Gladbach siegt dank Thuram-Patzer

Von Adrian Franke
Hrgota nutzte den Torhüter-Patzer eiskalt zum Siegtor
© getty

Borussia Mönchengladbach biss sich an der Abwehr von Standard Lüttich lange Zeit die Zähne aus. Ein Bock führt doch zum Sieg. Dem VfB Stuttgart erging es nicht besser. Neuzugang Lukas Rupp erlöst die Schwaben beim VfR Aalen. Schalke siegt dank guter Chancenverwertung, Mainz verkauft sich gut.

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Borussia Mönchengladbach - Standard Lüttich 2:1 (1:1)

Tore: 1:0 Drmic (3.), 1:1 Faty (15.), 2:1 Hrgota (86.)

Aufstellung Gladbach: Sommer - Korb (46. Jantschke), Brouwers (46. Nordtveit), Nkansah (46. Christensen), Wendt (46. Dominguez) - Dahoud (46. Xhaka), Stindl (46. Schulz) - Herrmann (46. Traore), Raffael (46. Hahn), Sow (46. Ritter) - Drmic (46. Hrgota)

Zwei kuriose Treffer reichten einer merklich ausgepumpten Borussia zum Sieg über Standard. Zunächst bekam Lüttich die Kugel nicht aus dem eigenen Strafraum, Josip Drmic stocherte den Ball aus wenigen Metern über die Linie (3.). Wenige Minuten vor Schluss ermöglichte dann Lüttich-Keeper Yohann Thuram den späten Sieg: Bei einem hohen Ball verschätzte er sich komplett, Branimir Hrgota schaltete bei dem Aufsetzer am schnellsten und drückte die Kugel über die Linie (86.).

Zunächst aber hatten sich die Belgier über weite Strecken unbeeindruckt gezeigt. Ricardo Faty glich nach einer Ecke per Kopf früh aus und deckte damit erneut die Gladbacher Probleme bei hohen Standards auf, die zuletzt bereits auffällig waren (15.). Gladbach agierte zwar bei gegnerischem Ballbesitz mit zwei eng aneinander postierten Viererketten gut, doch offensiv erlaubten sich die Fohlen zu viele Fehlpässe und ließen sich zu langen Bällen zwingen.

Direkt nach der Pause hatte die Borussia dann ihre beste Phase und konnte Lüttich vereinzelt am eigenen Strafraum einschnüren, Thuram bewahrte sein Team hier mehrfach spektakulär vor dem Rückstand. Doch als die Belgier in der Schlussviertelstunde zunehmend stärker wurden, besiegelte der Patzer des Keepers die Pleite.

VfR Aalen - VfB Stuttgart 0:1 (0:0)

Tor: 0:1 Rupp (77.)

Aufstellung Stuttgart: Tyton (46. Vlachodimos) - Klein (46. Ferati), Baumgartl (25. Schwaab), Sama (46. Hlousek), Insua (46. Heise) - Didavi (46. Maxim), Serey Die (46. Rupp), Gentner (46. Ristl), Kostic (46. Stöger) - Harnik (46. Kliment), Ginczek (46. Kiesewetter)

Bes. Vorkommnisse: Bernhardt (Aalen) pariert Elfmeter von Maxim (55.)

Über weite Strecken war es besonders offensiv eine anständige Vorstellung, die der VfB vor 7.021 Zuschauern in Aalen ablieferte. Daniel Didavi traf nach einer Ecke schon früh die Unterkante der Latte (8.), Filip Kostic' Schuss kam zu unplatziert (12.). Aalen spielte im ersten Durchgang noch gut mit, doch mit den Wechseln zur Pause - dass Timo Baumgartl aufgrund seiner Kniereizung nach 25 Minuten raus muss war zuvor bereits abgesprochen - kam nochmals frischer Wind in die VfB-Offensive.

Vor allem Jerome Kiesewetter sorgte für neue Belebung und holte kurz nach dem Seitenwechsel einen Elfmeter raus - VfR-Keeper Daniel Bernhardt, der zuvor schon gegen Jan Kliment gerettet hatte (49.), parierte den Strafstoß von Alexandru Maxim allerdings (55.). Stuttgart setzte inzwischen aber auch mit seinem Pressing stärkere Akzente und belohnte sich schließlich doch noch: Nach Balleroberung von Ari Ferati legte Kiesewetter quer, Lukas Rupp erzielte den Siegtreffer (77.). Den Schlusspunkt setzte Kevin Stöger mit einem Lattenkracher per Freistoß (90.).

VfL Osnabrück - FC Schalke 04 2:3 (1:1)

Tore: 1:0 Savran (11.), 1:1 Caicara (39.), 2:1 Savran (56.), 2:2 Ayhan (74.), 2:3 Huntelaar (77.)

Aufstellung Schalke: Fährmann (46. Gspurning) - Caicara (46. Friedrich), Nastasic, Ayhan, Kolasinac - Geis (73. Platte), Höger (46. Goretzka) - Sane (79. Köhler), Meyer, Draxler (46. Aogo) - Huntelaar

Man merkte bereits früh, dass Osnabrück in der Vorbereitung schon deutlich weiter ist als Königsblau - immerhin startet der Drittligist bereits am kommenden Wochenende in die neue Saison. Der VfL stand sehr kompakt, verschob bei Schalker Ballbesitz seine Abwehrreihe zur Fünferkette und konterte effizient. Osnabrück versprühte so mehr Torgefahr als Schalke, das zwar versuchte, das Spiel zu machen, dabei aber oft ideenlos agierte.

Darüber hinaus gab es in der jeweils elften Minute beider Halbzeiten die kalte Dusche für Königsblau, beide Male per Rebound. Nachdem Davide Grassi einen Freistoß an die Latte geknallt hatte, reagierte VfL-Neuzugang Halil Savran am schnellsten und staubte per Kopf ab (11.). Im zweiten Durchgang stand der Stürmer erneut richtig: Torwart Michael Gspurning konnte einen Flatterball nicht richtig abwehren, Savran setzte erfolgreich nach (56.).

Doch was Schalke noch an Frische und Kreativität fehlte, machten die Knappen mit Effizienz wett: Wie aus dem Nichts konnte zunächst Junior Caicara ausgleichen, nach der bis dato besten Schalker Kombination landete der Ball bei dem Schalker Neuzugang und der blieb aus spitzem Winkel eiskalt (39.). Kaan Ayhan bestrafte einen Torwartfehler aus kürzester Distanz zum erneuten Ausgleich (74.) und nur drei Minuten später war Klaas Jan Huntelaar zur Stelle: Der Niederländer fing einen Pass ab und schob freistehend überlegt ins rechte Eck.

Saint Etienne - FSV Mainz 05 1:1 (0:1)

Tore: 0:1 Clemens (27.), 1:1 Saint-Louis (72.)

Aufstellung Mainz: Karius (46. Zentner) - Brosinski (65. Moritz), Bell (65. Kalig), Bungert (46. Hack), Park (46. Jara) - Frei (65. Zimling), Latza (65. Serdar), Malli (46. Nedelev) - Jairo (46. Muto), Niederlechner (65. Höler), Clemens (46. Beister)

Stark gespielt und doch keinen Sieg eingefahren. Beim echten Härtetest gegen Saint-Etienne zeigten die Mainzer von Martin Schmidt eine ordentliche Leistung, mussten sich aber doch mit einem Unentschieden in Albertville zufrieden geben. Clemens war nach tollem Zusammenspiel von Brosinsk und Jairo der Führungstreffer gelungen, Malli scheiterte am Aluminium.

Somit war es Nachwuchsspiel Dylan Saint-Louis in der zweiten Hälfte vorbehalten, den Ausgleich zu markieren. Zahlreiche Wechsel hatten, wie in einem Testspiel üblich, dem Kick merklich an Rythmus und Intensität genommen.

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