Rückkehrer, Königstransfer & Leader

Adrian FinkDavid Schmitt
09. Oktober 201412:09
Beim 2:2 in Dortmund trafen Shinji Kagawa und Oriol Romeu aufeinandergetty
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Die ersten Partien haben die Buli-Neuzugänge in den Knochen. Wer hat überzeugt? Wer hat noch Luft nach oben? SPOX wirft einen Blick auf die Top-3-Transfers der Teams. Im ersten Teil werden die Neuzugänge der Kellerkinder vorgestellt.

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Borussia Dortmund:

Ciro Immobile: Der Italiener wurde als Torschützenkönig der Serie A für knapp 20 Millionen Euro vom FC Turin losgeeist. Man sieht bei ihm deutlich, dass die Anpassung an die laufintensive Spielphilosophie des Vizemeisters Zeit braucht. Mit seiner Art, Fußball zu spielen, hatte er Probleme, sich in das Spiel seiner Mannschaft zu integrieren. Erst am fünften Spieltag gelang ihm mit seinem ersten und bislang einzigen Tor in der Liga ein kleiner Befreiungsschlag. Einzig die Quote in der Königsklasse stimmt bei ihm: In beiden Spielen konnte er seinem Team mit dem wichtigen 1:0 helfen. Der 24-Jährige muss jedoch an seiner Torquote arbeiten, wenn er im Konkurrenzkampf um die Besetzung der Stürmerposition die Nase vorne haben will.

Shinji Kagawa: Der Rückkehrer wurde bei Manchester United nie so richtig glücklich und kam zu keinem Zeitpunkt über seine Reservistenrolle hinaus. Das Comeback des verlorenen Sohns verlief nach Maß: Beim 3:1-Erfolg gegen Freiburg gelang ihm das 2:0. Er kam allerdings nur in zwei Ligaspielen über die volle Distanz zum Einsatz und muss sich erst wieder an den Drei-Tage-Rhythmus gewöhnen. Der Japaner ist konditionell offensichtlich noch nicht in der Lage, mehrere Spiele in kurzer Zeit durchzuspielen. Trotzdem hat er seine Beweglichkeit und Spielfreude von vor zwei Jahren aufblitzen lassen. Jetzt muss es Kagawa schaffen, diese Leistungen konstant abzurufen. Insgesamt ein vielversprechender Transfer, auch wenn beim Japaner noch Luft nach oben ist.

Adrian Ramos: Wie sein japanischer Mitspieler legte der Neuzugang von Hertha einen vielversprechenden Start hin: Gleich in seinen ersten beiden Ligaeinsätzen für den BVB traf der Kolumbianer und konnte nebenbei noch ein Tor vorbereiten. Ramos muss sich gegen Immobile behaupten und durfte in den letzten beiden Spielen über 90 Minuten ran. Allerdings reichte es in der Champions League nur für zwei Kurzeinsätze. Besonders gegen Anderlecht konnte der 28-Jährige mit einem Doppelpack zeigen, dass er eine erhebliche Verstärkung für die Dortmunder werden kann.

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1. FC Köln:

Kevin Vogt: Der 23-Jährige kam vor der Saison vom 1. FC Augsburg. Er hatte als defensiver Mittelfeldspieler entscheidenden Anteil daran, dass die Kölner die ersten vier Spielen jeweils zu null beendeten und insgesamt erst sechs Gegentore hinnehmen mussten. Vogt konnte sich bisher einen Stammplatz in der Elf von Peter Stöger sichern. Am vergangenen Samstag ließ er sein Offensivpotenzial aufblitzen, als er zwei Tore vorbereitete. Die Defensive der Kölner steht kompakt, aber in der Offensive hat der Aufsteiger und auch Vogt selbst noch Verbesserungspotenzial.

Yuya Osako: Für 1,5 Millionen Euro kam Osako aus der 2. Liga von 1860, für die er in 15 Spielen sechs Treffer erzielte. In der Bundesliga hat der dribbelstarke Japaner noch Probleme. Deshalb fand er sich zwischenzeitlich auf der Bank wieder. Wie meistens in dieser Saison agierte er aber nicht auf seiner Lieblingsposition im Sturmzentrum, sondern zurückgezogen als hängende Spitze. Auch deshalb hat Osako seinen Platz bei den Kölnern noch nicht so recht gefunden.

Simon Zoller: Zoller wechselte für satte drei Millionen Euro von Kaiserslautern in die Domstadt. Musste sich in der bisherigen Saison mit der Rolle als Ersatzspieler begnügen. Nur zwei Mal stand er in der Anfangsformation und spielte keine Partie durch. Lediglich Kurzeinsätze sind für den 23-Jährigen zu verbuchen. Tore sind bei ihm in der Bundesliga bislang Fehlanzeige. Sowohl Zoller als auch Osako kommen aktuell nicht an Anthony Ujah vorbei und müssen um Einsatzzeit kämpfen. Folglich sind sie beide noch nicht die erhoffte Verstärkung für die Mannschaft. Dies schlägt sich auch in einer schwachen Torquote des Teams nieder: Lediglich vier Treffer gelangen den Kölnern in den bisherigen sieben Spielen.

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SC Freiburg:

Roman Bürki: Der Torwart kam Anfang der Saison von den Grasshoppers Zürich und konnte den Zweikampf mit Torwart-Neuzugang Nummer zwei, Sebastian Mielitz, für sich entscheiden. Zehn Mal musste sich der Stammtorwart bisher geschlagen geben. Der 23-Jährige lieferte gute Leistungen ab und bleibt damit die unangefochtene Nummer eins im Tor der Breisgauer. Einen Sahnetag erwischte Bürki beim 0:0 gegen Leverkusen, als die Werkself am Torhüter der Freiburger regelrecht verzweifelten. Auch am letzten Spieltag wusste Bürki zu überzeugen und schaffte es dank einer souveränen Leistung in die SPOX-Top-11.

Sascha Riether: Der 31-Jährige ist zurück in der Bundesliga und in Freiburg wieder dort angelangt, wo seine Profikarriere begann. Nach einem Intermezzo beim FC Fulham holte ihn SC-Coach Streich zurück nach Deutschland. Der Routinier fiel zu Saisonbeginn aufgrund einer Sehnenreizung aus und wurde erstmals am fünften Spieltag gegen Hoffenheim eingewechselt. Verletzungsbedingt stand der Verteidiger in dieser Saison nur 50 Minuten auf dem Rasen. Der zweimalige Nationalspieler muss nach seiner Verletzung zeigen, dass er trotz oder gerade wegen seines Alters für die Freiburger eine Verstärkung sein kann.

Mike Frantz: Wechselte vor der Saison vom Absteiger aus Nürnberg in den Breisgau. Wenn er fit war, kam er zwar immer zum Einsatz, spielte bislang aber keine einzige Partie durch. Frantz ist ein gelernter Mittelfeldspieler, kommt unter Streich aber im Sturm zum Zuge. Seine Torjägerqualität stellte der 27-Jährige mit seinem Doppelpack gegen Hoffenheim unter Beweis. Trotzdem ist Frantz noch nicht in Topform und muss noch eine Schippe drauflegen, damit er für Streich unersetzbar wird.

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VfB Stuttgart:

Oriol Romeu: Ein aggressiver Sechser, der bei seinem Pflichtspieldebüt im DFB-Pokal in Bochum Schwierigkeiten hatte. Steigerte sich jedoch im Laufe der Saisonspiele und bringt eine neue Facette in das Aufbauspiel des VfB. Trainer Veh sieht ihn als "sicher keinen Torjäger" an, wünscht sich aber durch die Leihgabe des FC Chelsea Stabilität im Mittelfeld. Mit seinen Leistungen hat er unter anderem WM-Fahrer Carlos Gruezo aus der Startelf verdrängt.

Filip Kostic: Wurde von Veh zunächst wenig beachtet, kommt trotzdem auf alle sieben Einsätze in den bisherigen Bundesliga-Spielen. Dabei wurde er allerdings sechsmal eingewechselt und durfte nur beim letzten Spiel in Berlin die kompletten 90 Minuten durchspielen. Er war der "Königstransfer" des gefeuerten Fredi Bobic, der ihn aus Groningen holte. Kostic bleibt nach dem anfänglichen Hype noch hinter den Erwartungen zurück. Veh betont die Jokerqualitäten des Außenspielers: "Erst draußen sitzen, dann aber gleich Schwung bringen - das können nicht alle Spieler. Filip ist einer, der das kann."

Florian Klein: Der laufstarke Außenverteidiger überzeugt vor allem durch seine Konstanz. Der Neuzugang aus Salzburg kam unter Veh in allen sieben Ligaspielen zum Einsatz und kann des Öfteren mit offensiven Vorstößen glänzen. In Berlin konnte er den Führungstreffer durch Moritz Leitner vorbereiten und wird deswegen wohl auch in den nächsten Spielen für den VfB als Rechtsverteidiger auflaufen.

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Hamburger SV:

Nicolai Müller: Ihm gelang ein ganz starkes Spiel in Dortmund, bei dem er nicht nur durch seine Vorlage des Siegtors überzeugen konnte. Der 27-Jährige konnte bei der unglücklichen Niederlage gegen Frankfurt sein erstes Saisontor erzielen, nachdem er am Anfang der Saison - vor allem in Hannover - viele Torchancen liegen ließ. Er zeigt sich allerdings unter dem neuen Coach Zinnbauer stark formverbessert und vor allem lauffreudig.

Lewis Holtby: Auch er zeigt nach seiner Rückkehr in die Bundesliga ansprechende Leistungen und hat dadurch einen - wieder fitten - Rafael van der Vaart auf die Bank verdrängt. In den letzten Spielen brachte der Mittelfeldspieler Struktur in das Offensivspiel des HSV, was auch Pierre-Michel Lassogga schwärmen lässt: "Mit Lewis entsteht etwas. Wir hatten noch nicht viel Zeit unter dem neuen Trainer, das wird besser werden."

Valon Behrami: Kam vor der Saison aus Neapel und spielte mit der Schweiz unter Ottmar Hitzfeld eine gute Weltmeisterschaft. Der 29-Jährige soll das Aufbauspiel antreiben, dirigieren und zudem die Mitte schließen, was ihm in allen Pflichtspielen ordentlich gelang. Wie auch Müller wurde er deshalb direkt in den Mannschaftsrat von Zinnbauer berufen. Auch sein WM-Coach lobte den Neuzugang als absoluten Teamplayer: "Er ist ein Aggressive Leader. Er ist technisch gut, spielt einfache Pässe und ist ein unglaublicher Motivator."

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Werder Bremen:

Fin Bartels: Für ihn ist es nach St. Pauli in der Saison 2010/11 die zweite Spielzeit in der Bundesliga. Beim spektakulären 3:3 in Leverkusen erzielte er bislang seinen einzigen Saisontreffer und ist seitdem für Robin Dutt nicht mehr aus der Startelf wegzudenken. Der technisch beschlagene Bartels kommt in Bremen vor allem auf der rechten Außenbahn zum Zug und spielt zusammen mit Youngster Marnon Busch eine gute Saison.

Alejandro Galvez: Der Spanier kam vor der Saison von Rayo Vallecano zum Klub an der Weser und erzielte bislang einen Saisontreffer am zweiten Spieltag gegen Hoffenheim. Eigentlich wurde der ablösefreie Galvez als Innenverteidiger verpflichtet, überzeugt seinen Trainer allerdings auf der Position vor der Abwehrreihe auf der Sechs: "Seine Stärke ist, auch unter Druck ruhig zu bleiben. Manchmal zittere ich, weil es ganz knapp ist - aber dann hat er doch immer eine Lösung." Bundesliga Spielplaner - Der Tabellenrechner von SPOX.com

Izet Hajrovic: Sein Transfer sorgte vor der Saison für mediales Aufsehen, als sein ehemaliger Klub Galatasaray den Wechsel blockieren wollte. Nach der WM mit Bosnien kommt der talentierte 23-Jährige nur schwer in Fahrt, pendelt zwischen Bank und Startelf und wartet noch auf sein erstes Tor für Werder. Manager Thomas Eichin sieht in ihm "eine Mischung aus de Bruyne und Hunt". Dutt möchte allerdings die Last von seinem Wunschspieler nehmen: "Wir sollten ihm nicht gleich am Anfang einen Rucksack aufbinden", was sich an seinen bisherigen Einsatzzeiten bemerkbar macht.

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