Borussia Dortmund hat das erste von zwei Trainingslagern in der Vorbereitung auf die neue Saison beendet. Ein Überblick über den aktuellen Stand der Dinge beim BVB.
Woran hat der BVB in Österreich gearbeitet?
In erster Linie ging es in den vier Tagen darum, die Spieler wieder an eine hohe Belastung zu gewöhnen. Die Nicht-Nationalspieler hatten in ihrem Urlaub zwei Wochen lang die Möglichkeit, die Beine hoch zu legen, bevor es dann die letzten vier bis fünf Wochen ein individuelles Programm zu absolvieren galt.
Die Intensität war durchaus hoch, der Großteil der Arbeit wurde im konditionellen Bereich verrichtet. Trainer Jürgen Klopp hat seinen Kader, der von sechs U-23-Spielern aufgefüllt wurde, in Gruppen um den gesamten Platz gescheucht.
Meist in Form von Steigerungsläufen, auch mehrere Läufe über 1000 Meter standen für die Spieler auf dem Programm. In den Nachmittagseinheiten kam meist auch der Ball hinzu.
In Passübungen wurden Stabilisations- und Koordinationsübungen integriert, Teile davon sowie des Krafttrainings fanden auch in einer an das Trainingsgelände angrenzenden Halle statt, die üblicherweise von den ortsansässigen Eisstockschützen genutzt wird.
Einige Male kickte das Team auf dem halben Spielfeld - mal mit Torhüter und mal ohne. Dabei ging es neben dem Verschieben im Verbund auch um das spielerische Befreien auf engstem Raum, der ballführenden Mannschaft stand am Rande der Seitenlinie eine zusätzliche Anspielstation zur Verfügung.
Unter dem Strich also ein erster Aufgalopp in die neue Saison, taktische Einzelheiten standen noch weniger im Vordergrund.
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Wie steht es um den Fitnesszustand des Kaders?
Alle Akteure haben das Programm ordentlich abspulen können, bei einigen haben die ersten Belastungen kleine Reaktionen ausgelöst, die jedoch allesamt nicht schwerwiegend sind. Neven Subotic trainiert nach seinem Kreuzbandriss wieder mit der Mannschaft. Er verträgt die Intensivierung der Einheiten, die lange Zeit ohne Ball am Fuß ist ihm jedoch noch anzumerken.
Neven Subotic und die Arbeit am Comeback
So weit ist Jakub Blaszczykowski, ebenfalls nach Kreuzbandriss, noch nicht. Seit seiner Verletzung sind etwas mehr als fünf Monate vergangen, er soll in drei bis vier Wochen ins Mannschaftstraining einsteigen können. Schmerzen verspürt er nach eigener Aussage nicht mehr, lediglich die Muskeln seien ab und an ein wenig müde.
Kuba absolvierte abseits des Teams zunächst ein individuelles Programm, konnte aber bereits Sprintübungen mit Tempo- und Richtungswechseln durchziehen. Am Freitag spulte er zudem die 1000-Meter-Läufe ab.
"Es muss noch Muskelmasse aufgebaut werden, das dauert noch etwas. Im zweiten Trainingslager werden wir da sicherlich einen Schritt weiter sein. Zum Ende der Vorbereitung werden es dann fast sieben Monate sein. Dann sollte er auch schon wieder fit sein", sagt Klopp.
Nuri Sahin hat seit dem Trainingsauftakt noch keine Einheit mit der Mannschaft mitgemacht, ihn bremst derzeit eine Reizung der Kapsel im Knie aus. Eine genaue Prognose sei schwierig, es könne aber sein, dass er noch eine gute Woche aussetzen müsse. Sahin trainierte deshalb für sich im Hotel.
Pierre-Emerick Aubameyang, der nach dem Tod seines Großvaters einen Tag später nach Kirchberg in Tirol reiste, plagen Adduktorenprobleme im rechten Oberschenkel - eine erste Reaktion auf die neuerliche Belastung.
Auch Jonas Hofmann musste mit leichten Knieproblemen einmal kürzer treten, konnte dann aber problemlos alle Umfänge mitmachen. In dieser Phase der Vorbereitung will das Trainerteam in den einzelnen Fällen nichts überstürzen und gönnt den Angeschlagenen lieber eine Pause zu viel als zu wenig.
Von den beiden Langzeitverletzten Marco Reus und Ilkay Gündogan war nur Letzterer in den Kitzbüheler Alpen mit dabei. Gündogan arbeitete auf dem Ergometer und bei der Wassergymnastik, nach seiner Operation am Rücken ist die Reha also in vollem Gange.
Häufig trägt er dabei einen Gurt in Trichterform zur Stabilisation um den Rumpf. Der Nationalspieler fühlt sich gut und würde am liebsten sofort loslegen, die Ärzte und Physiotherapeuten sind allerdings noch vorsichtig. Bleibt er im vorgegebenen Zeitplan, soll er Ende September wieder mit dem Team trainieren können.
"Er ist wieder dabei, das ist die beste Nachricht. Über alles weitere mache ich mir keine Gedanken, das wird Ilkays Körper entscheiden. Er fühlt sich so gut wie seit Monaten nicht mehr. All das, was ihm vorher Probleme bereitet hat, ist viel besser geworden. Irgendwann wird es sich ausgehen", sagte Klopp.
Reus befindet sich derzeit begleitet von einem Physiotherapeuten noch im Urlaub und wird Ende Juli in Dortmund zurück erwartet. Mitte September soll er wieder spielfähig sein, die ersten beiden Partien in der Bundesliga dürfte er aber in jedem Fall verpassen.
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Wie geht es nach der Rückkehr nach Dortmund weiter?
Die sportliche Leitung disponierte kurzfristig um und lässt das Anschwitzen am Samstagmorgen ausfallen. Dafür fliegt der schwarzgelbe Tross bereits am Freitagabend in die Heimat. Am Samstag wird um 10 Uhr normal trainiert, für den WM-Finaltag hat Klopp frei gegeben.
Am kommenden Dienstag beginnt für die Borussia die Phase der Testspiele, zum Auftakt reist man zu Viertligist Hessen Kassel. Bis zum Beginn des zweiten Trainingslagers im schweizerischen Bad Ragaz folgen drei weitere Freundschaftsduelle (in Heidenheim, Osnabrück und Essen).
Dann wird auch der Kader bis auf die vier deutschen Nationalspieler komplett sein. Die beiden Neuzugänge Ciro Immobile und Dong-Won Ji treffen am 18. Juli in Dortmund ein, Adrian Ramos folgt die Woche drauf. Alle drei haben vom BVB Trainingspläne an die Hand bekommen.
"Das ist dann eine super-wichtige Zeit", so Klopp, der dann zusehen muss, die neuen Offensivkräfte ins Spiel zu implementieren. Verbesserungspotenzial sieht der Coach in allen Belangen: "Wir haben zwei Jahre gut gespielt, aber nicht so gut, wie wir es von uns erwartet hätten. Wir haben 38 Gegentore bekommen. Das waren zwar die zweitwenigsten, stellt uns aber nicht zufrieden."
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