Die Hinrunde ist beendet. Klar, die Bayern haben einige Rekorde geknackt. Doch darüber hinaus gibt es weitere interessante Facts - so liegt beispielsweise Nürnberg ebenfalls auf Rekordkurs. Und: Michael Kutzop scheint Geschichte. Die Hinrunde in Zahlen.
Das torlose Remis macht sich rar: Tore, Tore, Sensationen. So, oder so ähnlich könnte man die Hinrunde kurz zusammenfassen. Zugegeben, vielleicht ein wenig übertrieben. Aber immerhin gibt's kaum noch ein 0:0. In den 152 Bundesliga-Spielen der Hinrunde 2013/14 trennten sich die Teams nur 5-mal mit einem torlosen Unentschieden. Sollte dieser Trend anhalten, könnten die Bundesligisten den Bundesliga-Rekord aus der Spielzeit 1972/73 knacken (11 torlose Remis).
Eine Statistik, die Huub Stevens wohl nicht gefallen wird. Nie zuvor gab es das erste torlose Remis in einer BL-Saison so spät wie 2013/14, als erst am 9. Spieltag das Duell Bremen-Freiburg mit einem torlosen Remis endete. Sind wir ehrlich, davon war gerade in dieser Partie nicht unbedingt auszugehen.
Im Übrigen hielt der Rekord mit dem spätesten 0:0 in der Saison über 50 Jahre. In der Saison 1963/64 gab es das erste torlose Remis am 6. Spieltag beim Duell Kaiserslautern gegen Preußen Münster, was zugleich auch das erste 0:0 der Bundesliga-Geschichte war.
Noch ein Doppel-Null-Fact: Das Niedersachsen-Derby zwischen Hannover und Braunschweig am 12. Spieltag war übrigens das 1.000. torlose Remis in der BL-Historie. Glückwunsch dazu!
So torhungrig wie in den 80ern: Achja, die 80er waren eine schöne Zeit. Nette Musik, tolle Frisuren, klasse Mode. Und der Fußball erst. Die Bundesliga knüpft an die Zeiten des New Wave an und ballert was das Zeug hält.
In den 152 BL-Spielen der Hinrunde fielen 486 Tore, was einem Schnitt von 3,20 Treffern pro BL-Partie entspricht. Torhungriger zeigten sich die Bundesligisten letztmals vor 27 Jahren: Am Saisonende 1986/87 kamen die Klubs auf einen Torschnitt von 3,24.
Der Rekord stammt im Übrigen aus der Saison 1983/84 (3,58 Treffer). Und: erstmals seit 1994/95 könnte die Drei-Tore-Marke wieder geknackt werden. Sollte gelingen, so lange 1899 Hoffenheim weiter so kickt. Da sind Tore ja immer garantiert. Knapp 4,3 Buden fallen pro Partie mit der Beteiligung der Kraichgauer.
Nicht so prickelnd sind die Stats in Braunschweig diesbezüglich. Nur 42 Hütten fielen bei den Spielen der Eintracht. Macht im Schnitt 2,4.
Keine Macht dem Kutzop: Ob die Spieler nun leichter fallen, die Schiedsrichter schneller pfeifen oder die Abwehrspieler einfach dämlicher agieren, ist nicht genau belegt. In jedem Fall gab es 53 Strafstöße, was einem Schnitt von 0,35 pro Partie entspricht - nur 6 Mal gab es durchschnittlich mehr Strafstöße in der Bundesliga, zuletzt 1986/87 (0,36).
Der Höchstwert einer Saison liegt bei 0,41 pro Spiel aus der Spielzeit 1974/75 - damals wurden 126 Elfmeter in 306 Partien gepfiffen.
Dass ein Elfmeter nicht immer zwingend ein Tor ist, ist ebenfalls bekannt. Doch Coolness wird in den letzten beiden Jahren groß geschrieben. So wurden in dieser Saison 84,9 Prozent der Strafstöße verwandelt. Im letzten Jahr waren es 86,8 Prozent und somit absoluter Bundesliga-Rekord.
Hand: Ein weiterer Fakt zu den Elfmetern ist zudem auffällig. 23 Prozent der Strafstöße resultieren aus Handspielen. In der letzten Saison ging jedem vierten Elfmeter ein Handspiel voraus. Wo wir dann auch wieder beim Nerv-Thema der Hinrunde wären. Seit 2006 ging im Schnitt nur ungefähr 15 Prozent der Strafstöße ein Handspiel voraus.
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Nürnberg auf Rekordkurs: Es gibt einige Rekorde, die der Triple-Sieger von der Isar nicht geknackt hat. Dafür aber der Club. Kein Verein brachte es bisher fertig, keines der ersten 17 Saisonspiele zu gewinnen - bis zu diesem Jahr.
Aber nicht nur hier befindet sich die Truppe von Gertjan Verbeek auf Rekordkurs. 11 der 17 Saisonpartien des Club endeten unentschieden. Damit stellten die Franken einen Vereinsrekord ein (2006/07 ebenfalls 11 Remis aus 17 Partien, dazu vier Siege und am Ende Platz 6).
Reichten den Nürnbergern damals so viele Unentschieden zur Europapokal-Qualifikation, so droht nun der Abstieg. Es wäre dann der achte Abstieg und somit ebenfalls Bundesliga-Rekord. Immerhin.
Dabei sind viele Unentschieden gar nicht verkehrt. Siehe das Beispiel 1. FC Köln. Der schaffte in der Bundesliga-Geschichte in den ersten 17 Partien sogar noch mehr Unentschieden (12) als der Club und landete 1991/92 am Ende auf Rang 4.
Home sweet home: Zu Hause ist's doch am schönsten, dachten sich wohl auch die Bundesligisten. Bayern München (9 Siege) und Borussia Mönchengladbach (8 Siege, 1 Remis) kassierten in der laufenden Saison im eigenen Stadion noch keine Niederlage.
Auch Leverkusen, Wolfsburg und Hannover zeigen sich stark in den eigenen vier Wänden - alle drei Klubs verloren zuhause nur ein Spiel.
Das Problem bei den 96er ist aber, dass sie so auswärtsschwach sind wie niemand sonst. Alle 18 Zähler in der Hinrunde holten die Niedersachsen im heimischen Stadion - kein Sieg in der Fremde. Macht Platz 13 am Ende und hat eine heiße Trainer-Diskussion zur Folge.
Spanische Verhältnisse in Deutschland: Rein wettertechnisch könnte man an den Weihnachtsfeiertagen davon ausgehen, doch auch sportlich orientiert sich die Liga an der Primera Division.
Die beiden führenden Klubs in der Tabelle (Bayern & Leverkusen) holten zusammen 81 Punkte. Nur in der Saison 2005/06 konnte dieser Wert in der BL-Geschichte getoppt werden. Von, na klar - dem FC Bayern und dem damaligen Tabellenzweiten: Dem HSV. Verrückt.
Apropos Bayern: Der FC Bayern stellte den Punkte-Rekord für eine Bundesliga-Hinrunde ein (44 Punkte) und das, obwohl die Münchner ein Spiel weniger absolvierten - 2005/06 holte der FCB unter Felix Magath 44 Zähler aus 17 Partien.
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Die Tabelle der Bundesliga im Überblick