Toni verdiente in München 43 Mio. Euro

Von Adrian Franke
26. März 201509:54
Luca Toni wechselte 2007 für 11 Mio. Euro zu den Bayerngetty
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Weil Luca Toni während seiner Zeit beim FC Bayern München keine Kirchensteuer gezahlt hat, stehen jetzt Probleme ins Haus. Der Italiener musste sich vor Gericht rechtfertigen, doch die Schuld liegt allem Anschein nach beim Klub - auf den jetzt womöglich ebenfalls Ärger zukommt.

Insgesamt 1,56 Millionen Euro Kirchensteuer wären über die zweieinhalb Jahre, die Toni in München spielte, angefallen, bis heute wurde aber kein Cent bezahlt. Wie während des Prozesses offengelegt wurde, verdiente er zwischen Juni 2007 und Dezember 2009 insgesamt 43.487.332 Euro brutto. Mit Säumniszinsen beläuft sich der zu zahlende Betrag inzwischen auf 1,7 Millionen Euro.

Wie der Merkur berichtet, stimmte Richter Hans-Werner Wolf Toni allerdings zu, der seine Berater beschuldigt hatte. "Man hätte ihm sagen müssen, dass er in München überhaupt Kirchensteuer abführen muss", so Wolf. Weiter berichtete er, dass der Klub hier ebenfalls unter die Lupe genommen werden muss. Demnach habe eine Vereinssekretärin den Stürmer im Sommer 2007 gefragt, ob er demnächst heiraten wolle.

Auf die Antwort Nein teilte sie ihm, dass die Religion in dem Fall auch egal sei und setzte in die entsprechende Spalte des Formblattes einen Strich für Konfessionslosigkeit. "So hat sich der FC Bayern die 1,5 Millionen Euro gespart. Der Klub war der Nutznießer. Vielleicht wird sich jetzt noch das Finanzamt beim FC Bayern melden", führte Wolf weiter aus.

Bayern lehnt Vergleich ab

Tonis Berater und der FC Bayern sollten daher jetzt je 500.000 Euro zahlen, Toni die verbleibenden 700.000. Das urteilte Wolf, der eine Mitschuld bei dem 37-Jährigen sieht und deshalb den Vergleich zur Kostenaufhebung vorschlug.

Die Münchner lehnten das Angebot allerdings vorläufig ab und argumentieren mit einer Abgeltungsklausel im Abfindungsvertrag bei Tonis Abgang. Demnach seien alle Ansprüche des Spielers nach dem Ausscheiden aus dem Klub abgegolten. Der Prozess wird am 15. Juli fortgesetzt.

Luca Toni im Steckbrief