Am Dienstag startet Borussia Dortmund in die Vorbereitung auf die Rückrunde. Dem abstiegsbedrohten BVB stehen etliche Baustellen ins Haus. SPOX beantwortet die fünf dringlichsten Fragen rund um die Schwarzgelben.
Dortmund trainiert wieder: Wer ist dabei, wer fehlt?
Am ersten Tag der Vorbereitung auf die Rückrunde steht traditionell der Laktattest an. Bis einschließlich 9. Januar trainieren die Borussen in der Heimat, am Samstag geht es dann wie im Vorjahr ins Wintertrainingslager nach La Manga (Spanien).
All diese Termine und damit im Grunde den gesamten Januar verpassen werden Pierre-Emerick Aubameyang, Shinji Kagawa und Mitchell Langerak. Ersterer weilt vom 17. Januar bis höchstens 8. Februar beim Afrika Cup in Äquatorialguinea. Die beiden Letzteren spielen mit Japan und Australien die Asien-Meisterschaft aus (9. bis 31. Januar).
Sie werden also die Vorbereitung im Verein verpassen und wohl auch bei den drei ersten Pflichtspielen (Leverkusen, Augsburg, Freiburg) fehlen. Besonders tragisch ist das im Falle Kagawas, der zuletzt völlig außer Form war und große körperliche Rückstände aufwies.
Der Winterfahrplan von Borussia Dortmund
Ebenfalls nicht dabei sein kann Henrikh Mkhitaryan, dessen Muskelbündelriss ihn noch voraussichtlich bis Ende Januar pausieren lässt.
Besser sieht es dagegen bei Abwehrspieler Sokratis aus, der sich nach einem Wadenbeinbruch wieder parat steht. Marco Reus (Außenbandriss im rechten Knöchel) hat die Krücken längst abgelegt, im USA-Urlaub sah man ihn bereits leichtes Lauftraining absolvieren. Ob er wie geplant mit ins Trainingslager reist, ist noch nicht kommuniziert.
Sollten keine Rückschläge dazwischen kommen, dürfte die Vorbereitungszeit für die lange verletzten Jakub Blaszczykowski, Ilkay Gündogan, Nuri Sahin und Oliver Kirch, die im Sommer allesamt abwesend waren, besonders ergiebig sein. Ansonsten steht der restliche Kader komplett zur Verfügung - inklusive Neuzugang Kevin Kampl.
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Seite 2: Wird der BVB noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv?
Seite 3: Was plant Klopp mit Neuzugang Kevin Kampl?
Seite 4: Welche Personalien sind besonders spannend?
Seite 5: Welche Trainingsschwerpunkte legt Klopp?
Wird der BVB noch einmal auf dem Transfermarkt aktiv?
Ob nach Kevin Kampl ein weiterer Neuzugang zum Kader stoßen wird, ist derzeit schwer zu prognostizieren. Trainer Jürgen Klopp kündigte an, sich "vor Beginn der Vorbereitung" noch einmal mit Sportdirektor Michael Zorc und Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke zusammensetzen zu wollen und die Situation zu überblicken.
Die Ansage, jeder Spieler stehe auf dem Prüfstand und man halte die Augen offen, ohne in Aktionismus zu verfallen, hat weiter Bestand. Sollten dazu ein oder mehrere Kadermitglieder aufgrund von Verletzungen Probleme bekommen, die Vorbereitung wie gewünscht zu absolvieren, scheint eine weitere Nachbesserung keineswegs unrealistisch.
Für den Moment sieht der Plan jedoch vor, mit dem zur Verfügung stehenden Kader zu arbeiten und die zahlreichen Problemfälle einen entscheidenden Schritt nach vorne zu bringen.
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Was plant Klopp mit Neuzugang Kevin Kampl?
Es wird wohl nicht lange dauern, bis Kampl seine ersten Minuten im neuen Trikot absolvieren darf. Ob er dies dann wie zuletzt häufig in Salzburg auf der Halbposition oder klassisch auf den Außen tun wird, dürfte sich im Laufe der Vorbereitung herauskristallisieren. Vermutlich wird es eine flexible Mischung aus beidem werden.
Klar ist allerdings schon jetzt: Besonders die beiden offensiven Flügel sind durch die Abwesenheit von Aubameyang und Mkhitaryan vakant. Blaszczykowski hat zwar noch Nachholbedarf, dürfte zum Ligaauftakt aber für die rechte Seite einplanbar sein.
Der Platz links im Mittelfeld scheint für den beidfüssigen Kampl, der bislang nicht als Zentrumsspieler auffiel, daher wohl am besten geeignet. Dort könnte er seine Stärken aus der Tiefe kommend einsetzen und wie Mkhitaryan als Umschaltspieler im Halbraum fungieren.
Es ist allerdings langfristig gesehen davon auszugehen, dass Kampl seine Allrounderfähigkeiten auch in Dortmund unter Beweis stellen wird. Abzuwarten bleibt, wie er auf die höhere Physis in der Bundesliga reagieren wird.
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Welche Personalien sind besonders spannend?
Nach der katastrophalen Hinserie steht jeder BVB-Profi im Fokus, von jedem sollte man eine klare Steigerung in Sachen Form und Konstanz erwarten können.
Fünf Kicker stechen gegenüber dem Rest vielleicht noch etwas mehr hervor: Reus stehen nach drei schweren Verletzungen innerhalb eines halben Jahres, den nicht enden wollenden Wechselspekulationen sowie der Führerschein-Affäre die wohl schwersten Monate seiner Karriere bevor - noch dazu ist er beim darbenden Klub der große Hoffnungsträger auf baldige Besserung.
Mats Hummels ist nach teils erschreckenden Darbietungen mit sich selbst hart ins Gericht gegangen und muss nun als Kapitän dringend vorangehen sowie mit Leistung überzeugen. Er war in seinen bislang 13 absolvierten Pflichtspielen in dieser Saison weder defensiv stabil genug, noch konnte er die spielerischen Elemente seines Aufbauspiels einbringen.
Ilkay Gündogan ist ohne Reus und Kagawa erster Anwärter auf den Platz auf der Zehn und deutete nach seinen mehr als 400 Tagen Verletzungspause zumindest bereits kleine Reminiszenzen an seine Glanzzeit an. Er wird nun erstmals eine komplette Vorbereitungsphase durchlaufen können und sollte dann den wohl größten Schritt nach seiner Abstinenz gemacht haben. Gündogan ist ein wichtiger Bestandteil im Vorhaben, die Balance im Dortmunder Spiel wieder herzustellen.
Aus einer langen Verletzung kommt auch Nuri Sahin. Kurz vor Ende der Hinrunde schaffte es der türkische Nationalspieler nach seiner Knie-OP wieder in den 18er-Kader und hat auch schon seine ersten Saisonminuten absolviert. Auch von ihm ist ein nach einer absolvierten Aufbauphase ein großer Schritt nach vorne und somit eine Auflösung der spielerischen Armut auf der Doppelsechs zu erwarten.
Mehr oder minder von alleine klären wird sich die Personalie Roman Weidenfeller. Der Bankdrücker rückt aufgrund der Langerak-Abwesenheit wieder zwischen die Pfosten. Auf ihn kommen entscheidende Monate zu, sein Vertrag läuft 2016 aus. Das Dilemma: Er bräuchte einige Gelegenheiten, um sich auszuzeichnen und somit einen klaren Formanstieg zu belegen. Andererseits wäre es jedem beim BVB Recht, wenn der Torhüter künftig nur noch wenig auf den Kasten bekäme. So oder so: Spekulationen um neue Torhüter beim BVB kamen zuletzt regelmäßig auf...
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Welche Trainingsschwerpunkte legt Klopp?
"Viele meiner Spieler konnten lange nicht mehr so trainieren, wie es nötig gewesen wäre. Das wird sich nach Stand der Dinge jetzt ändern. Dann wird es deutlich schwerer, uns zu schlagen", kündigte Klopp nach dem Ende der Hinrunde an.
Dem Coach stehen allerhand Baustellen ins Haus, die Bemühungen seines Teams mutierten zuletzt immer häufiger zu einer blassen Kopie der einstigen Spielidee. Die wird Dortmund auch angesichts der dramatischen Lage nicht verändern (können), ist aber gezwungen, sie nun wieder mit reichlich Leben zu füllen.
So wird ein Hauptaugenmerk nicht nur der dringend benötigten defensiven Stabilität, sondern auch dem Esprit in der Vorwärtsbewegung gelten. Dortmunds Laufaufwand ist weiter enorm, die Wege ins Pressing und Gegenpressing aber längst nicht mehr effizient genug. Damit diese wieder stimmen, wird Klopp die Rückbesinnung auf den defensiv geprägten Ansatz des BVB-Spiels forcieren.
Das Abspulen der Automatismen ist zusammen mit dem Selbstvertrauen abhanden gekommen, das erneute Verinnerlichen der Abläufe mit dem Akzent des gemeinschaftlichen Verteidigens wird im Vordergrund stehen.
Es ist letztlich die Gesamtabstimmung eines oft veränderten und schnell wackligen Gebildes, an der Klopp zu arbeiten hat. Es gilt, eine Formation, ein Grundgerüst an belastbaren Spielern zu finden und diese innerhalb eines bestimmten Systems über längere Zeit miteinander spielen zu lassen.
"Sollten wir alle durch die Vorbereitung bekommen und Ende Januar mit den stärksten Spielern antreten können, werden wir ein anderes Gesicht zeigen", prognostiziert Hummels. Doch bis dahin ist noch einiges zu tun.
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