"Wir wollten defensiv gut stehen. Das ist uns gelungen. Es war wichtig, dass wir zu null gespielt haben", sagte Ginter, der sich einige hitzige Duelle mit Berlins Torjäger Adrian Ramos lieferte. In den vier Auswärtsspielen zuvor hatte der Sport-Klub jeweils glatte Niederlagen kassiert. "Wir wollten heute zu unserer Ordnung zurückfinden. Das hat geklappt", sagte Trainer Christian Streich.
Besondere Motivation
Ginter war besonders motiviert, hatte er doch am Abend zuvor den entscheidenden Anruf erhalten. "Joachim Löw erreichte mich in unserem Hotel auf dem Handy. Ich habe mich sehr gefreut", berichtete der Blondschopf. Nach der offiziellen Verkündung am Freitagmorgen folgte die Glückwunsch-Flut.
Der 1,90-m-Mann ist nach Jens Todt (1994), Jörg Heinrich (1995), Martin Spanring (1996), Sebastian Kehl (2001) und Max Kruse (2013) der sechste SC-Spieler, der in das Aufgebot der Nationalmannschaft berufen wurde.
Sinnbild der Jugendarbeit
Für Streich ist die Nominierung Ginters eine tolle Bestätigung. "Ganz Freiburg ist stolz auf ihn. Er ist seit seinem zwölften Lebensjahr bei uns im Klub. Er ist ein Sinnbild für die erfolgreiche Jugendarbeit unseres Vereins", sagte der Chefcoach. Er selbst habe mit Löw telefoniert. "Ich kenne Jogi gut. Wir haben noch gemeinsam für den Sport-Club gespielt. Was wir über Matthias gesprochen haben, bleibt aber unser Geheimnis", so Streich.
Ginter war der ganze Wirbel schon fast etwas unangenehm. Der stämmige Defensivmann, der mit der Freiburger A-Jugend zweimal DFB-Pokalsieger wurde und bislang 58 Bundesliga-Spiele bestritt, gilt eher als ruhig und zurückhaltend. "Er ist fußballerisch für sein Alter sehr weit. Er hat ein gutes Kopfballspiel, ist technisch stark. Er ist sehr diszipliniert in der Vor- und Nachbereitung eines Spiels", erklärte Streich.
Matthias Ginter im Steckbrief