Mittelfeld: Stabile Verhältnisse und ein Ärgernis
Zugänge: Mike Frantz (1. FC Nürnberg)
Abgänge: Gelson Fernandes (Stade Rennes), Hendrick Zuck (Eintracht Braunschweig, Leihe), Vaclav Pilar (VfL Wolfsburg (Leih-Ende), Francis Coquelin (FC Arsenal, Leih-Ende)
Offene Position: Zentrales Mittelfeld
Die Situation: Cedric Madiaki. Daniel Caligiuri. Johannes Flum. Jan Rosenthal. Kein anderer Mannschaftsteil hat in Freiburg im vergangenen Jahr derart geblutet wie das Mittelfeld. Die Situation einen Sommer später ist umso erfreulicher: Die Leistungsträger konnten gehalten werden, mit Mike Frantz wurde ein Allrounder verpflichtet - lediglich der Abgang von Gelson Fernandes sorgt für Unmut.
"Er war nicht zu halten, gewissermaßen auf der Flucht. Ich hoffe, er kriegt das in Zukunft auf die Reihe, denn es ist nicht gut, wenn man in sieben Jahren zehn Vereine hat", so Streich angesäuert. Zwar kann Frantz in der Zentrale spielen, auch Riether ist eine Option. "Trotzdem halten wir insgesamt die Augen offen", erklärt Streich. Sehr wahrscheinlich kommt noch ein Backup.
Der Rest des Gerüsts steht. Vladimir Darida kam zuletzt immer besser zurecht, glänzte in den letzten zehn Spielen mit acht Scorerpunkten und funktioniert auch in der Vorbereitung gut an der Seite von Julian Schuster.Den Kapitän freut die personelle Kontinuität im Mittelfeld: "Wir haben gewisse Abläufe und Muster, für die man gewisse Punkte beachten muss. Je mehr Spieler das bereits kennen und verinnerlicht haben, desto flüssiger sind die Abläufe."
Im 4-4-2 dürften erneut Jonathan Schmid und Felix Klaus die Außen besetzen. Der Franzose bewies mit acht Vorlagen erneut seine Fähigkeiten auf dem Flügel, der Ex-Fürther Klaus drehte gegen Ende der Saison auf. Bleibt noch Sebastian Kerk. Der 20-Jährige deutete sein Talent bei 19 Teilzeiteinsätzen an und könnte zum Shootingstar werden. "Jeder will von Anfang an spielen. Ich versuche, mein Bestes zu geben, sodass der Trainer nicht um mich herumkommt", so Kerk.
Sturm: Mehmedi - und sonst?
Zugänge: Admir Mehmedi (Dynamo Kiew, fest verpflichtet), Maximilian Philipp (Freiburg II)
Abgänge: Mike Hanke (Guizhou Renhe/China), Marco Terrazzino (VfL Bochum)
Offene Position: Zweiter Angreifer
Die Situation: Der Angriff ist die Achillesferse der Freiburger. Das Positive vorweg: Admir Mehmedi konnte fest von Dynamo Kiew verpflichtet werden und ist mit sechs Millionen Euro der neue Rekordtransfer des SC - eine Summe, die vor Jahren bei den Badenern noch undenkbar war. Mehmedi garantiert Tore. In der letzten Saison waren es derer zwölf, bei der WM erzielte er das wichtige 1:1 für die Schweiz gegen Ecuador.
Doch was kommt nach dem beweglichen, spielstarken Angreifer? Sebastian Freis, solider Arbeiter mit Lokalkolorit, kam im vergangenen Jahr auf zwei Tore. Karim Guede ist ebenfalls als Lückenreißer zu gebrauchen, erzielte allerdings auch nur ein Tor mehr als Freis. Es zeichnet sich ab: Freiburg braucht einen weiteren Torjäger, der seinem Namen gerecht wird.
"Wir haben zu einigen Kontakt gehabt - keine Unbekannten", bestätigt Streich in der "Bild" entsprechende Überlegungen. "Weil die aber gefühlt von weiter oben kommen, ist es bei jedem die große Frage: Geht er das ganze Pensum bei uns mit? Ist er hungrig darauf, sich zu quälen?"
Auch Sportdirektor Jochen Saier ist skeptisch, ob noch ein passender Kandidat gefunden wird: "Alle suchen Stürmer, der Markt ist total überhitzt." Da Marco Terrazzino und Mike Hanke den Verein verlassen haben, stehen nur noch Philipp Zulechner und der junge Maximilian Philipp, der aus der Reserve hochgezogen wird, zur Verfügung. Trotz aller Freude um Mehmedi: Der Sturm bleibt die Problemzone.
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