Phantomtor-Schütze Stefan Kießling hat wegen zahlreicher Anfeindungen seine Facebook-Seite vom Netz genommen. Dies bestätigte Meinolf Sprink, Kommunikationsdirektor vom Bayer Leverkusen, auf "SID"-Anfrage.
Die Seite wurde bereits Ende vergangener Woche geschlossen, Kießling hatte zuletzt etwa 110.000 Fans. Allerdings will der Bayer-Torjäger seine Facebook-Seite zu gegebener Zeit wieder fortführen.
In einem Interview mit dem "Kölner Express" deutete Kießling Bedrohungen durch Fans an. "Es war schon nicht sehr einfach. Ich habe sogar Briefe nach Hause bekommen" sagte der 29-Jährige. Auf Nachfrage, ob es sich dabei um Morddrohungen gehandelt habe, antwortete Kießling ausweichend: "Sagen wir es einmal so: Es war grenzwertig." In jedem Fall sei er "heilfroh, dass es zu Ende ist. Ich hoffe, dass sich jetzt die Situation beruhigt".
Kießling: "Muss damit leben"
In Zukunft würde sich Kießling "so verhalten, wie ich es gesehen habe. Und gegen Hoffenheim habe ich nichts gesehen". Er glaubt jedoch, "dass es so etwas bei mir wohl nie mehr geben wird. So etwas werde ich nicht mehr erleben". Der Bundesliga-Torschützenkönig äußerte derweil die Hoffnung auf das Verständnis der Fans: "Man muss jetzt abwarten, wie die Fans das wahrnehmen. Aber ich kann von mir aus behaupten: Ich habe mich überhaupt nicht verändert. Ich war, bin und werde immer fair und sportlich sein." Sein Phantomtor bald in jedem Jahresrückblick zu sehen "wird kein gutes Gefühl sein", betonte Kießling: "Aber damit muss ich leben."
Kießling hatte beim 2:1-Auswärtssieg am 18. Oktober in Sinsheim gegen 1899 Hoffenheim den Ball neben das Tor geköpft, von wo er durch ein Loch im Netz ins Tor flog. Das Sportgericht des DFB hatte am Montag entschieden, dass das Spiel nicht wiederholt wird.
Stefan Kießling im Steckbrief