DFL unterstützt Politik

SID
Andreas Rettig kritisierte das Verhalten der Randalierer in Köln aufs Schärfste
© getty

Auch die DFL hat die jüngsten Krawalle vermeintlicher Hooligans aufs Schärfste verurteilt. "Das war keine Fußball-Demo, sondern eine rechtsgerichtete politische Kundgebung. Hier haben sich gewalttätige Schläger unter dem Deckmantel des Feindbildes des IS öffentlichkeitswirksam in Szene gesetzt", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig, der das angekündigte, rigorose Vorgehen der Politik gegen die Gewalttäter begrüßte.

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"Die Vorschläge von Bundesinnenminister Thomas de Maiziere und Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger gehen absolut in die richtige Richtung", sagte Rettig: "Sowohl die Krawalle in Köln als auch das jüngste Abschneiden rechtsorientierter Parteien bei Wahlen sind ein Alarmsignal. Wir brauchen einen Schulterschluss aller positiven gesellschaftlichen Kräfte. (...) Es steht außer Frage, dass sich der Profi-Fußball bei der Bewältigung dieser gesellschaftlichen Probleme einbringt."

Bei dem Aufmarsch der rund 4500 Demonstranten in Köln am Sonntag hatte es in der Innenstadt schwere Zusammenstöße mit der Polizei gegeben, dabei wurden 44 Ordnungshüter verletzt. 17 Personen wurden vorübergehend festgenommen.

Bei einem Marsch durch die Kölner Innenstadt kam es zu Flaschenwürfen gegen Polizisten und Journalisten sowie zum Einsatz von Pyrotechnik. Die Beamten setzten zwei Wasserwerfer, Pfefferspray und Schlagstöcke ein.

Gabriel nicht überrascht

Rettig hob die Bemühungen der Vereine gegen rechtsextremistisches Gedankengut hervor. "Es geht vor allem darum, Jugendlichen Orientierungshilfen zu geben, damit sie als Nachwuchs für die rechte Szene gar nicht erst infrage kommen", sagte er.

Nicht überrascht von den Vorkommnissen in Köln war Michael Gabriel, der Leiter Koordinierungsstelle Fanprojekte: "Es ist eine Entwicklung, die man in den sozialen Medien verfolgen konnte.

In Netzwerken wurde gegen Salafisten gehetzt. Die treibenden Kräfte hinter dem Zusammenschluss gegen Salafisten sind alte Hooligangruppen, die Verantwortlichen bewegen sich im Alter von 35 bis 50", sagte er der Süddeutschen Zeitung. Diese Gruppierung vertrete eine "klar rechte politische Agenda, und die Leute haben keine Angst, sich auch öffentlich zu zeigen, und das über Vereinsgrenzen hinweg", betonte Gabriel.

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