"Der Sport hat so eine starke Stimme, aber er nutzt sie leider nicht an den Stellen, an denen es sinnvoll und hilfreich wäre", sagte Dagmar Freitag (SPD).
Die Vorsitzende des Sportausschusses im Deutschen Bundestag ergänzte in der "Süddeutschen Zeitung": "Fußballer müssen ja keine Politiker sein, aber sie sollen sich der Menschenrechtslage bewusst sein und durchaus mal ein Zeichen setzen."
Die Bayern hatten den Test am Samstagabend in Riad (4:1) auf dem Rückweg von ihrem Trainingslager in Katar bestritten.
"Es liegt keine Ehre darin"
"Wir verfolgen die Entwicklung der Menschenrechtslage in Saudi-Arabien genau und es ist wichtig, dass wir bei sportlichen Veranstaltungen nicht die Augen davor verschließen, sondern auch diese Themen aufnehmen. Sport kann dabei nicht die Lösung sein, aber einen wichtigen Beitrag dazu leisten", sagte Christoph Strösser, der Beauftragte der Bundesregierung für Menschenrechte, der "SZ".
Auch der sportpolitische Sprecher der Grünen, Özcan Mutlu, kritisierte den Auftritt: "Es liegt keine Ehre darin, ein Testspiel in Riad durchzuführen, wenn sozusagen neben dem Stadion dem Blogger Badawi mit 1000 Peitschenhieben die Haut vom Rücken gezogen wird", sagte er.
Auch Saudis sauer auf Bayern
Stress haben die Bayern auch mit den Saudis selbst, weil die Spieler von Al-Hilal nicht auf das Bankett mit den Bayern kamen. "Das ist unverschämt und inakzeptabel. Meinem Team wurde verboten, hineinzugehen. Uns wurde zugesagt, dass wir ein gemeinsames Dinner haben werden", zitiert die "Bild" Klub-Boss Prinz Abdulrahman bin Musaid.
Die Bayern wollen sich dafür offenbar beim Prinzen entschuldigen, auch wenn sie laut eigener Aussage keine Schuld trifft. ""Das war ein großes Missverständnis. Wir hatten im Saal noch auf die Mannschaft gewartet. Als Gast konnten wir die Zugangsberechtigungen gar nicht vor Ort bestimmen", sagte Mediendirektor Markus Hörwick.
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