Warum hat sich Pizarro für Bremen entschieden?
Es ist bloß einige Wochen her, da galt ein Transfer noch als unmöglich. Pizarro wolle unbedingt im Süden bleiben, hieß es. Daher schienen die vermeintlich einzigen Optionen Augsburg, Ingolstadt und (eigentlich unvorstellbar) 1860 München zu sein. In Augsburg wurde er sogar am Trainingsgelände gesichtet, eine Einigung kam jedoch nicht zustande.
In Bremen hielt man sich dementsprechend bedeckt und äußerte zu der Personalie lapidar: "kein Thema". Mit der Verpflichtung von Aron Johannsson war ein weiterer Transfer im Sturm ohnehin scheinbar vom Tisch. Thomas Eichin verriet am Montag auf der Pressekonferenz allerdings, dass Pizarro aufgrund seiner speziellen Verbindung zu Bremen in der Tat "immer ein Thema" gewesen sei.
Diese Verbindung hat letztendlich auch den Ausschlag gegeben, warum Pizarro andere Angebote ausgeschlagen hat. Er kennt die Stadt und den Verein bestens, war in Bremen bereits zweimal erfolgreich und hat die Identifikation mit dem Verein nie abgelegt. Auch als Bayern-Spieler jubelte er, wenn Werder im Nordderby gegen den HSV gewann - für die Fans ist er auch deshalb nach zwei Abgängen immer noch ein riesengroßer Sympathieträger.
Pizarro hat mitbekommen, was für ein Wirbel in der letzten Woche in Bremen entstand, als die Verpflichtung auf einmal doch wieder zum Thema wurde. Was für eine Euphorie seine Ankunft auslöste, als am späten Sonntagabend hunderte von Fans zum Bremer Flughafen pilgerten. Dieser Empfang wäre ihm allerhöchstens noch in seiner Heimat Peru bereitet worden.
Pizarro weiß das alles und entschied sich daher erneut für seine "zweite Heimat" Bremen, obwohl es national wie international lukrativere Optionen gab. Ihm geht es nicht mehr ums große Geld, wenngleich er bei Werder sicherlich umgehend zu einem der Topverdiener avanciert. Er will auch seine Familie nicht entwurzeln und bevorzugte daher ein Umfeld, das seine Kinder bereits kennen.
Zu guter Letzt will er einfach noch eine Weile kicken und sich nicht viele Gedanken darüber machen müssen, in was für eine Situation er nun geraten ist. Bei Werder weiß er von Anfang an, woran er ist. Mit Viktor Skripnik hat er schließlich sogar noch selbst zusammen gespielt. Damals, vor 15 Jahren...
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