaner lebte sich schnell ein, ist inzwischen Chef im Mittelfeld - und das, obwohl sein Wechsel erst vor fünf Wochen perfekt gemacht wurde. Hasebe ist eine der wenigen Konstanten im Nürnberger Spiel.

Neutral:

Emanuel Pogatetz: Der Österreicher kam ablösefrei aus Wolfsburg. Auftrag: Der Abwehr Stabilität verleihen. Das gelingt allerdings nur bedingt.

Josip Drmic: Deutete in einigen Spielen seine Qualität an. Kann mit seiner Schnelligkeit und technischen Klasse noch sehr wertvoll werden für den Club. Muss sich aber noch an das Spiel in der Bundesliga gewöhnen und auf das eine oder andere Kabinettstückchen verzichten.

Flop: -

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Hamburger SV

Top:

Pierre-Michel Lasogga: Der U-21-Nationalspieler kam für Per Ciljan Skjelbred aus Berlin. Ein Tausch der sich gelohnt hat - für beide Seiten. Lasogga benötigte etwas Anlauf, hat sich spätestens mit seiner Gala gegen den Club aber in der Startelf festgespielt. Rudnevs dürfte es in Zukunft schwer haben.

Neutral:

Johan Djourou: Der Schweizer wurde als Abwehrchef geholt, verpasste nach einer Verletzung aber den Großteil der Vorbereitung. Im Anschluss leistete sich Djourou immer wieder Unsicherheiten, wächst aber zusehends in seine Rolle hinein und ist neben Heiko Westermann inzwischen nicht mehr aus Hamburgs Innenverteidigung wegzudenken.

Jacques Zoua: Als Stürmer geholt, stellte Zoua immer wieder auch seine Qualitäten im offensiven Mittelfeld unter Beweis. Der Kameruner bringt es bislang auf sechs Startelfeinsätze, spielt aber häufig unauffällig und hat noch Steigerungspotenzial.

Flop:

Lasse Sobiech: Klar, der Ex-Dortmunder ist jung. Allerdings kam er auch mit der Zielsetzung nach Hamburg, sich beim HSV durchzusetzen. Zu Beginn der Saison durfte Sobiech dann auch ran, leistete sich allerdings zu viele Unsicherheiten und ist inzwischen nur noch Innenverteidiger Nummer drei.

VfL Wolfsburg

Top: -

Neutral: -

Flop:

Daniel Caligiuri: Nach seiner starken Saison in Freiburg peilte Caligiuri in Wolfsburg den nächsten Schritt an. Bislang kommt er allerdings nicht über die Rolle eines Ergänzungsspielers hinaus, wurde lediglich drei Mal eingewechselt.

Timm Klose: Kloses Einstand beim VfL verlief mehr als unglücklich. Gleich im ersten Spiel gegen Hannover sah er Gelb-Rot und verlor seinen Stammplatz im Anschluss an Robin Knoche. Der Schweizer verhält sich im Konkurrenzkampf mit dem 21-Jährigen zwar fair, hatte bei seinem Wechsel aus Nürnberg aber sicherlich anderes im Sinn.

Luiz Gustavo: Durch seinen Abgang vom FC Bayern wollte Gustavo seine Chancen auf die Heim-WM wahren. Mit zwei Gelb-Roten Karten in seinen ersten drei Spielen für den VfL lieferte der Brasilianer allerdings einen der kurioseren Einstände in der Bundesligageschichte. Gegen Braunschweig zuletzt verunsichert und schwach. Muss und wird sich aber wieder steigern.

Eintracht Frankfurt

Top:

Vaclav Kadlec: Nachdem Joselu die Erwartungen nicht erfüllen konnte, bemühte sich die Eintracht lange um Kadlec - und darf sich nun durchaus glücklich schätzen, den Tschechen in ihren Reihen zu wissen. In seinen ersten drei Spielen für die Hessen traf er vier Mal, ist seither steter Unruheherd in gegnerischen Defensivreihen. Auch im Kombinationsspiel ist er zu gebrauchen.

Tranquillo Barnetta: Nach einem Seuchenjahr auf Schalke wechselte der Schweizer kurz vor Ende der Transferfrist an den Main und blüht seither auf. Barnetta stand bislang in jedem Spiel in der Startelf und hat sich ganz nebenbei auch wieder ins Blickfeld der Schweizer Nationalmannschaft gespielt.

Neutral:

Johannes Flum: Seine Rückkehr in die alte Heimat hatte sich der Ex-Freiburger sicherlich anders vorgestellt. Gegen die Ex-Kollegen flog Flum kurz vor Schluss mit Gelb-Rot vom Platz. Dennoch hat sich der Mittelfeldmann bei der Eintracht etabliert und absolvierte sechs Bundesligaspiele von Beginn an.

Jan Rosenthal: Absolvierte eine gute Vorbereitung und stand dann auch zum Auftakt in der Startelf. Seit Anfang September wegen eines Muskelfaserrisses außer Gefecht.

Flop:

Joselu: Beim blamablen 1:6 gegen die Hertha stand Joselu in der Startelf, verlor bei Trainer Armin Veh in der Folge aber zusehends an Ansehen und wurde wegen mangelnder Einstellung zwischenzeitlich sogar komplett aus dem Kader gestrichen. Der Stürmer steht noch ohne Torerfolg da.

Stephan Schröck: Sucht immer noch nach seinem Zugang zur Bundesliga. Kam bisher nur als zusätzlicher Abwehrspieler gegen Dortmund und Bayern zum Einsatz. Sonst entweder nicht im Kader oder auf der Bank.

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Der Bundesligaspielplan im Überblick