Juventus Turin hat seine Bemühungen um Weltmeister Draxler noch einmal intensiviert - was S04-Sportdirektor Horst Heldt auch bestätigte. "Juventus hat schriftlich angefragt, mit Julians Berater verhandeln zu dürfen. Dem haben wir zugestimmt", sagte Heldt der Bild und steht demnach einem Transfer nicht grundsätzlich abgeneigt gegenüber: "Ein konkretes Angebot von Turin haben wir aber noch nicht."
Juves Sportdirektor Fabio Paratici hat sich laut Bild bereits mit Draxler und dessen Berater Roger Wittmann in Berlin getroffen. Die Gespräche sollen schon weit fortgeschritten sein. Angeblich ist der Champions-League-Finalist bereit, 25 Millionen für den 21-jährigen Offensiv-Allrounder zu bezahlen.
Eine Ausstiegsklausel in Höhe von 45,5 Millionen Euro in Draxlers Vertrag, der noch bis 2018 läuft, war Ende Juni abgelaufen. Als Ersatz für Draxler stünde der Ex-Münchner Xherdan Shaqiri bereit. Der Schweizer Nationalspieler steht bei Inter Mailand auf der Verkaufsliste, angeblich hat der Klub seine Forderung schon von 17 auf 15 Millionen Euro reduziert.
"Xherdan könnte uns weiterbringen"
"Dieser Spieler ist auf dem Markt. Er hat eine außergewöhnliche Qualität. Ein Verein wie Schalke muss sich dann mit so einem Spieler auseinandersetzen und ausloten, ob dieser Transfer umsetzbar ist. Xherdan könnte uns weiterbringen und wir sind dazu verpflichtet, diese Personalie zu überprüfen", hatte Heldt zuletzt erklärt.
Ein weiterer Kandidat für die Königsblauen ist offenbar Alexandre Pato. Das einstige brasilianische Toptalent hat ein Vertragsangebot aus der Bundesliga vorliegen. "Ein konkretes Angebot kommt aus Deutschland", bestätigte Roberto de Andrade, Präsident von Corinthians Sao Paulo, gegenüber ESPN.
Pato war als 17-Jähriger für stolze 22 Millionen Euro zum AC Mailand gewechselt, nun spielt er wieder in seiner Heimat. Allerdings sollen auch Vereine aus der englischen Premier League ihr Interesse bekundet haben.
Pato könnte den Abgang von Farfan kompensieren. Der 30 Jahre alte peruanische Nationalspieler steht kurz vor einem Wechsel in die Wüste zu Al-Jazira Abu Dhabi aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. "Schalke und Al-Jazira haben grundsätzliche Einigung erzielt", sagte Heldt zuletzt dem kicker. Nur noch der Medizincheck steht aus.
Kehrer seit Freitag vermisst
Farfan war 2008 von der PSV Eindhoven zu den Königsblauen gewechselt, sein Vertrag in Gelsenkirchen läuft noch bis 2016. Als Ablösesumme stehen rund zehn Millionen Euro im Raum. Bei Al-Jazira soll Farfan bis 2018 angeblich eine ähnliche Summe als Jahresgehalt verdienen. Damit dürfte der Transfer für alle Seiten ein gutes Geschäft sein.
Für Wirbel bei den Gelsenkirchenern sorgt derweil U19-Nationalspieler Thilo Kehrer. Der 18-Jährige wird seit Freitag vermisst. "Ja, der Spieler fehlt unentschuldigt", sagte Heldt der Bild. Kehrer sollte eigentlich am vergangenen Freitag nach der U19-EM ins Training einsteigen. Möglicherweise will er einen Wechsel nach Italien erzwingen. Inter Mailand und der AS Rom sollen interessiert sein. Kehrer besitzt in Gelsenkirchen noch einen Vertrag bis Juni 2016.
Julian Draxler im Steckbrief