Jüngst hatte Babbel, der den VfB Stuttgart 2007 als Co-Trainer zusammen mit Veh zur deutschen Meisterschaft geführt hatte, in Frankfurt eine Woche hospitiert. Der Europameister von 1996 und frühere Profi von Bayern München hat auch schon Hertha BSC (2010/2011) trainiert.
Veh fehlt die Perspektive
Als weitere Anwärter auf den Posten von Veh, der seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag bei den Hessen wegen fehlender Perspektiven nicht verlängert, gelten der frühere Bremer Coach Thomas Schaaf, Bruno Labbadia, Michael Büskens sowie Kosta Runjaic, der den Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern trainiert.
Laut Eintracht-Sportdirektor Bruno Hübner müsse der neue Mann für die Eintracht-Philosophie stehen und erfrischenden Offensiv-Fußball spielen lassen. Bis Montag hatten die Frankfurter Funktionäre nach eigenen Angaben noch keinen Kontakt zu einem möglichen Veh-Nachfolger aufgenommen.
Bis vor ein paar Wochen hatten Hübner und Vorstandsboss Heribert Bruchhagen gehofft, den 53-jährigen Veh noch umstimmen zu können. "Wir haben alles dafür getan, damit er bleibt", sagte Bruchhagen dem "SID".
Veh im Sommer zu Königsblau?
Nur einen Tag nachdem Veh seinen Abschied bei Frankfurt öffentlich gemacht hat, ranken sich Spekulationen um seinen neuen Verein. Medienberichten zufolge soll sich Veh bereits mit dem FC Schalke 04 einig sein und die Königsblauen im Sommer übernehmen. Das berichtet "Sport1".
Demnach habe sich Veh bereits vor Weihnachten mit Schalkes Manager Horst Heldt, mit dem er schon beim VfB Stuttgart zusammen gearbeitet hat, getroffen. Beide sollen sich noch vor dem Jahreswechsel auf ein Engagement zur neuen Saison geeinigt haben. Schalkes derzeitiger Trainer Jens Keller, der immer wieder in die Kritik gerät, solle dann zurück in die Jugend versetzt werden.
Veh selbst hatte am Montag allerdings klar gestellt, dass er Frankfurt nicht wegen eines anderen Angebots verlasse: "Ich habe noch keinen Verein in der Hinterhand und weiß noch nicht, was ich mache."
Allerdings deutete der 53-Jährige ebenfalls an, einen sportlich ambitionierteren Klub übernehmen zu wollen: "Ich schüttle nicht gerne dem anderen Trainer die Hand, wenn wir verloren haben. Die Verantwortlichen machen hier alles, um die Eintracht zu etablieren, aber das sind nicht unbedingt meine Ziele."
Vorbild Jupp Heynckes
Dass er durch das Bekanntwerden seines Abschieds elf Spiele vor Saisonende zu einer Lame Duck werden und Probleme innerhalb der Mannschaft bekommen könnte, glaubt Veh indes nicht. "Ich bin nicht müde", erklärte er und verwies auf das Beispiel Jupp Heynckes. Der habe mit dem FC Bayern in der Vorsaison "nach Bekanntgabe seines Weggangs alles gewonnen", so Veh.
Bruchhagen brachte indes gegenüber dem Portal auch eine andere Option ins Spiel. So sei es neben einem Vereinswechsel auch denkbar, dass sich Veh eine Auszeit nehmen könnte. Der Noch-Trainer der Eintracht ließ sich auch diesen Weg offen. "Kann sein", so Veh nüchtern.
Markus Babbel im Steckbrief