Fast schon staatstragend formulierte Sebastian Kehl am Mittwoch nach dem vormittaglichen Training auf der Pressekonferenz seinen Entschluss, das Amt als Kapitän des BVB zur kommenden Saison niederzulegen.
"Der BVB steht vor einer fantastischen Zukunft und ich bin froh, dass ich diese Geschichte mitgestalten konnte. Ich habe mich vor längerer Zeit entschlossen, meine Karriere zu beenden. Nun habe ich auch beschlossen, mit dem Kapitän Schluss zu machen", sagte Kehl.
"Staffelstab weiterreichen"
"Ich habe dem Verein und dem Trainer meine Entscheidung schon am Ende der vergangenen Saison mitgeteilt. Verantwortung hat für mich die Bedeutung der Fürsorge für die Mannschaft und den Verein. So habe ich meine Rolle auch interpretiert und gelebt. Nun möchte ich den Staffelstab weiterreichen. Das macht Sinn und ist nachhaltig, da ich meinem Nachfolger jetzt noch mit Rat und Tat zur Seite stehen kann", so der 34-Jährige weiter.
Mats Hummels und Roman Weidenfeller sind aussichtsreiche Kandidaten für Kehls Nachfolge, doch damit wollte der ehemalige Nationalspieler noch nicht herausrücken: "Das kann ich nicht sagen, das werden der Trainer und der Verein bekanntgeben, wenn sie sich Gedanken darüber gemacht haben. Wir haben einige bei uns, die sicherlich dazu in der Lage sind."
Weiterhin im Spielerrat
Kehl werde künftig dem Spielerrat erhalten bleiben, an seiner Rolle innerhalb des Teams werde sich nichts ändern. Im April, als er auch die Entscheidung seines Karriereendes nach der kommenden Saison bekannt gab, reifte der Entschluss, das Kapitänsamt niederzulegen.
Auch ohne Binde am Arm geht Kehl ehrgeizig in sein letztes Profijahr: "Meine Wichtigkeit werde ich auch in diesem Jahr wieder unter Beweis stellen. Das ist ein spezielles Jahr, ich habe mir Gedanken gemacht, wie ich in eine solche Saison hineingehe. Ich werde kommende Saison nichts wegschenken, das kann ich versprechen. Mein Ehrgeiz ist ungebrochen."
Sebastian Kehl im Steckbrief