Welchen Eindruck macht Jürgen Klopp?
Die Akkus seien wieder voll, verkündete Dortmunds Cheftrainer nach dem Jahreswechsel. Klopp macht in Spanien einen ernsten Eindruck, auch für ihn ist die Zeit intensiv.
Kernige Sprüche oder gar Späße sind eine Rarität geworden, auch die Medienarbeit reduzierte er auf ein Minimum. Während er in Trainingslagern vergangener Jahre öfter auch mal Buvac die Übungen leiten ließ und am Seitenrand stehend eine Beobachterrolle einnahm, funkt Klopp nun häufiger dazwischen.
Die Palette seiner Erklärungen ist vielschichtig: Er hält Ansprachen an das versammelte Team, führt kurze Einzelgespräche, schreit während Übungen über den gesamten Platz oder verteilt Anpfiffe.
"Findest du deinen Platz noch, Oli?", raunte er etwa Oliver Kirch an, als dieser in einer Szene orientierungslos durch die Viererkette taumelte. Nachdem Sokratis in derselben Einheit zu Boden ging und sich nach einem Schiedsrichter erkundigte, bekam der Grieche ein "Papa, mach' weiter, meine Fresse" zu hören.
Nach dem Testspiel gegen Sion sparte Klopp dann aber nicht mit Lob an seine Mannschaft für die gute Trainingsarbeit, auch Mats Hummels verriet am Donnerstagnachmittag auf der Pressekonferenz, dass dies der Coach derzeit ungewohnt oft täte.
Am auffälligsten ist jedoch, dass Klopp immer wieder - während der Übungen oder in einer Pause - seine Theorie erklärt. Pressing funktioniere nur, dozierte er einmal, wenn ein Spieler einen ersten Impuls auf den Ballführenden auslöse und die ballnahen Akteure dann darauf reagieren würden, ohne auf ihrer Position im Raum zu verharren.
Als der BVB am Tag des Testspiels gegen die Schweizer Standardsituationen trainierte, erklärte Klopp: "Der Standard geht entweder rein oder nicht. Wenn er nicht rein geht, beginnt sofort der Kampf um den zweiten Ball, der zu einer Torchance führen kann. Passiert das aber nicht, dann wird mit allem was dazu gehört verteidigt."
Klopp bewegt sich in diesen Momenten aktiv auf dem abgesteckten Spielfeld mit, weist einzelne Spieler an und fordert ein kollektives Mitdenken. Zu Beginn und Ende jeder Einheit formieren sich zudem die Spieler in einem Kreis und lauschen den Ansagen des Trainers.
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