"Es tut mir leid"

SPOX
16. August 201523:37
Am Freitagabend wurde in München die 53. Bundesligasaison offiziell eröffnetgetty
Werbung

Der 1. Spieltag der neuen Bundesliga ist absolviert - und hat bereits kuriose, traurige und überraschende Geschichten zu Tage gefördert. Zum Beispiel: Das starke Debüt von Bayerns neuer Rakete, der kläglichste Elfmeter der Ligageschichte oder Felix Neureuthers ungeplanter Spannungsbogen.

Das Debüt von Bayerns Neuzugang Douglas Costa

Der Neue im Trikot des Rekordmeisters hat schon zwei Fans, die es ansonsten eigentlich nicht mit dem FC Bayern halten. Nachdem der Brasilianer bereits beim Supercup in Wolfsburg VfL-Rechtsverteidiger Vieirinha mehrfach versägte, ließ Costa nun auch Hamburgs Dennis Diekmeier ein ums andere Mal stehen.

"Er ist der schnellste Spieler, den ich bislang auf den ersten zwei, drei Metern gesehen habe", staunte Vieirinha kürzlich. Diekmeier - der nach eigenen Angaben ebenfalls auf eine hohe Geschwindigkeit kommt - adelte Costa jetzt als "Rakete".

Der neue Außenspieler der Münchner erstaunte bei seinen beiden Auftritten bislang nicht nur durch seine dynamische Beschleunigung, sondern auch dank seiner Ballsicherheit und Technik.

Costa drehte gegen Hamburg besonders im zweiten Abschnitt enorm auf und wurde noch besser, als er vom linken Flügel auf die rechte Seite wechselte. Am Ende war er an drei Treffern beteiligt - die Vorlage zum 3:0 durch Thomas Müller per Außenrist war eine der besten Szenen des 1. Spieltags - und hatte sich mit seinem ersten Bundesligator zum 5:0-Endstand für eine sehr starke Vorstellung belohnt.

"Ich bin sehr zufrieden, ich bin begeistert von München und den Bayern. Es war der entscheidende Schritt für meine Karriere, hier her zu kommen", äußerte der 24-Jährige im Anschluss.

Dass Costa auf Anhieb schon so zündet, war selbst für Trainer Pep Guardiola so nicht zu erwarten gewesen: "Ich bin schon ein bisschen überrascht", sagte Guardiola, "seine Qualität im Eins-gegen-eins ist unheimlich. Er kann einer der fünf besten Außenstürmer der Welt werden."

Ob der Neuzugang der schnellste Spieler der Bundesliga ist, wird allerdings wohl erst ein Sprintduell gegen Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang aufklären können. Am 3. Oktober treffen die Bayern auf den BVB.

Seite 1: Das Debüt von Bayerns Neuzugang Douglas Costa

Seite 2: Die Bundesliga-Rückkehr von Emir Spahic

Seite 3: Der verschossene Elfmeter von Hannovers Mevlüt Erdinc

Seite 4: Die starken Leistungen der Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt

Seite 5: Die schwere Verletzung von Schalkes Matija Nastasic

Seite 6: Die kuriose Pokal-Auslosung von Ski-Ass Felix Neureuther

Die Bundesliga-Rückkehr von Emir Spahic

Dem HSV ist es derzeit nicht vergönnt, positive Schlagzeilen zu erzeugen. Pokal-Aus, Rucksack-Affäre, 0:5-Klatsche zum Auftakt - die Rothosen haben bereits jetzt wieder alle Hände voll zu tun, um die nötige Ruhe in und um den Verein herzustellen.

Ob Spahic dazu beitragen kann, scheint nach dessen erstem Auftritt zumindest fragwürdig. Der Bosnier bekommt in Hamburg die zweite Chance seiner Bundesligakarriere, nachdem er sich in Leverkusen mit dem hauseigenen Ordnungsdienst prügelte und dafür die Papiere in die Hand gedrückt bekam.

Der deshalb nicht unumstrittene und erst recht nicht zimperliche Neuzugang lieferte bei den Bayern eigentlich lange Zeit eine halbwegs ordentliche Vorstellung ab.

Dann jedoch "verging" er sich zwei Mal böse an Robert Lewandowski, vor allem sein rüder Tritt auf den Knöchel des Polen in der zweiten Halbzeit hätte dem bereits verwarnten Spahic zwingend einen Platzverweis einbringen müssen. SPOX

Der Innenverteidiger müsste sich bewusst machen, dass er aufgrund seiner Vorgeschichte extrem unter dem Brennglas der Öffentlichkeit, aber auch der deutschen Schiedsrichter steht. In den kommenden Partien wird genau hingeschaut, wie oft Spahic foult und anschließend lamentierend abdreht.

In diesen Tagen kann der HSV nämlich vieles gebrauchen, aber sicher keine vorzeitigen Platzverweise seiner Spieler...

Seite 1: Das Debüt von Bayerns Neuzugang Douglas Costa

Seite 2: Die Bundesliga-Rückkehr von Emir Spahic

Seite 3: Der verschossene Elfmeter von Hannovers Mevlüt Erdinc

Seite 4: Die starken Leistungen der Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt

Seite 5: Die schwere Verletzung von Schalkes Matija Nastasic

Seite 6: Die kuriose Pokal-Auslosung von Ski-Ass Felix Neureuther

Der verschossene Elfmeter von Hannovers Mevlüt Erdinc

Hannover 96 hat seine Offensive auf vielen Positionen ausgetauscht, Coach Michael Frontzeck wies mehrfach darauf hin, dass es noch eine ganze Zeit dauern könnte, bis sich Abläufe und Automatismen etablieren würden.

Das 2:2 in Darmstadt gab ihm da sicherlich Recht, die Niedersachsen legten eine ziemlich maue Partie hin. Frontzeck wird beim Thema Automatismen allerdings weniger an das Verwerten von Strafstößen gedacht haben.

Doch da stimmt auch nur wenig, wie Neuzugang Mevlüt Erdinc eindrucksvoll bewies. Der Stürmer hing weite Teile der Begegnung in der Luft, konnte aber immerhin mit dem Assist zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich aufwarten.

Und er holte eben jenen Elfmeter heraus, der nur fünf Minuten nach dem erneuten Rückstand zwingend zum Ausgleich hätte führen müssen. Was Erdinc dann jedoch abzog, war schon sehr kurios - als Hannover-Anhänger würde man wohl das Wort "Frechheit" in den Mund nehmen.

Erdinc schoss so schwach und zentral auf das von Christian Mathenia gehütete Gehäuse, dass wohl selbst Stammkunden im berüchtigten Cafe King aufhorchten. Mit etwas Glück hätte Mathenia die Kugel stoppen und den direkten Gegenangriff einleiten können.

Das Böllenfalltor sah damit einen der kläglichsten Elfmeter der Bundesligageschichte - immerhin bewies Darmstadts Jerome Gondorf Haltung und baute den Fehlschützen mit lautstarken Worten aus nächster Nähe umgehend wieder auf.

Hannover kam zwar nur drei Minuten nach Erdincs unerklärlichem Fauxpas noch zum Ausgleich - per Eigentor -, doch müssen sich die 96er natürlich dennoch über den vergebenen Strafstoß ärgern.

Darauf angesprochen wusste sich Keeper Ron-Robert Zieler auch nicht mehr besser zu helfen, als die Floskel schlechthin auszupacken: "Das kann jedem mal passieren. Wir verlieren und wir gewinnen zusammen."

Seite 1: Das Debüt von Bayerns Neuzugang Douglas Costa

Seite 2: Die Bundesliga-Rückkehr von Emir Spahic

Seite 3: Der verschossene Elfmeter von Hannovers Mevlüt Erdinc

Seite 4: Die starken Leistungen der Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt

Seite 5: Die schwere Verletzung von Schalkes Matija Nastasic

Seite 6: Die kuriose Pokal-Auslosung von Ski-Ass Felix Neureuther

Die starken Leistungen der Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt

Wenn wir schon bei Darmstadt sind: Der Underdog hat beim ersten Auftritt im Oberhaus nach 12.131 Tagen oder 33 Jahren Abstinenz gleich richtig Lust auf mehr gemacht. Die 98er gingen enorm engagiert zu Werke, erzielten zwei schöne Tore und hatten Pech, doppelt Aluminium zu treffen und den Ausgleich der Hannoveraner selbst besorgt zu haben.

Die reine Physis, die Darmstadt gegen 96 ins Feld führte, wird sicherlich nicht gegen jeden Gegner in der Bundesliga ausreichen, um Paroli bieten zu können. Doch im emotionalen Stadion am Böllenfalltor müssen die Auswärtsteams erst einmal gegen die körperliche Wucht der Truppe von Dirk Schuster ankommen. Da könnte es noch einige Überraschungen geben.

Eine solche gelang dem FC Ingolstadt gleich im ersten Bundesligaspiel der noch jungen Vereinsgeschichte. Der FCI lieferte dem 1. FSV Mainz 05 eine kampfbetonte Partie und einen ersten Hinweis darauf, weshalb Coach Ralph Hasenhüttl predigte, sein Team nach dem Aufstieg nicht großartig verändern zu müssen.

Die Schanzer bestachen durch ein ausgewogenes Kollektiv, das unbeschadet auch durch die kleine Drangphase der Hausherren zu Beginn der zweiten Halbzeit kam. SPOX

Der 54. Bundesligist der Geschichte verteidigte kompakt und zeigte sich in der Offensive effektiv, der Führungstreffer von Lukas Hinterseer traf die Mainzer mitten ins Herz.

Am Ende stand ein nicht unverdienter und vor allem historischer Erfolg des FCI sowie eine bemerkenswerte Reaktion auf das peinliche Pokal-Aus bei Viertligist Unterhaching in der Vorwoche.

Und: Durch den Auswärtsdreier der Ingolstädter bleibt auch ein Negativrekord von Tasmania 1900 Berlin aus der Saison 1965/1966 weiter bestehen. Die Hauptstädter bleiben der einzige Bundesligist, dem kein Sieg im fremden Stadion gelungen ist.

Seite 1: Das Debüt von Bayerns Neuzugang Douglas Costa

Seite 2: Die Bundesliga-Rückkehr von Emir Spahic

Seite 3: Der verschossene Elfmeter von Hannovers Mevlüt Erdinc

Seite 4: Die starken Leistungen der Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt

Seite 5: Die schwere Verletzung von Schalkes Matija Nastasic

Seite 6: Die kuriose Pokal-Auslosung von Ski-Ass Felix Neureuther

Die schwere Verletzung von Schalkes Matija Nastasic

Auf diese Nachricht hätte man auch gerne verzichten können... Eigentlich war es eine auf den ersten Blick harmlose Szene, die sich in der 13. Minuten im Bremer Weserstadion abspielte.

Werders Levin Öztunali tankte sich rechts im Strafraum gegen Schalkes Innenverteidiger Nastasic durch und gab von der Grundlinie nach innen. Keeper Ralf Fährmann ging dazwischen, nahm die Kugel auf und die Partie lief weiter.

Doch Nastasic blieb zurück, der Serbe hatte sich im Rasen vertreten und lag mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Geläuf. Die herbeigeeilten Ärzte der Knappen machten zunächst noch den Eindruck, als sei nichts Schlimmeres geschehen.

Nastasic musste dennoch das Feld verlassen, Sprunggelenksverletzung hieß es dann noch. Noch während das Spiel lief, machte bereits das Wort "Bänderriss" die Runde.

Wie dann durchsickerte, sah Nastasic den 3:0-Erfolg seiner Elf gar nicht mehr im Stadion, sondern musste ins Krankenhaus gebracht werden, nachdem ihm auf der Bank zudem noch schlecht geworden sei.

Am späten Samstagabend folgte dann die bittere Bestätigung: Achillessehnenriss. Diese Blessur wird den 22-Jährigen mit großer Wahrscheinlichkeit die gesamte Hinrunde kosten, an mancher Stelle wurde sogar über eine Ausfallzeit von bis zu zwölf Monaten spekuliert.

Nastasic landete schon am Samstag unter dem Messer, die OP in Münster verlief zufriedenstellend. Die Mannschaft sendete ihm am Sonntagmorgen mit einer Foto-Botschaft die besten Genesungswünsche.

Durch den Ausfall von Nastasic wird S04-Coach Andre Breitenreiter nun ins Grübeln kommen, wie seine Innenverteidigung aussehen soll. Kapitän Benedikt Höwedes fehlt weiterhin verletzt. Der Weltmeister kann nach einer Operation am Sprunggelenk zwar wieder das Lauftraining absolvieren, an Mannschaftstraining wird aber erst im Laufe des September zu denken sein.

In Bremen ersetzte Roman Neustädter den verletzten Teamkollegen und machte seine Aufgabe mehr als ordentlich. Dahinter wird die Personaldecke allerdings schon dünn. Mit Marvin Friedrich steht noch ein unerfahrener 19-Jähriger im Kader, Kaan Ayhan steht aktuell auf dem Abstellgleis und hat ein Angebot aus Florenz vorliegen. Gut möglich, dass Schalke da nun erst einmal den Riegel vorschiebt.

Seite 1: Das Debüt von Bayerns Neuzugang Douglas Costa

Seite 2: Die Bundesliga-Rückkehr von Emir Spahic

Seite 3: Der verschossene Elfmeter von Hannovers Mevlüt Erdinc

Seite 4: Die starken Leistungen der Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt

Seite 5: Die schwere Verletzung von Schalkes Matija Nastasic

Seite 6: Die kuriose Pokal-Auslosung von Ski-Ass Felix Neureuther

Die kuriose Pokal-Auslosung von Ski-Ass Felix Neureuther

Für viele war es das wirkliche Highlight des vergangenen Freitagabend: Die Auslosung zur zweiten DFB-Pokal-Runde. Dass die Bayern den HSV nach allen Regeln der Kunst abfiedeln würden, kam wenig überraschend - doch welche Duelle werden im Anschluss an die Auftaktpartie gezogen? In dieser Frage steckte zu später Stunde für viele Fans etwas Spannendes dahinter.

Als sei es dieser Spannung nicht genug, verzögerte das Trio um ARD-Moderator Alexander Bommes, DFB-Präsident Wolfgang Niersbach und Skifahrer Felix Neureuther das Ziehen der Glaskugeln noch (un)geschickt.

Gescheiterte Anrufe in Partybussen von Amateurmannschaften, die sprachlichen Finessen von Unterhaching-Präsident Manfred Schwabl, das angestrengte Bemühen von Augsburgs Manager Stefan Reuter, in der Frage um Abdul Rahman Baba den Unwissenden zu geben - anstatt in zehn Minuten schlicht die Lose zu ziehen, zog sich das Prozedere in schwer erträgliche Längen.

Die auf dem Reißbrett inszenierte Spannung sah gegen den Zufall letztlich kein Land, denn der bescherte es, dass in den letzten beiden Kugeln die Wappen der beiden besten Mannschaften der Vorsaison steckten. Bayern-Sympathisant Neureuther zog die Kugel, Niersbach öffnete sie - und auf einmal hatten der Rekordmeister ein Auswärtsspiel beim zuletzt nicht gerade als Lieblingsgegner avancierten Titelverteidiger VfL Wolfsburg.

Auch auf Schalke und bei Borussia Mönchengladbach hat sich Losfee Neureuther keine Freunde gemacht, beim Erzrivalen aus Dortmund dürfte der Skifahrer allerdings ab sofort ein gern gesehener Gast sein.

Wie sehr Neureuther diese kuriose Auslosung beschäftigte, zeigte sich kurz nach Mitternacht. Neureuther postete auf seiner Facebook-Seite ein noch in der Allianz Arena gedrehtes Video und bat die Bayern-Fans, die sich am liebsten wohl ein Derby gegen 1860 München gewünscht hätten, um Entschuldigung.

Felix, mach' dir doch nichts daraus: Die Duelle sind hoch interessant - und man kann eben nur in einer Sache zur Weltspitze gehören!

Seite 1: Das Debüt von Bayerns Neuzugang Douglas Costa

Seite 2: Die Bundesliga-Rückkehr von Emir Spahic

Seite 3: Der verschossene Elfmeter von Hannovers Mevlüt Erdinc

Seite 4: Die starken Leistungen der Aufsteiger Ingolstadt und Darmstadt

Seite 5: Die schwere Verletzung von Schalkes Matija Nastasic

Seite 6: Die kuriose Pokal-Auslosung von Ski-Ass Felix Neureuther