Felix Magath kehrt nicht zum Hamburger SV zurück. Der 60-Jährige war in den letzten Tagen als Trainer und Sportdirektor als Nachfolger von Oliver Kreuzer und Bert van Marwijk im Gespräch.
"Ich stehe nicht mehr zur Verfügung", sagte Magath dem "Hamburger Abendblatt".
Wenig später äußerte sich der Meistertrainer auch auf seiner Facebook-Seite: "Leider beharren im HSV zu viele der alten Kräfte auf ihren Positionen, sind an einem ehrlichen Neuanfang nicht interessiert. Teile des Aufsichtsrates, der Vorstand sowie die Initiatoren der Gruppe HSVplus haben sich gegen mich gestellt. Wie soll man mit solchen Voraussetzungen einen Verein erfolgreich durch den Abstiegskampf führen?"
HSVPlus reagierte umgehend auf die Aussage und veröffentliche eine Stellungnahme: "Wir als eine Initiative von Mitgliedern haben keinen konkreten Einfluss auf die Entscheidungen des Aufsichtsrates oder des Vorstandes. Wir können uns daher weder gegen noch für eine Person aussprechen. Es steht uns auch nicht zu, die Vorkommnisse im Aufsichtsrat oder das Verhalten des Vorstandes zu bewerten. Wir wollen zum jetzigen Zeitpunkt einzig die volle Konzentration auf die sportliche Arbeit im Verein unterstützen. Deshalb haben wir uns aus sämtlichen öffentlichen Diskussionen bewusst herausgehalten."
Posse des Aufsichtsrats
Seit dem 0:3 am Samstag gegen Hertha BSC am Samstag gibt der Verein ein chaotisches Bild ab. Eine Gruppe im elfköpfigen Aufsichtsrat favorisierte Magaths Verpflichtung, fand aber nicht die notwendige Zweidrittelmehrheit, um den Vorstand um Carl-Edgar Jarchow abzulösen, der für Besetzung der Posten des Sportdirektors und Trainers zuständig ist.
Im Aufsichtsrat des Traditionsvereins gab es einflussreiche Stimmen pro Magath, allerdings stellten sich Medieninformationen zufolge mindestens vier von elf Mitgliedern gegen eine Inthronisierung des umstrittenen Trainers.
Wie es nun weitergeht, ist offen. Auch nachdem Magath abgesagt hat, scheint nicht sicher, ob van Marwijk und Kreuzer am Samstag im Abstiegsgipfel gegen Eintracht Braunschweig auf der Bank sitzen.
Mirko Slomka und Martin Jol werden von den Hamburger Medien als kurzfristige Retter ins Spiel gebracht.
Alle Infos zum Hamburger SV