Dreifach-Upgrade im Zentrum

SPOX
30. Juni 201516:16
Ob alle Drei im nächsten Jahr noch zusammen jubeln?getty
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Als Vizemeister startet der VfL Wolfsburg im nächsten Jahr in der Champions League, daher will man den Kader noch einmal verstärken. Gesucht wird ein Innenverteidiger, ein Mittelfeldspieler und ein Stürmer - allerdings hat der VfL für alle drei Positionen unterschiedliche Ansprüche. SPOX beleuchtet den Status quo bei den Wölfen.

Tor

Das Personal: Diego Benaglio, Koen Casteels, Max Grün, Patrick Drewes

Abgänge: -

Zugänge: Koen Casteels (war an Werder Bremen ausgeliehen)

Offene Positionen: -

Kandidaten: -

Akuter Handlungsbedarf besteht auf der Torhüterposition nicht. Mit Benaglio haben die Wölfe für die nächste Saison einen konstanten und sicherer Rückhalt. Allerdings hatte der Schweizer auch schon bessere Jahre. 2016 läuft sein Vertrag aus, beide Seiten haben eine Option zur Verlängerung. Es ist davon auszugehen, dass diese gezogen wird. Mit 31 gehört der Keeper noch nicht zum alten Eisen.

Mit der Verpflichtung von Casteels im letzten Winter hat der VfL einen Vorgriff getan. Der junge Belgier soll Benaglio irgendwann beerben. Möglich, dass er in diesem Sommer noch einmal ausgeliehen wird, um Spielpraxis zu sammeln. Ebenso denkbar, dass Casteels im kommenden Jahre hinter Benaglio reift, aber lediglich im Pokal zum Einsatz kommt. Dahingehend haben sich Klaus Allofs und Dieter Hecking noch nicht geäußert.

Die Saison von Diego Benaglio

Mit Max Grün hätte Wolfsburg eine verlässliche Nummer 2. Es bleibt aber fraglich, ob Grün auch als Nummer 3 zur Verfügung stehen würde oder ob er nicht doch einen Wechsel in Erwägung zieht. Der Vertrag des 28-Jährigen läuft nächsten Sommer aus.

Patrick Drewes ist der Keeper der zweiten Mannschaft und wird nur in Ausnahmefällen in den Profikader der Wölfe rutschen.

Seite 1: Tor - Big Benaglio und sein designierter Erbe

Seite 2: Abwehr - Naldo und der X-Faktor

Seite 3: Mittelfeld - Wer schnappt sich den Platz neben Gustavo?

Seite 4: Sturm - Kruse plus eine Neun?

Abwehr

Das Personal: Robin Knoche, Naldo, Timm Klose, Felipe, Moritz Sprenger, Ricardo Rodriguez, Marcel Schäfer, Vieirinha, Sebastian Jung, Christian Träsch, Patrick Ochs

Abgänge: -

Zugänge: -

Offene Positionen: Innenverteidigung

Kandidaten: Antonio Rüdiger (VfB Stuttgart), Maicon (FC Porto), Gil (Corinthians Sao Paulo)

Aufgrund der Dreifachbelastung in der kommenden Saison ist Wolfsburg noch auf der Suche nach einem Innenverteidiger. Zwar besitzt man mit Knoche, Klose und Naldo drei geeignete Abwehrspieler, aber für die Königsklasse will man sich auf dieser Position noch verstärken.

Nationalspieler Rüdiger wurde in den letzten Tagen heiß gehandelt. Hier wäre der VfB Stuttgart bei einem akzeptablen Angebot gesprächsbereit. Anders sieht es bei Sokratis aus. Dort machte der BVB umgehend deutlich, dass der Grieche nicht zum Verkauf stehe. "Sokratis ist ein sehr guter Spieler. Daher hätte es mich sehr gewundert, wenn die Borussia ihn auf die Liste der abzugebenden Spieler gesetzt hätte", sagte Allofs kürzlich.

Man wird sich wohl auf Rüdiger konzentrieren. Das nötige Kleingeld für eine Verpflichtung hätte Wolfsburg. Die weiteren Kandidaten, die gehandelt wurden (Maicon, Gil), kennen die Liga nicht und wären daher Risikoverpflichtungen.

Bei den Außenverteidigern besteht kein Bedarf. Mit Vieirinha und Rodriguez hat man eines der besten Außenverteidiger-Duos der Liga. Der Portugiese spielte sich unter Hecking auf rechts fest, kann bei Bedarf auch etwas offensiver agieren. Mit Träsch, Jung und Ochs gibt es weitere Alternativen auf dieser Position.

Vorstellbar, dass mindestens einer der drei den VfL verlässt. Auf der linken Seite erwies sich Schäfer in der vergangenen Saison als solider Rodriguez-Backup. Der Schweizer hat seinen Vertrag Anfang des Jahres bis 2019 verlängert, ein vorzeitiger Abschied von Rodriguez ist - trotz aller Interessenten - vorerst nicht zu erwarten.

Abzuwarten bleibt, wie der Heilungsverlauf bei Felipe (Schlaganfall) vonstatten geht. Der Vertrag des Brasilianers wurde zunächst einmal bis 2016 verlängert. Mit Moritz Sprenger hat man einen talentierten Youngster im Kader, der aber noch nicht die Klasse hat, um bei den Profis eine Rolle zu spielen.

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Naldo im Steckbrief

Mittelfeld

Das Personal: Luiz Gustavo, Josuha Guilavogui, Paul Seguin, Kevin De Bruyne, Maximilian Arnold, Aaron Hunt, Xizhe Zhang, Ivan Perisic, Daniel Caligiuri

Abgänge: Vaclav Pilar (Viktoria Pilsen, war bereits ausgeliehen)

Zugänge: -

Offene Positionen: Defensives Mittelfeld, Außenbahn

Kandidaten: Johannes Geis, Sebastian Rode, Mohamed Salah

Auf den ersten Blick hat der VfL im Mittelfeld alle Positionen qualitativ und quantitativ ausreichend besetzt. Doch wie schon in der Innenverteidigung suchen die Niedersachsen auf der defensiven Mittelfeldposition durchaus noch nach Verstärkung. Stichwort Königsklasse.

Arnold und Guilavogui sind zwar talentiert, allerdings müssen sie sich erst noch international beweisen. Deshalb streckte Wolfsburg seine Fühler nach Ilkay Gündogan aus, der Nationalspieler sagte allerdings ab. Neben dem viel umworbenen Geis sei wohl auch Bayerns Rode ein Kandidat.

Luiz Gustavo ist im defensiven Zentrum gesetzt. Wer den Platz neben ihm bekommt, bleibt abzuwarten. Hunt will nach einem eintäuschenden ersten Jahr in Wolfsburg neu angreifen, allerdings fühlt sich der Ex-Bremer auf der Zehn wesentlich wohler. Dort ist aber De Bruyne gesetzt.

Mit Schürrle, Perisic, Caligiuri und Vieirinha hat man auf den Außenbahnen auch kein schlechtes Line-Up, doch auch hier sucht Allofs nach einem Upgrade. Der Vertrag von Persic wird wohl sehr bald verlängert werden, nachdem einige internationale Klubs beim Kroaten vorstellig wurden. Caligiuri gehört inzwischen zum erweiterten Kader der Squadra Azzura und mit Schürrle hat man einen Weltmeister im Kader. Dennoch beobachtet Allofs den Markt auf dieser Position.

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Sturm

Das Personal: Andre Schürrle, Bas Dost, Nicklas Bendtner, Max Kruse

Abgänge: Stefan Kutschke (1. FC Nürnberg, war an SC Paderborn ausgeliehen)

Zugänge: Max Kruse (Borussia Mönchengladbach)

Offene Positionen: Zentraler Stürmer

Kandidaten: Mario Mandzukic, Romelu Lukaku, Christian Benteke

Auf dieser Position wird vermutlich noch am meisten Bewegung reinkommen. Dost steht vor einem Wechsel auf die Insel, Newcastle United soll angeblich bereit sein, 12,5 Millionen Euro für den Niederländer zu zahlen. Die Zukunft von Nicklas Bendtner ist ebenfalls ungewiss, der Lord kann den Verein trotz laufendem Vertrag (bis 2016) angeblich verlassen. Bisher gab es aber noch keinen ernsthaften Interessenten.

Mit Max Kruse hat Wolfsburg bereits eine Hausnummer verpflichtet, der Nationalspieler kommt für zwölf Millionen Euro aus Gladbach. Und dennoch hätten die Verantwortlichen offensichtlich gerne noch einen weiteren Topstürmer im Kader. Da Kruse keine klassische Nummer Neun ist, ist Wolfsburg auf der Suche nach einem Sturmtank, sollte Dost die Wölfe tatsächlich verlassen.

Das Problem ist, dass der Markt nicht sonderlich viel hergibt. Lukaku und Benteke waren im letzten Jahre bereits in der Verlosung, nun denkt man über eine Rückkehr von Mandzukic nach. Allerdings ist der Kroate wohl zu teuer und außerdem hat er bei den Bayern bereits bewiesen, dass er nicht unbedingt ein Stürmer ist, der gerne auf der Bank sitzt.

Je nachdem wie Hecking spielen lässt, wäre das aber das eine oder andere Mal der Fall - dies würde Konfliktpotenzial bergen.

Sollten Bendtner und Dost gehen, wonach es momentan aussieht, wird der VfL Wolfsburg einen weiteren Stürmer holen müssen. Da auch Schürrle im Sturmzentrum agieren kann, wird es wohl kein Transfer aus der Größenordnung eines De Bruyne sein, zumal Kruse zunächst gesetzt sein wird.

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Der VfL Wolfsburg im Überblick